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Autor Thema: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?  (Gelesen 275993 mal)

thuja thujon

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1095 am: 04. September 2017, 19:11:00 »

Die Schweizer aus Wädenswill haben wieder was neues zur KEF berichtet.

Sie haben neben der Einnetzung mit verschiedenen Maschenweiten auch die Beziehung von Nützlingen wie heimische Schlupfwespen mit der KEF untersucht.

https://www.agroscope.admin.ch/dam/agroscope/de/dokumente/themen/pflanzenbau/pflanzenschutz/SZOW_15_2017_KEF_Artikel.pdf.pdf.download.pdf/SZOW_15_2017_KEF_Artikel.pdf.pdf

Ich hoffe das hat Potential sich ähnlich zu entwickeln wie beim Buchsbaumzünsler, nach heftigem Befall pendelte es sich hier auf recht niedrigem Niveau ein.

Mehr informative Links gibts über die Schweizer task force:
https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/pflanzenschutz/drosophila-suzukii.html
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Dietmar

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1096 am: 06. September 2017, 09:42:29 »

Bis vor kurzem gab es "Tafeln" mit solchen Schlupfwespen (-eiern?), welche jedoch ab diesem Jahr nicht mehr hergestellt werden. Diese "Tafeln" wurde von der LWG Bayern für z.B. Traubenwickler bzw. deren Bekämpfung empfohlen. Diese Tafeln sollten alle 1 bis 1,5 m aufgehangen werden.

Schade drum, falls diese Tafeln geholfen haben. Ich konnte sie nicht mehr testen.
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thuja thujon

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1097 am: 06. September 2017, 23:46:06 »

In den Onlineshops ist Encarsia formosa noch bestellbar. 200 Tiere für 10m² für 15€.
So kann man sich Obst auch vergolden lassen. Wenn Encarsia überhaupt etwas mit der KEF anfangen kann.
Angenommen sie würde sie eindämmen können, zu wieviel Prozent, schafft sie es den Befall unter die Schadschwelle zu drücken? Auf diese Arbeit warte ich noch.

Ich sehe die vorliegende Arbeit aktuell eher als Hinweis, dass es eben wie bei vielen anderen Epidemien auch Gegenspieler gibt, die das ganze in Zaum halten könnten. Wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt sei dahingestellt, vielleicht kann man mit der Gestaltung von Randbiotopen Einfluss darauf nehmen, vielleicht verpufft das auch, man wirds rausfinden müssen.

Ich pflanze jedenfalls lieber irgendwas an den Gartenrand, was als Sackgasse für die KEF fungieren könnte, als dass ich irgendwelchen Nützlingsproduzenten dutzende Euros für vermutlich nichts in den Hals schiebe.
KEF im Gewächshaus, wo Nützlingseinsatz Sinn machen würde, da kann man auch gleich Fliegengaze spannen und kann sie somit sowieso ausgrenzen, dann brauchts die teuren Nützlinge nicht mehr.
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Dietmar

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1098 am: 07. September 2017, 21:06:41 »

Zitat
Ich sehe die vorliegende Arbeit aktuell eher als Hinweis, dass es eben wie bei vielen anderen Epidemien auch Gegenspieler gibt, die das ganze in Zaum halten könnten. Wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt sei dahingestellt, vielleicht kann man mit der Gestaltung von Randbiotopen Einfluss darauf nehmen, vielleicht verpufft das auch, man wirds rausfinden müssen.

Das stimmt in manchen Fällen, aber z.B. bei Reblaus, Oidium und Pero haben sich keine natürlichen Gegenspieler in Europa gefunden. Die KEF ist zwar bei uns neu - in Europa ab ca. 2008 - aber in Asien schon mindestens seit 90 Jahren eine Plage ohne nennenswerten natürlichen Gegenspieler. Es ist also leider unwahrscheinlich, dass sich da bei uns etwas findet. Da muss sich wohl der Mensch etwas einfallen lassen - sozusagen als natürlicher Gegenspieler.
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Dietmar

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1099 am: 07. September 2017, 21:13:36 »

Ich bin skeptisch, ob Schlupfwespen die Lösung sind. Es ist eigentlich unlogisch. Die Schlupfwespe legt ihre Eier in ihre Opfer, die dann als lebende Nahrung für ihren Nachwuchs dienen und daran zu Grunde gehen. Aber die Opfertiere müssen lange genug leben, bis der Nachwuchs der Schlupfwespen "auf eigenen Beinen" stehen kann".

Nun versetzt Ihr Euch mal in eine Schlupfwespe. Würdet Ihr Eure Eier in so eine spackere Kirschessigfliege legen oder lieber in eine fette Raupe, bei der der Nachwuchs etwas zu fressen hat? Die winzige KEF ist einfach nicht für diesen Zweck geeignet.
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cydorian

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1100 am: 07. September 2017, 21:16:27 »

Es gibt in Asien durchaus Antagonisten, viel mehr und effizientere wie hier. Und selbst dort ändern die nicht viel an den Problemen. Es würde mich extrem wundern, wenn nun in Europa plötzlich ein game changer - Organismus hervorploppt. Aber geben wir die Hoffnung nicht auf :-)
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lerchenzorn

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1101 am: 07. September 2017, 21:20:19 »

Die Methode beruht darauf, ein Übermaß an Parasitoiden / Antagonisten einzusetzen, das sich in der Natur nicht einstellen würde.
Dietmar, wenn es auf KEF / Drosophila-Arten spezialisierte Schlupfwespen gibt, scheren die sich nicht um dicke, fette Raupen.
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thuja thujon

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1102 am: 07. September 2017, 21:28:23 »

Wird aktuell noch an insektenpathogenen Pilzen im allgemeinen oder speziellen geforscht? Kennt sich da jemand aus?
https://www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/allgemeiner-pflanzenbau/pflanzenschutz/nuetzlinge/insektenpathogene-pilze/
Für Metarhizium anisopliae gabs mal eine Zulassung, vielleicht ist sie auch immernoch gültig.
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Dietmar

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1103 am: 07. September 2017, 21:31:58 »

Zitat
Ich pflanze jedenfalls lieber irgendwas an den Gartenrand, was als Sackgasse für die KEF fungieren könnte

Man könnte sozusagen eine Opferpflanze mit blauen oder roten Früchten halten. Dann darf man aber keine solchen Früchte im eigenen Garten haben. Damit kann man in den ersten Generationen die KEF von anderen Obstsorten abhalten, aber es gibt bei der KEF 12 ... 16 Generationen in einer Saison und jede weibliche KEF legt über Hundert Eier. Die Opferpflanze wäre für die KEF der ideale Nährboden, sich rasant zu vermehren. Irgendwann reichen die Früchte der Opferpflanze nicht mehr für neue Eiablagen aus oder die Früchte der Opferpflanze haben einfach das Zeitliche gesegnet (kaum eine blau- oder rotfrüchtige Pflanze trägt die ganze Saison reife Früchte) und dann greift die KEF auch andersfarbige Früchte an.

Vielleicht findet man Pflanzen, die einen Duft abgeben, so dass die KEF einen weiten Bogen darum macht und das Obst in der Nähe nicht anfällt. Das ist ja bei einigen Schadinsekten, Schnecken usw. angeblich möglich.

Vielleicht kann man eine Opferpflanze gentechnisch züchten, die Pheromone der KEF ausdünstet, aber deren Früchte ein spezielles Gift enthalten, was nur auf die KEF wirkt oder welches die KEF-Männchen unfruchtbar macht.

Ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie das von Dir angeregte Biotop aussehen soll, welches die KEF in eine Sackgasse führt.
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Dietmar

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1104 am: 07. September 2017, 21:38:21 »

Zitat
Dietmar, wenn es auf KEF / Drosophila-Arten spezialisierte Schlupfwespen gibt, scheren die sich nicht um dicke, fette Raupen.

Solche Schlupfwespen gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, da deren Nachwuchs in den winzigen KEF einfach nicht genug Nahrung finden und damit verhungern, so dass diese Schlupfwespen nach der ersten ausgesetzten Generation aussterben.

Dann müsste man auch die Schlupfwespen erst einmal so genetisch verändern, dass diese gerade nur die KEF mit ihrem Nachwuchs beglücken und keine fetten Raupen, die ihre natürlichen Kinderstuben sind. Von allein werden sich Schlupfwespen nicht auf die KEF spezialisieren, da diese nicht die nächste Generation ernähren können.
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Dietmar

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1105 am: 07. September 2017, 21:42:34 »

Ich vermute mal, dass eine gentechnische Veränderung der gefährdeten Obstsorten eher eine Lösung wäre, um diese immun gegen die KEF zu machen. Das ist gentechnisch nicht das große Problem, aber das kostet viel Geld und außerdem muss man erst einmal ein "Gift" finden, welches ausschließlich für die KEF tödlich ist, aber unschädlich für andere Insekten, Tiere und Menschen.
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Sandkeks

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1106 am: 07. September 2017, 21:44:42 »

Zitat
Dietmar, wenn es auf KEF / Drosophila-Arten spezialisierte Schlupfwespen gibt, scheren die sich nicht um dicke, fette Raupen.

Solche Schlupfwespen gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, da deren Nachwuchs in den winzigen KEF einfach nicht genug Nahrung finden und damit verhungern, so dass diese Schlupfwespen nach der ersten ausgesetzten Generation aussterben.

Wenn Encarsia formosa mit der Weißen Fliege als Wirt klar kommt, dann sollte zumindest von der Größe her KEF kein Problem sein.  ::)
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Sandkeks

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1107 am: 07. September 2017, 21:48:18 »

Wird aktuell noch an insektenpathogenen Pilzen im allgemeinen oder speziellen geforscht?

Das weiß ich leider auch nicht. Weißt Du ob Entomophthora muscae KEF befällt?

In Dresden/Tharandt war mal eine 3-Jahresstelle ausgeschrieben, bei der sich der Stelleninhaber mit KEF beschäftigen sollte. Ich weiß jetzt aber nicht mehr genau ob es auch um die Auswahl nicht so KEF-anfälliger Obstsorten ging oder in der Tat um Gegenspieler der KEF.
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thuja thujon

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1108 am: 07. September 2017, 21:48:36 »

Dietmar, von was redest du bitte?

Gartenrandsackgassenpflanzen können Pflanzen sein, die lediglich als Rückzugsort, nicht aber Nahrungspflanze wie deine `Opferpflanzen´ sind.
Eine Stufe härter, die können auch als Repellent wirken, Thuja zB. oder Rosmarin, Thymian usw.

Es gibt auch Pflanzen, da hocken sich gerne Spinnen rein, die Netze spannen oder Fangspinnen, die auf Jagd gehen. Solche Gegenspieler kann man ja recht einfach gezielt fördern.
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Sandkeks

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1109 am: 07. September 2017, 21:50:10 »

Apropo, es war ja recht ruhig hier im Faden geworden. Hat dieses Jahr jemand massive Probleme mit der KEF? Hier in Brandenburg scheint alles ruhig zu sein, also zumindest in meinem Garten.  :D
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