Ja, Gartenplaner, die Zufahrt nach hinten geht links am Haus vorbei, übers Nachbargrundstück. Da haben wir zum Glück ein Wegerecht.
Was die Geduld angeht, habe ich schon dazu gelernt. Wir wohnen ja hier schon länger und haben den hinteren Teil des Gartens erst mit dem Tod des Vorbesitzers übernommen. Ich war mir immer sicher, dass ich als erste Maßnahme diese schrecklichen Fichten umhauen würde. Als aber erst mal der Müll und das Gestrüpp im Wald entfernt waren, und ich immer mal dran vorbeiging, kam mir dieses Fleckchen Garten immer hübscher vor. Was bin ich froh, dass ich die Dinger hab stehen lassen! Seit dem überlege ich mir bei jedem einzelnen Busch (und ich habe sehr, sehr viel Holunder) lange und gründlich, ob ich den nicht doch lieber stehen lasse.
Zu den Gartenräumen: ich habe viele, viele Gartenbücher gelesen, da war auch immer von Gartenräumen die Rede, da wurde dann der Spielplatz für die Kinder erwähnt, der Grillplatz für Vati und ein Liegestuhl für Mutti (Väter sonnen sich offenbar nie, dafür wollen Mütter nie grillen),
Wenn ich in solchen Kategorien zu denken versuche, fällt mir hinten der zukünftige Gemüsegarten und der Teich ein. OK, evt will ich noch eine feste Feuerstelle, damit ich den schrecklichen Feuerkorb entsorgen kann. Das sind alles „Räume“, in denen man irgendetwas machen kann, im Gemüsegarten wird Gemüse angebaut, in der Grillecke gegrillt, in der Spielecke gespielt. So wie im Badezimmer gebadet und im Schlafzimmer geschlafen wird.
Alle übrigen Gartenräume erfüllen aber keine Funktion, müssen nur aussehen. Ich habe mir Junebugs Garten nochmal angeguckt und ja, ich erkenne da eine Struktur, aber irgendwie keine Räume, vielleicht, weil ich bei Raum zu sehr an Funktion denke?
Wenn ich auf diesem Gedanken ein wenig herumkaue, fällt mir noch der Raum „Wald“ und daran anschließend die geplante Waldrandsituation ein. Da zeigt sich wieder die Biologin, die vielleicht in Biotopen denken kann, nicht aber in Gärten, denn Junebugs Räume empfinden ja schließlich auch keine Biotope nach, sondern noch was anderes. OK, muss ich wohl noch drüber nachdenken.
Zum Tor: auch hier ist es erstaunlich, wie Dinge unterschiedlich wahrgenommen werden. Für mich war das bisher einfach ein olles Sch*Tor. Die Idee, es irgendwie zu überranken ist nicht schlecht, ich könnte sogar selbst so einen Bogen schweißen, aber da wird mein Mann nicht mitmachen. Nachher kauft er sich doch mal einen T3 mit Hochdach und passt dann da nicht mehr durch. Aber mir fällt da plötzlich ein, dass das Tor, wenn man nach hinten geht, jetzt schon zumindest optisch von einem alten Flieder überrankt wird. Habe leider nur ein Winterbild gefunden, zudem ist das wieder so klein, aber es geht ja nur ums Erkennen. Der Flieder blüht dunkelviolett.