Jetzt bleibt mal am Teppich. Das geht mir schon ein wenig über die Hutschnur, was hier schon wieder getratscht wird.
Faktum ist:
Mir ist bewusst, dass wir letztes Jahr leider eine Serie 'Gzhel' mit 'Uralskije Skazy' vertauscht haben. Über dies hatte ich mich sehr geärgert und dies tut mir noch heute sehr leid. Jeder, der es glaubwürdig belegen konnte, hat bereits anstandslos Ersatz bekommen. Das kann leider in den besten Firmen passieren. Aber ein "Einführungspreis" von 10 Euro ist trotzdem völlig reell, ob es sich nun um diesen oder jenen Phlox handelte. Sicher, er war nicht echt, das Märchen vom Ural ist aber bei Gott kein Waldfeldundwiesenphlox, sondern nach wie vor eine ebenfalls gesuchte Spitzensorte. Wem das zu viel ist, sollte es eben bleiben lassen. Diese Meckerei hier finde ich schlichtweg stupide und grenzt an schwäbische Hausfrauensticheleien.
Warum sollte 'Schneeweißchen und Rosenrot' (Arbeitsname) keine benannte Sorte sein? Solange mir niemand das Gegenteil beweist und den richtigen Namen nennen kann, läuft sie eben unter diesem Arbeitsnamen. Sie ist auf jeden Fall wesentlich älter als 20 Jahre, das habe ich schon herausbekommen. Und wenn sie niemand kennt und sich herausstellt, dass sie ein Zufallsfindling ist, dann kann man sie immer noch anders benennen. Verbreitungsgebiet in den Gärten: Steiermark und Kärnten, ich besitze nun bereits zwei Herkünfte, die vermutlich ident sind. Und vollkommen gesund. Inken, dies wirst du ja ebenfalls bald feststellen.
Inken, natürlich beobachte ich diese Neuheit auch weiterhin. Ich bin der allerletzte, der Schnellschüsse vollzieht. Die Sorte wird nicht nur beobachtet, sondern auch vermehrt, da mit Sicherheit die ersten Phloxliebhaber ihn mögen. Wir haben viel zu viele Sorten am Markt, darum sollte man stets sehr kritisch sein. Nur dieser Phlox fällt einfach vollkommen aus dem Rahmen.
Aber ist es nicht so, dass jeder ein bisschen stolz darauf sein darf, wenn er irgend einen Glückstreffer besitzt? Jeder hier punktet doch mit herrlichen Bildern von Neuheiten oder alten Hasen. Da steckt in meinem Fall überhaupt kein merkantiles Verhalten dahinter, sondern echte Begeisterung! Da gibt es ganz andere Kollegen, die ziemlich skrupellose Geschäfte mit Neuheiten treiben oder sich anderweitig auf allerlei Weisen ins Rampenlicht stellen. Dazu bin ich schon zu lange im Metier drin, als wenn ich dies nicht wüsste, was alles gespielt wird. Oder ist es vielleicht der blanke Neid, der in mancher Seele nagt?
Anscheinend stört es hier immer wieder doch einige sehr, dass ich mich als aktiver Staudengärtner hier einbringe, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht doch besser, sich langsam vom Forum zu verabschieden?
Schade, denn ich bin nicht nur zu sehr Liebhaber, sondern ich schreibe auch sehr gerne. Welcher Berufskollege bringt schon die Zeit dafür auf, außer vielleicht Staudo?
Zur Registrierung von Sorten: bis vor einiger Zeit wurde dies immer im Staudenregister in Freising-Weihenstephan realisiert. Was der Grund war, dieses nicht mehr weiterzuführen, entzieht sich meiner Kenntnis, ich habe noch nie danach gefragt. Meine eigenen Sorten wurden nirgends registriert und existieren trotzdem. Es gibt auch bei der R.H.S. in GB eine Neuheiten-Registrierstelle. Iris, Hems und Paeonien haben eigene Registrierstellen in den USA.
Wenn ich heute eine Staudenneuheit auf den Markt bringe, muss ich sie jedoch nicht per se anmelden. Viele Neuheiten kommen unangemeldet auf den Markt, auch alte Foerster-Sorten vor dem Krieg wurden nie angemeldet.
Eine Sorte schützen bzw. patentieren lassen, das ist wieder etwas ganz anderes!