Über den Duft gibt es in den Zitrusforen einen regelrechten Streit, allgemeiner Tenor ist da, dass Poncirus nicht duftet. Meine Erfahrung ist aber auch dass es Duft gibt, bei der von Damax war`s am stärksten, um nicht zu sagen erschlagend. Die meisten duften aber nicht.
Die Standortfaktoren bei den Früchten spielen schon eine Rolle, aber da geht es um Varianz. Die Bitterstoffe, das Harz in der Frucht und der manchmal vorhandene terpentinartige Geschmack sind aber genetisch festgelegt, Pflanzen die solche Früchte haben , haben nie völlig harzfreie oder bitterfreie Früchte, höchstens mal mehr mal weniger. Ich kenne ein paar Bäume, die sind definitiv nicht als Säuerungsmittel zu gebrauchen Da kleben die Gerätschaften und Hände derart und auch die Nebenaromen sind so schlimm, das tun sich nur Enthusiasten an...
Zur Vererbung solcher "besseren" Pflanzen ist noch nicht so viel bekannt, Das wird sich hoffentlich bald ändern. Ich habe solche Aussaaten und weiß auch von einigen anderen die sich damit befassen, da sollten in ein paar Jahren die ersten Erfahrungswerte verfügbar sein.
Rein aus der Theorie kann es natürlich sein, dass die bitter- und harzfreien Pflanzen diese Eigenschaften rezessiv vererben. Bei Fremdbestäubung würde das fast immer auf einen Verlust dieser Eigenschaften hinauslaufen. Bei Selbstung diese aber vererben. Das werden wir abwarten müssen.
Auffällig ist, das Citrus x Poncirus F1 hybriden in den geschmacklichen Eigenschaften teilweise schlimmer sind als reine Poncirus, nur selten, dass es da Ausnahmen gibt. Da für fast alle F1 Hybriden unterschiedliche Poncirusklone verwandt wurden kann man daraus nicht viel über die Vererbung aussagen.
Dass es keine besseren Auslesen in Asien gibt ist in der Tat erstaunlich, ich bin aber noch nicht ganz überzeugt, ob es nicht vielleicht doch bessere Typen in China gibt. Für eine aktive Zucht war die Verfügbarkeit echter Zitrus in China wohl zu groß... aber wer weiß, was die genauen Gründe waren.
Die Pflanzen in den USA und in Europa haben eine sehr enge Genetik, eine Untersuchung verschiedener Klone ergab, dass die meisten unmittelbar verwandt sind und auf eine Quelle zurückzuführen sind.
Für die Auslese besserer Typen könnte das aber sogar günstiger sein, weil so rezessive und seltene Genvarianten angehäuft werden können. Dazu würde auch passen, dass es ein paar "essbare" Typen gibt, bis jetzt alle aus den USA und Europa.