... Die meisten als Allergien bezeichneten Hautreaktionen auf irgendwelche Stoffe, die mit der Haut in Kontakt kommen, sind keine Allergien, sondern schlicht und einfach Reizungen, die manchmal erst durch gleichzeitige oder spätere Lichteinwirkung entstehen. ...
Das, was im Volksmund - und auch hier im Forum - so alles als Hautallergie bezeichnet wird, ist in der Regel keine.
Glaubst Du das wirklich? Hier ist es nicht so - der Anteil der Bevölkerung, der sich mit echten Allergien herumschlägt, ist in der Altersgruppe unter 50 recht hoch...
'Ausschlag' oder 'Ekzem' sind hier die Begriffe, die für einmalig auftretende Hautreizungen verwendet werden...
Allergien sind überschießende Reaktionen des Immunsystems auf bestimmte Proteine, die mensch sich innerlich - etwa per Nahrung - oder äußerlich antut. Die Reaktionen können unter anderem solche der Haut sein. Hautreaktionen mit vergleichbaren Symptomen - manchmal einmalig, oft aber auch bleibend - können jedoch auch anders entstehen. Von "Allergie" sollte man um der begrifflichen Trennschärfe willen nur reden, wenn dabei das Immunsystem mit- bzw. verrückt spielt.
Überempfindlichkeits-Reaktionen, die ohne Beteiligung des Immunsystems zustandekommen, können ebenfalls sehr unangenehm, sehr ernst sein. "Allergien" sind sie dennoch nicht.
(Als Allergikerin weiß ich, wovon ich rede...) ... Bekannte Beispiele für solche lichtinduzierten Hautreizungen: ... Bergamotte-Öl. Letztere war früher ein häufiger Bestandteil von Sonnencremes, weil's so schön duftet.
Da bin ich doch ganz froh, dass das heute nicht mehr drin ist...
Es ist immer noch drin, Bergamotte ist für Kosmetika oder Parfums nahezu unentbehrlich. Jedoch wird der Rohstoff seit langem chemisch behandelt, um die phototoxischen Substanzen zu eliminieren. Das nimmt dem Duft ein bisschen von seinem Reiz, ist dafür erheblich gesünder
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Zum Frage im Eingangspost:
... Wenn nicht eindeutig erwiesen ist, daß die Inhaltsstoffe einer Pflanze ungefährlich sind, sollte man sie prinzipiell nicht verwenden...
...zumindest sollte man sie nicht einnehmen oder unmittelbar auf die Haut lassen.
Etwas Bergamotte-Öl im Earl Grey (in guten Tees ist das nur ein Hauch), ein paar Tropfen Lavendelöl im Wischwasser oder im Duftsäckchen für den Wäscheschrank (als Verstärker für die getrockneten Lavendelblüten) sind was anderes, m. E. unproblematisch; dem Geschmack/ dem Duft zuliebe gönne ich mir das gerne. Zur Raumbeduftung verwende ich auch – behutsam dosiert! - andere ätherische Öle, von Orangenblütenöl über Labdanum- oder Zedernöl bis hin zu Vanille und Sandelholz.
Aber das ist es für mich auch schon: Genuss. Mehr nicht.
"Therapeutisch" nutze ich ätherische Öle nicht (allenfalls inhaliere ich mal bei einer Erkältung mit den üblichen Eukalyptus-Menthol-Mixturen). Denn ich verfüge nur über medizinisches Laienwissen - das reicht bei weitem nicht, um mit Dosierungen, Risiken, Nebenwirkungen etc.pp. hinreichend präzise umzugehen. Es reicht nur für die generelle Einschätzung, dass solche Anwendungen verflixt riskant sein können.