Nochmal zum Werdenberg .. und möglichen Alternativen:
Zuerst einmal ein Bild von einem Ast des Werdenbergs:
mit 1 Duaxo-Behandlung im Mai pumperlgesund, wesentlich besser als andere, anfälligere Sorten; ich würde sagen, des Verhältnis vegetatives zu generativem Wachstum (Fruchten) ist sehr ausgeglichen. Das kann ich nicht für alle Lubera-Sorten sagen. Der Utopia, von dem mittlerweile 2 Bäume (Original-Lubera) habe, z. B. zeigt meiner Meinung nach eine deutliche vegetative Schwäche.
Und hier die Werdenbergfrucht von allen Seiten:
Der Werdenberg hat saftiges, feinzelliges Fruchtfleisch und wird von Lubera als "Gravensteiner-ähnlicher" Apfel beworben.
Schauen wir uns doch zum Vergleichl die einzige Frucht an, die ein Gravensteiner auf M26 dieses Jahr bei zur Reife gebracht hat
(und nebenbei steht immer noch die Frage im Raum - "ist das Gravensteiner?" - wurde von einigen Forumsmitgliedern bezweifelt):
Der Gravensteiner ist auf schwachwüchsiger Unterlage zumindest ein schwieriger Kandidat - wenn nicht eine Krücke. Zeigt immer noch, sowohl auf M26 wie auch auf M9, eine Tendenz sich zu einem >4m Baum zu entwickeln, dabei starke Alternanz bzw geringe Ertragsneigung (gut, ich rede hier erst nach etwa 4-5 Jahren Erfahrung, aber beim Werdenberg merkt man schon im zweiten Jahr, dass das ein williger Träger sein wird).
Früchte des Gravensteiners mit Tendenz zum Glasigwerden (hier im Bild auf Unterlage M26), Fäulnis von innen und extrem früher Reife (auf M9), auf beiden Unterlagen reichlich Vorerntefruchtfall; auf M9 auch sehr viel Mehltau.
Die Gravensteinerfrucht ist mürber als der Werdenberg und wird mir rasch zu trocken.
Für Leute mit kleinem Garten würde ich den Gravensteiner kaum empfehlen, es sei denn, man hat viel Geduld zum experimentieren und ist nicht auf regelmäßige Erträge angewiesen.
Eine weitere Alternative mit feinzelligem Fruchtfleisch wäre evtl. der Signe Tillisch, Reife evtl. etwas später (ich lese etwas von Ernte im Oktober - das kommt mir arg spät vor - hier fällt er bereits langsam vom Baum):
Ich hab' den Signe Tillisch (so es einer ist-?) auf M7 und das wird ein richtiger Baum - ich werde Mühe haben den auf 3-4m zu halten (den Giebel hab' ich schon umveredelt auf Adersleber Kalvill).
Der ist geschmacklich echt eine Alternative (im Sinne von "was anderes") zu den modernen Äpfeln - feinsäuerlich mit einem breiten Spektrum an Aromen und weniger "Wumms" an Zucker. Bei den modernen Sorten meine ich immer irgendwo einen Cox Orange im Hintergrund rauszuschmecken.
Der gezeigte Apfel hat tatsächlich so gut geschmeckt wie er aussieht - frisch vom Baum gepflückt war er richtig schön saftig.
Gegen Marssonina behandelt wurde der Baum nicht. Ich dachte, er zeigt keine Symptome - heute doch zwei, drei Blätter gefunden, die evtl. ein bisschen Marssonina zeigen?
und das hier könnte auch Sonnenbrand sein-?
(und jetzt bin ich gespannt, ob die links zu den Bildern wieder urplötzlich im nichts verschwinden...)