Norna, vielen Dank für diesen Denkansatz zum Jahresende! Es überlegen bestimmt nicht wenige Phloxsammler, wie weit sie ihre Leidenschaft ausbauen können. Und nun kann man die Gedanken gleich in geeignete Bahnen schicken.
Ja, ich gehöre auch dazu und grübele seit zwei Jahren, was sinnvoll, was übertrieben oder am Ende nicht akzeptabel ist.
Wir haben ja das große Glück, zwei Paradebeispiele für Phloxsammelei in unserer Mitte zu kennen.
Erst einmal kann ich für mich sagen, ich beneide Sarastro darum, in der Anfangszeit seines Phloxmuseums aus dem Vollen schöpfen zu können. Schwierig wird es vermutlich erst dann, wenn er an seine Grenzen stößt und sich entscheiden muss. Und da kann er immer noch selbst entscheiden, wofür er entscheiden möchte
: alte, historische Sorten, Phloxe aus dem deutschen Sprachraum, aus Europa, aus Russland..........? Oder gar die neuen Sorten, die sich noch gar nicht richtig einordnen lassen.
Eins ist sicher, die Grenzen werden nicht lange auf sich warten lassen.
In weitaus schwierigerer Situation steckt Inken, die mit so viel Liebe und Akribie seltene, verschollene Sorten ausfindig macht, sie zu bestimmen versucht und sie am Leben zu halten. Ihre Grenzen sind vorgegeben und meiner Ansicht nach ist es recht einfach zu sagen, Inken wird sich sicherlich für die historischen Sorten entscheiden. Schon jetzt sieht es aussichtslos aus, tatsächlich alle aufzufinden und sicher zu bestimmen. Aber was ist mit den Sorten, die zwar noch existieren, aber weder besonders begehrenswert erscheinen noch tugendhaft sind, was ihre Gesundheit und Dauerhaftigkeit betrifft?
Kann man, darf man in solchem Fall entscheiden, es mag sammeln, wer will, ich jedoch sicher nicht?
Hier bin ich ehrlich froh, mich um diese Probleme nicht scheren zu brauchen!!
Ich sammele (gezielt) vor mich hin und hoffe, dass ich die Sorten, an denen mein Phloxherz hängt, noch in meinem Garten erleben kann. Sonst aber habe ich mein Vorhaben, eine vollständige Sammlung von Seymons-Jeune aufzubauen (weil zahlenmäßig überschaubar) aufgegeben, es scheint aussichtslos zu sein, tatsächlich alle Sorten aufzufinden.
So werde ich meine Sammlung bei (etwa) + - 100 Sorten begrenzen. Diese Anzahl scheint mir mehr als vernünftig. Ohne durch Monokultur die Phloxe in ihrer Gesundheit zu beinträchtigen oder aber gestalterische Probleme heraufzubeschwören, lassen sie sich gut unterbringen und konsequent pflegen.
Und muss irgendwann meine kleine Sammlung aufgelöst werden, sollten genügend Liebhaber für sie vor der Gartenpforte stehen. Leider müssen bereits etliche Phloxe weichen; entweder, weil sie zu ähnlich mir wichtigeren Sorten sind; weil sie zu absolut erfolglosen, enttäuschenden Krepierlingen gehören oder weil sie am Ende nicht absolut sicher zu bestimmen sind.
Diese Phloxe werde ich anbieten: in einem anderen Garten können sie sich durchaus bewähren oder gefallen.
Ziel auch kleiner Sammlungen sollte meiner Ansicht nach sein, dass seltene und historische Sorten durch sie nicht nur am Leben gehalten, sondern auch verbreitet werden können. Eine Vielzahl vitaler, gesicherter Sorten bedeutet doch Erhalt eines gesunden und attraktiven Genpools! Insofern gefallen mir die Regeln der NPC mehr als die Anonymität des Netzwerkes. Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass man nicht Fremde in seinem Garten haben möchte.
@ Inken und Sarastro: das sieht jetzt so aus als wollte ich Euch bevormunden Das ist keineswegs meine Absicht, sondern nur eine Idee, wie Ihr jetzt das Sammeln betreiben könntet