Na, dann zitiere ich mich mal selbst:
Fallen im abgeernteten Kirschbaum dürften sinnvoll sein. Damit fängt man die dort noch nach Kirschen suchenden Fliegen ab, bevor sie zum nächsten Obst weiter ziehen.
Aber insgesamt haben Fallen wohl nur eine sehr bescheidene Wirkung. Wichtiger ist Gartenhygiene: kein Obst auf den Kompost, befallene Früchte entfernen und mit Hitze behandeln (bei größeren Mengen im schwarzer Plastiksack in die Sonne legen), Fallobst möglichst schnell einsammeln.
Die Mirabellen sind fast reif und der Baum hängt sehr voll, vielleicht kann ich so die Chancen auf eine gute Ernte erhöhen. Bisher habe ich eindeutigen Befall nur in den Brombeeren beobachtet, noch nicht mal in der Blaubeere direkt daneben - und die habe ich gestern weitgehend abgeerntet. In der Küche war eine Fruchtfliege an den schwarzen Johannisbeeren, aber das kann auch eine normale Drosophila gewesen sein. Es war jedenfalls keine Beere dazwischen, die auffällig geschmeckt hätte.
Abgesehen davon habe ich mir vor einer Weile mal die Mühe gemacht, Literatur zu den Fallen zu recherchieren. Wieviele Fliegen man damit erwischt, hängt von vielen Faktoren ab: dem verwendeten Köder, dem Fallentyp, der Farbe der Falle und der Obstsorte, von der die KEF weggelockt werden soll. Kirschen sind immer akttraktiver, egal welchen Köder man verwendet. Für das Monitoring taugen die Fallen wenig, weil sie nicht selektiv sind, d.h. es sind zuviele andere Fruchtfliegen drin, so daß eine Auswertung nur sehr aufwendig möglich ist.
Neueste Empfehlung für den Köder ist die Zugabe von etwas Aceton ( max. 0,05%), aber das habe ich noch nicht probiert.
Der
Bericht vom KEF Symposium an der Fruchtwelt Bodensee 2016 ist recht interessant. Dort wird Massenfang als ein Baustein der Bekämpfung empfohlen. Neu für mich war die Bedeutung von Misteln als erste Wirtspflanze im Frühjahr.