(bei unserem günstigen Modell sind Deckelhalteplaste"scharniere" inzwischen abgebrochen, insofern ist dauerhaft Steinzeit eingekehrt.)
[/quote]
Praktisch alle Kunststoffkomposter besitzen Konstruktionsfehler, da deren Konstrukteure mit Sicherheit keine Gärtner sind und deshalb keine Praxiserfahrungen haben.
Hier eine kleine Liste typischer Konstruktionsmängel:
- zu kleines Volumen: Zur Heißrotte wird ein Volumen von rund einem Kubikmeter (aufwärts) benötigt. Es gibt aber viele kleine Komposter aus Kunststoff. Alles unter 600 l sollte man meiden, besser sind 900 l.
- keine Wärmeisolation: Ich kenne nur die Komposter von Neudorff mit Wärmeisolation, aber die sind recht klein. Nur mit Wärmeisolation ist ein Komposter ein Thermokomposter. Mit Wärmeisolation ist das zur Heißrotte erforderliche Volumen kleiner.
- zu schwache Scharniere zwischen den Komposterwänden: Ist der Komposter voll, dann drückt der Kompost die Außenwände auseinander. Insbesondere an kalten Tagen zerlegen sich auch mal diese Scharniere. Bei einen meiner Kompostertypen (450 l) muss ich unbedingt in 3 verschiedenen Höhen einen Spanndraht mit Spannschloss anbringen, sonst drückt das Gewicht des Kompostes den Komposters auseinander.
- zu dünne Wandstärken, insbesondere auch beim Deckel: Früher wurden Komposter aus Recycling-Kunststoff hergestellt und da dessen Festigkeit stärker streute, musste eben mit dickeren Wandstärken gebaut werden. Jetzt sind die Komposter so leicht, dass bei nur mäßigen Wind die Deckel davon fliegen und bei wenig gefüllten Komposter z.T. auch der gesamte Komposter
- unterdimensionierte Scharnieren für den Deckel: Durch die Windempfindlichkeit werden diese Scharniere stark belastet und oft macht es schon nach kurzer Zeit "Knack". Also muss man die Deckel neuerer Komposter immer mit mehreren Steinen belasten.
- nicht UV-beständiger Kunststoff: Alle herkömmlichen Massenkunststoffe sind sehr UV-empfindlich, d.h. der Kunststoff wird spröde und zersetzt sich an der Oberfläche (UV-stimulierte Oxydation). Kunststoffe mit höherer UV-Beständigkeit sind teurer, z.B. Acrylat und Polyurethan und andere sind für solche Anwendungen unbezahlbar, z.B. fluorierte Kohlenwasserstoff-Kunststoffe und Polyimid. Trotzdem gibt es große Unterschiede bei den Massenkunststoffen. Obwohl nahezu gleichzeitig gekauft und alle aus PE, ist ein Komposter extrem UV-verschlissen und die anderen kaum.
- schlechte Entleerbarkeit bzw. Umsetzbarkeit: Die Entnahme des fertigen Kompostes durch eine Klappe unten funktioniert nur in der Werbung. Ideal wäre ein Trommelkomposter, aber die aus Kunststoff sind winzig und instabil, also Nonsens und die aus verzinktem Stahl sind unbezahlbar (> 2000 Euro).
- zu wenige Lüftungsschlitze: Die Bakterien zur Kompostierung sind Luftatmer. Deshalb muss ja der Kompost auch mal umgesetzt werden. Ohne bzw. bei zu wenig Lüftungsschlitzen vermehren sich die anaeroben Bakterien und der Kompost vergärt bzw. fault.
Vielleicht kennt Ihr noch mehr Konstruktionsmängel. Von der Tendenz her hat sich der Gebrauchswert der Kunststoffkomposter in den letzten Jahrzehnten deutlich verschlechter. Es gibt fast nur noch Murks. Ein Grund hierfür ist die Forderung, dass die Komposter onlinefähig sein sollen. Das limitiert das Gewicht des Komposters und nichts ist mehr stabil.