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Autor Thema: Komposthaufen - Thermokomposter oder Alternativen gesucht  (Gelesen 13218 mal)

Dietmar

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Re: Komposthaufen - Thermokomposter oder Alternativen gesucht
« Antwort #60 am: 09. Juni 2015, 14:59:25 »

(bei unserem günstigen Modell sind Deckelhalteplaste"scharniere" inzwischen abgebrochen, insofern ist dauerhaft Steinzeit eingekehrt.)
[/quote]

Praktisch alle Kunststoffkomposter besitzen Konstruktionsfehler, da deren Konstrukteure mit Sicherheit keine Gärtner sind und deshalb keine Praxiserfahrungen haben.

Hier eine kleine Liste typischer Konstruktionsmängel:

- zu kleines Volumen: Zur Heißrotte wird ein Volumen von rund einem Kubikmeter (aufwärts) benötigt. Es gibt aber viele kleine Komposter aus Kunststoff. Alles unter 600 l sollte man meiden, besser sind 900 l.
- keine Wärmeisolation: Ich kenne nur die Komposter von Neudorff mit Wärmeisolation, aber die sind recht klein. Nur mit Wärmeisolation ist ein Komposter ein Thermokomposter. Mit Wärmeisolation ist das zur Heißrotte erforderliche Volumen kleiner.
- zu schwache Scharniere zwischen den Komposterwänden: Ist der Komposter voll, dann drückt der Kompost die Außenwände auseinander. Insbesondere an kalten Tagen zerlegen sich auch mal diese Scharniere. Bei einen meiner Kompostertypen (450 l) muss ich unbedingt in 3 verschiedenen Höhen einen Spanndraht mit Spannschloss anbringen, sonst drückt das Gewicht des Kompostes den Komposters auseinander.
- zu dünne Wandstärken, insbesondere auch beim Deckel: Früher wurden Komposter aus Recycling-Kunststoff hergestellt und da dessen Festigkeit stärker streute, musste eben mit dickeren Wandstärken gebaut werden. Jetzt sind die Komposter so leicht, dass bei nur mäßigen Wind die Deckel davon fliegen und bei wenig gefüllten Komposter z.T. auch der gesamte Komposter
- unterdimensionierte Scharnieren für den Deckel: Durch die Windempfindlichkeit werden diese Scharniere stark belastet und oft macht es schon nach kurzer Zeit "Knack". Also muss man die Deckel neuerer Komposter immer mit mehreren Steinen belasten.
- nicht UV-beständiger Kunststoff: Alle herkömmlichen Massenkunststoffe sind sehr UV-empfindlich, d.h. der Kunststoff wird spröde und zersetzt sich an der Oberfläche (UV-stimulierte Oxydation). Kunststoffe mit höherer UV-Beständigkeit sind teurer, z.B. Acrylat und Polyurethan und andere sind für solche Anwendungen unbezahlbar, z.B. fluorierte Kohlenwasserstoff-Kunststoffe und Polyimid. Trotzdem gibt es große Unterschiede bei den Massenkunststoffen. Obwohl nahezu gleichzeitig gekauft und alle aus PE, ist ein Komposter extrem UV-verschlissen und die anderen kaum.
- schlechte Entleerbarkeit bzw. Umsetzbarkeit: Die Entnahme des fertigen Kompostes durch eine Klappe unten funktioniert nur in der Werbung. Ideal wäre ein Trommelkomposter, aber die aus Kunststoff sind winzig und instabil, also Nonsens und die aus verzinktem Stahl sind unbezahlbar (> 2000 Euro).
- zu wenige Lüftungsschlitze: Die Bakterien zur Kompostierung sind Luftatmer. Deshalb muss ja der Kompost auch mal umgesetzt werden. Ohne bzw. bei zu wenig Lüftungsschlitzen vermehren sich die anaeroben Bakterien und der Kompost vergärt bzw. fault.

Vielleicht kennt Ihr noch mehr Konstruktionsmängel. Von der Tendenz her hat sich der Gebrauchswert der Kunststoffkomposter in den letzten Jahrzehnten deutlich verschlechter. Es gibt fast nur noch Murks. Ein Grund hierfür ist die Forderung, dass die Komposter onlinefähig sein sollen. Das limitiert das Gewicht des Komposters und nichts ist mehr stabil.
« Letzte Änderung: 09. Juni 2015, 15:01:14 von Dietmar »
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Re:Komposthaufen - Thermokomposter oder Alternativen gesucht
« Antwort #61 am: 09. Juni 2015, 15:25:25 »

wir nutzen Estrichmatten (1mX2m): 2 Stueck der Länge nach zusammengebunden und dann in Kreisform aufgestellt, die "Naht" auch wieder verschließen (......is klar :) ) - z.b. mit Kabelbinder= guenstig und schnell, oder die blauen Stroh/Heubänder (verrotten nicht so schnell, wie die andere Sorte), ergeben auch sehr akkurate Kompostmieten.

Ich habe im garten meiner Eltern Armierungsgitter verwendet, aber ich glaube das ist fast das gleiche wie die Estrichgitter. Mit Bindedraht verbunden. Sehr preiswert, einfach aufzubauen, funktioniert gut. Keine Heisrotte, aber durchaus funktional. Ich würd's wieder so machen.
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Re: Komposthaufen - Thermokomposter oder Alternativen gesucht
« Antwort #62 am: 09. Juni 2015, 20:22:45 »

Hallo Dietmar,

da hast du sicher Recht.

Andererseits haben wir von dem 20 € Dingens ohnehin keine Wunder erwartet - speziell nicht, dass man unten fertigen Kompost aus der Klappe schaufeln kann....
Für den ehemaligen kleinen Reihenhausgarten war der Komposter gerade groß genug und jetzt für die Küchenabfälle, die nicht durch den Garten fliegen sollen, auch.
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Re: Komposthaufen - Thermokomposter oder Alternativen gesucht
« Antwort #63 am: 09. Juni 2015, 20:50:05 »

...
Vielleicht kennt Ihr noch mehr Konstruktionsmängel. Von der Tendenz her hat sich der Gebrauchswert der Kunststoffkomposter in den letzten Jahrzehnten deutlich verschlechter. Es gibt fast nur noch Murks. Ein Grund hierfür ist die Forderung, dass die Komposter onlinefähig sein sollen. Das limitiert das Gewicht des Komposters und nichts ist mehr stabil.

Onlinefähig? Mein Komposter? Per LAN oder WLAN? 

(Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen). Du meinst wahrscheinlich online bestell- und per Post verschickbar. Oder ich habe mal wieder eine Entwicklung nicht mitbekommen
und es gibt diese Teile jetzt schon mit remote-control.
Ich stimme Dir ansonsten zu, bin mit meinem "Thermo"-komposter von Neudorff aber ganz zufrieden. Wenn man sich an die Hersteller-Empfehlung hält, wirklich nur (rohe) Küchenabfälle und krautige, nicht zu große Gartenabfälle (ohne Grasschnitt) zu kompostieren, ab und an "umrührt" und gelegentlich Steinmehl drüberstreut, dann erhält man auch ohne umsetzen recht schnell gute Ergebnisse. Nur die Entnahme durch die Klappe ist tatsächlich etwas mühselig.
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Dietmar

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Re: Komposthaufen - Thermokomposter oder Alternativen gesucht
« Antwort #64 am: 10. Juni 2015, 11:03:47 »

Das Wort online-fähig war etwas salopp gebraucht. Ich möchte kurz erklären, wie ich das gemeint habe:

Im Baumarkt ist es egal, wie schwer ein Komposter ist. Er wird auf den Baumarkt-Wagen gewuchtet und dann ins Auto.

Beim Online-Kauf muss das Produkt mit DHL oder einem anderen Paketdienst transportiert werden und hier gibt es "magische" Massen, die sich zum einen aus Arbeitsschutzbestimmungen (max. Paketgewicht), aber auch durch die Preisgestaltung ergeben.
Für größere Paketmassen kann man nicht mehr mit einem Paketdienst anliefern, sondern es muss eine teurere Spedition ran. Also sollten alle Online-Produkte inklusive Verpackung nach Möglichkeit unter 20 kg wiegen.

Ich hatte meinen letzten Komposter mit 900 l Größe online gekauft, was ich bei Kompostern nicht gern mache, da ich mir die von mir in einem obigen Beitrag genannten Schwachstellen vor dem Kauf ansehen will.

Der 900 l-Komposter wiegt gefühlt weniger als die Hälfte eines 600 l-Komposters und geschätzt knapp unter 20 kg. Schon ein mäßiger Wind bläst diesen komplett aufgebauten Komposter durch die Gegend, also wenn er ungefüllt ist. Besonders empfindlich ist der Deckel mit seinen Scharnieren. Den bläst schon ein leichter Wind weg und da können die Scharniere kaputt gehen. Deswegen beschwere ich den Deckel immer mit ein paar Beton-Pflastersteinen.
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