Der andere Faden ist wirklich zu lang, um ihn zielgerichtet zu durchforsten.
Kein Problem, wiederholen wir hier im zweiten Thread einfach alles, anschliessend können wir den Dritten aufmachen und so weiter. Dann wirds viel übersichtlicher.
"Lockstoffe" werden seit 50 Jahren intensiv erforscht und schon lange gegen einige hundert Insekten in Form verschiedener Anwendungen eingesetzt. Einige sind sehr bekannt und schon lange in vermarkteten Produkten, z.B. der für Apfelwickler, der in den Fallen für die Dörrobstmotte oder der in Fallen im Wald, um Borkenkäfer zu überwachen.
Sehr wenig Anwendungen mit Lockstoffen drängen aber Schäden signifikant zurück und keine hält Schäden wirklich auf. Meistens sind es reine Diagnosewerkzeuge. Die Gründe sind einfach und grundsätzlicher Natur. So verlässt sich z.B. kein Tier nur auf Pheromone, um Partner oder Orientierung zu finden. Es ist eben immer nur ein Faktor. Bei Schädlingen mit hoher Vermehrungsrate sind Lockstoffe noch weniger brauchbar, wenn in wenigen Wochen statt einer Million Nachkommen nur 800000 produziert werden, so nutzt das in der Praxis so gut wie gar nichts. Dann sind die Fallen schön voll und die Kassen der Hersteller auch, aber die Schädlinge vernichten trotzdem alles.
Nun kann man gerne forschen und entwickeln, Lockstoff-Fallen oder andere Anwendungen mit der tollen Zutat für die Kirschessigfliege auf den Markt bringen - die Hoffnung, damit das Problem in den Griff zu bekommen oder auch nur zu verbessern liegt trotzdem nahe Null. Was man auch in Garten oder Plantage anstellt, der Schädling braucht nur ein Holunderbüschel hinter der nächsten Scheune oder die Ackerbeeren am Bahndamm um doch wieder massenhaft einzufliegen. Er ist leidergottes äusserst unspezifisch im Bezug auf die Beeren, die er permanent vernichtet und die er für seine Fortpflanzung missbraucht.