Ich hasse Friedhöfe ganz allgemein und die Vorstellung, von Würmern gefressen zu werden, behagt mir auch nicht.
Kleines Missverständnis: Würmer sind unschuldig.
Ich meine, dass in 1,20m Bodentiefe gar keine gefrässigen Würmer mehr gibt.
Ich liebe Friedhöfe, habe dort die schönsten
Tierbeobachtungen gemacht.
Wundervolle Pflanzen kennengelernt: erste Zaubernuss dort entdeckt, mein erstes tränendes Herz.
Viele Grabsteine gelesen, innegehalten, der (unbekannten) Toten gedacht.
Friedhöfe/Totenkult wandeln sich in letzter Zeit rasendschnell.
Viele Tabus werden gebrochen, um den Toten einen würdigen,
individuellen Platz zu geben.
Ich denke da auch an die Kindergräber, die früher kaum präsent waren. Jetzt haben Eltern und Geschwister viel mehr Möglichkeiten mit der Trauer umzugehen und das drückt sich
natürlich auch in der Bepflanzung aus.
Am liebsten würde ich auf meinem
Lieblingsfriedhof in Düsseldorf begraben werden.
Vorher würde ich einer
jungen Staudengärtnerin einen 10-Jahres-Auftrag erteilen mit einer Liste von Pflanzvorschlägen.
Eisbegonie und kopflastige Stiefmütterchen eher nicht.
Vielleicht aber ein Aronsstab, der seinen
süsslichen Verwesungsgeruch zur Blüte verströmt und auf dem Stein steht:
"Sie schreckte vor nichts zurück." oder
"Nichts Pflanzliches war ihr fremd."