Ich denke bei einem Baum, der im Topf fast kein Zuwachs mehr hat, bringt Erde auffüllen nichts. Die wachsen meist unten Richtung Boden, nur im absoluten Notfall nach oben in die neue Erdschicht.
Wenn die Wurzeln unten im topf nicht mehr wachsen können, kann das durch umtopfen behoben werden.
Das ist ja der Trick an den Bonsais, immer viele frische Wurzeln für Vitalität.
Der Wuchs vom Baum zehrt aktuell nur an den Reserven, zum leben zuwenig, zum sterben zuviel. Deswegen auch die Angstblüte im Frühjahr.
Ein Komapatient bringt kein Qualitätsobst. Er trägt, aber der Geschmack leidet. Weil die Reserven im Holz fehlen, für Austrieb und Fruchtreife, nur ein Teil vom Geschmack kommt durch Sonne und unversehrte Blattfläche, der Rest kommt aus den Reservestoffen im Holz.
Die langen unteren Äste verkahlen an der Basis, schneidet man sie auf die ersten stammnahen Fruchtspiesse zurück, können die nochmal durchstarten. Dann muss aber auchd er Bereich oben korrigiert werden.
Man muss sich halt entscheiden, pflegt man über Jahrzehnte optisch sehr schöne Komapatienten (ich mache das gerne mit Kiefern, weil ich die Krüppelkiefern von den Felsen liebe), oder macht man Obstbonsais mit viel eingelagerten Reserven im Holz die ausgereiftes Obst ermöglichen, oder macht man Obst im Kübel, dass so lange zwischen Topfgröße- und Fruchtholzrotation so viel Arbeit macht, bis man keine Lust mehr drauf hat.
Man sollte nie vergessen, die Fotos von dem alten Topfobst anno dazumal, das ist Komposterde oder Laub/Lehmerde in den Töpfen, das hat nix mit Torf zu tun, der nur eine Saison hält bevor er verdichtet und die Staunässe die Wurzeln ersticken lässt. Alte Bücher zur Herstellung gärtnerischer Erden gibts noch bei google zu lesen, falls man keine gute Bibliothek in der Nähe hat.
Eines meiner Lieblingsbücher, in dem die Basics der Erdenherstellung und relevanten Punkte gut erklärt werden, die Ausgabe von 1933 im roten Umschlag.
Becker-Dillingen, Handbuch der Ernährung der gärtnerischen Kulturpflanzen