Hallo Gänselieschen,
wenn ich so drüber nachdenke, geht es mir teilweise ähnlich. Das liegt vielleicht auch mit an so einer Art inneren Unruhe, zumindest ist das bei mir so. Ich sehe im Garten immer sofort all das, was ich (noch) nicht gemacht habe und fange dann an, irgendwas davon zu machen. Außerdem ist es bei uns so, dass der Garten relativ einsichtig ist. Alle Nachbarn haben erhöhte Terrassen (die Gärten liegen quasi ein Stockwerk unter dem Straßen- bzw. Hauseingangsniveau), sodass alles, was man macht, auf dem Präsentierteller passiert. Glücklicherweise haben wir sehr nette Nachbarn!
Eine gewissen Ruhe überkommt mich in meinem Garten eigentlich nur an zwei Stellen: morgens, wenn ich mich auf die Treppenstufe setze (Abgang von der Terrasse hinunter in den Garten). Da ist es irgendwie gemütlich. Und gegen Abend auf der Bank vor dem Haus, weil da noch Abendsonne ist. Da habe ich die Hauswand im Rücken und die netten Nachbarn kommen auf dem Weg nach Hause vorbeigeschlendert.
Und noch ein Hinweis, der vielleicht für Dich interessant sein könnte: Ich wollte ursprünglich in meinem Garten gar keinen Rasen haben, weil ich den langweilig und pflegeintensiv finde. Damals hat mich eine Gartenarchitektin, mit der ich zufällig über das Thema sprach, darauf hingewiesen, dass so ein monochromer grüner Belag aber irgendwie auch ein Ruhepol fürs Auge ist, auch im Winter. Ich finde jetzt, dass das stimmt, weil bei mir sonst auch alles eher unruhig und kleinteilig ist.
Vielleicht wäre es ja auch für Dich eine Option, mal mit einer Gartenplanerin über diesen Punkt zu sprechen. Vielleicht hat sie eine Idee für einen wirklich gemütlichen Sitzplatz. Manchmal ist sowas nämlich von außen besser zu beurteilen als mit dem Blick, den man seit Jahren hat. Du hast ja schon mal einen guten Anfang gemacht, indem Du überhaupt erkannt hast, dass Du Dich so nicht wirklich wohlfühlst.
Viele Grüße
Wiesenknopf