Vor ein oder zwei Jahren stand ich in der Vorweihnachtszeit im Kalthaus eines Gartencenters, zwar ein Filialist, aber in der Regel mit Fachpersonal. Dort standen Christrosen, welche die typischen Nässe-von-Oben-Flecken hatten. Als ich der dortigen Verkäuferin den Tipp geben wollte, doch die Töpfe von unten zu gießen meinte sie zu mir, dass dies Qualitätspflanzen seien und diese nicht vorgetrieben sind!
Aha, "Das Pferd ist vorne hinten als höher", hätte mir vermutlich mehr gesagt.
Eine ehemalige Kollegin und sehr gute Freundin arbeitet mittlerweile in ihrem Familienbetrieb (eine Baumschule), den sie irgendwann übernehmen wird. Dort ist sie im Endverkauf tätig. Als ich sie mal besuchte, kam sie mir etwas aufgelöst entgegen. Sie hatte kurz zuvor mit einer Kundin telefoniert, welche allen Ernstes anfragte, ob man die von ihr gekaufte Taglilie nicht umtauschen könnte. Sie sei verblüht und sie hätte doch lieber weiterhin was Blühendes. Das es sich um eine ausdauernde Pflanze handelt, die nächstes Jahr wieder blüht ignorierte sie vollkommen, nein jetzt muss es sein! Es war wohlgemerkt November, die Pflanze hatte sie schon im Sommer gekauft.
Was ich jetzt meine: es gibt oft zwei Seiten, oder wie es die hiesigen Altvorderen sagen, " Sodde ond Sodde!".
Die genaue Situation kenne ich natürlich nicht und es passt nicht hundertprozentig zu einer prinzipiell schlechten Rosensorte , aber ich finde es spricht doch auch für eine gewisse Ehrlichkeit wenn der Verkäufer es sagt, dass ihm eine bestimmte Pflanze für einen bestimmten Kunden nicht passend erscheint. Und für die Seriosität des Ladens wenn die GF dies zulässt.
Oder ich habe es falsch verstanden .