Habe keine Hochstammwiese, sondern nur einen großen Garten wo Spindelbüsche stehen, i.d.Regel unbewässert, Kölner Ecke. Wegen schwächer wachsenden Typunterlagen sind Quali und Lagerzeiten ggf. verfälscht.
Mein Batullenapfel auf MM106 vered. 2015 hatte dieses Jahr erstmalig Alternanz mit nur 4 Äpfeln. Letztes Jahr habe ich wohl zu wenig ausgedünnt. Einer war stippig, alle ungewöhnlich groß. Die Hitze wurde ohne Bewässerung gut ertragen, Laub sattgrün, kein Rindenschaden, etwas Mehltau und bei Regen wie in 2021 stärker Schorf. In früheren Jahren 18-20 war an den Äpfeln selbst etwas flächige Sonnenbrandschäden. Reift A10, Windfall, wie immer sehr saftig, würzig, lecker; nach 5-6 Wochen dann weicher, trockener aber saftig, dann eher Wirtschaftsapfel. Hält nicht soo lange E1? 2021 mehliger Fleischbräunering ums Kernhaus, siehe Foto Apollo
Siebenkant: MM111, steht bei mir extrem trocken ohne Zusatzwasser, ausgerechnet dorthin 3/2018 umgepflanzt, ist der Baum nie "in die Pötte" gekommen. Der Zweitbaum wurde 2020 leider unterirdisch benagt... Dieses Jahr mit viel Blattfall, aber nie Rindenbrand am ungeschützten Stämmchen. Auch die Frucht war ok. Hatte früher auch mal eine leicht stippige Frucht. Spitze Säure zu Beginn, später lecker harmonisches Zusammenspiel, aromatisch, saftig, lagerbar, Klasse. In Belgien wird von stärkerer Alternanz berichtet.
Königin Olga MM106: Reiser von L.Heiligsetzer oder Arche Noah: Der hat mich schon bis 2021 nicht überzeugt und war daher umveredelt worden. Die Teilveredlung auf einem Sämlingsbaum steht noch in der Prärie. Davon sind die Früchte auf dem Bild. (Nähe Wiesbaden habe ich diesen Sommer erstmals einen Weiteren als K.Olga bezeichneten Baum gesehen. Dieselben Früchte, gehe daher von der Sortenechtheit aus.) Alternierend, fruchtig, milde Säure, schrumpft etwas, eher fest, bleibt saftig, immer Stippe. Wächst stark, zumindest in jungen Jahren, scheint kein Hitzeproblem an Blättern, Früchten zu haben. Trotzdem verzichte ich sehr gerne auf diese Sorte.
(Alfred) Jolibois: Die Veredlung von 2020 auf M7 wächst erst jetzt richtig. Hatte ausgesucht wurzelarme Unterlagen aus dem PLZ 66xxx Süddeutschen bekommen. Nach 2021 (3x) habe ich diesmal zwei Früchte auf einem 50cm langen Testbaumast. Sorte soll eher schwach wachsen, um 1.10 reif, danach stärkerer Windfall. Sehr feste Frucht, leicht beduftet, Rosenapfelähnlicher Duft, eher süßliches Kaugummiaroma, (ähnlich Berleis, der 2021 das erste Mal im Februar saftig war, sonst bereits nach einem Monat mehlig, deshalb Baum 2020 gerodet) Nach jetzt 6 Wochen mittelfest und gut essbar. Im vorigen Jahr gut bis Ende Februar haltbar, hat Hitze gut vertragen, mal sehen.
Cabaret(te) MM111: alterniert sehr deutlich (95/5), hält sich bisher gut in der Hitze, ist aber von 14-17 Uhr beschattet! Reift 18.10-1.11, hält aber m.M. nur mit guter Quali bis E2. Angenehm säuerlich, schwach aromatisch, schrumpft, bleibt mittelfest, Tafelobst, Kuchen, Saft... ... Dunkle Blätter, etwas Mehltau und mehlige Blattläuse.
Goldrush 111: verträgt Hitze, Mehltau, starke Alternanz stark auszudünnen Reift E10-M11, Hält leicht schrumpfend und unter Verlust der Würzigkeit bis M(E)4. Bleibt immer fest. Ein Baum auf 106 ist aber an Rindenbrand ohne Voranzeichen 11/2018 an der ersten Astverzweigung in 80cm Höhe abgestorben.
Pilot 111: Blattschäden durch Hitze und anders, auch Mehltau, Mehlige Blattläuse, Blattschorf, überdurchschnittlich Sägewespe und Apfelwickler, etwas Alternierend aber immer Früchte, eher lange blühend. Einige Früchte mit flächigem Sonnenbrand. Einer meiner Lieblingssorten, da immer fest, gute Aromatik und bis E3 haltbar, dann immer noch fest aber zunehmend trocken bröckelig.
Apfel aus Grünheide: Ast auf MM106: ist sowohl im kalten verregneten 2021 wie im trocken-heißen 2022 unbeirrt stark und gesund gewachsen. Komisch brechendes helles Holz. Hatte 21+22 je zwei größere Früchte, die aber gern mal zu faulen scheinen. Wirtschaftsobst