Öffentliche Anlagen, wurden häufig für eine andere Zeit und ein anderes Publikum entworfen, viele der großen Stadtparks sind im oder Ende des 19. Jh. geplant und angelegt worden - da blieb man auf den Wegen, das gehörte sich so!
Auf Wiesen lagern gabs nicht und so in Eile zu sein im Park schonmal gar nicht
Natürlich gibts in solchen historischen Anlagen heutzutage Trampelpfade, seh ich ja auch hier im Hofgarten.
Trotzdem kann man aus gartendenkmalpflegerischer Sicht nicht einfach einen solchen Pfad befestigen, wenn der Park in der Ursprungsform gut erhalten und nicht eh schon komplett umgeformt wurde.
In moderneren öffentlichen Anlagen wird oft die gerade Linie als Wegverlauf bevorzugt, Schwünge, Bögen sind eher "out", da gibts dann natürlich auch Trampelpfade.
Der Versuch, das gestalterische Ideal gegen die normative Kraft des Faktischen zu behaupten, scheitert eigentlich immer
Aber das Bewußtsein dafür, wie Menschen in öffentlichen Anlagen sich verhalten und bewegen wird eigentlich mit auf den Weg gegeben und ich glaube, auch zunehmend in Gestaltungen integriert.
In meinem Garten, auch 90m lang, hab ich bisher keine befestigten Wege, nur gemähte Rasenwege.
Das ist auch ganz gut so, da durch das Fortschreiten der Gestaltung auch noch kleinere oder größere Verlagerungen des Wegeverlaufes vorkommen können.
Dann mäh ich einfach woanders lang.
Ich habe den Verlauf zwar ziemlich "von oben herab" geplant und nach und nach um einige kleinere Abschnitte erweitert, aber schon von vorneherein 2 bzw. inzwischen 3 Längsachsen für die Erschliessung des Gartens bis zum hintersten Punkt eingeplant und 2 Querverbindungen, eine über die gesamte Breite näher am Haus und eine weitere, etwas länger gezogene, die die Längsachse weiter oben im Garten kreuzt.
Im Frühjahr und Herbst lauf ich auch häufig querfeldein, wenn die Wiese niedrig gemäht ist, im Sommer käm ich mit der Schubkarre und auch zu Fuß nur schlecht durch die Wiese, die zudem dann dauerhaft zertrampelt wäre, da muss ich wohl meiner von mir vorgegebenen Wegestruktur folgen.
Da ich keinen Weg durch die Zentralachse wollte, ist das schon ein minimaler Umweg, um zum entferntesten Punk des Gartens zu kommen, aber es stört mich nicht besonders - anscheinend ist die Wegeplanung gar nicht so übel
Was mich aber im Frühjahr und Herbst stört, ist die Matschbildung an einem "Nadelöhr" des Wegeverlaufs - um vom Schuppen in den Garten zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten, einmal durch den Gehölzgarten und direkt am Schuppen durch ein Durchgang in der Eibenhecke.
Um in den rechten Teil des Gartens zu kommen ist der Heckendurchgang der kürzeste Weg, allerdings, durch meinen Lehmboden, leidet dann dort auch schnell das Gras und ich zimmer mir eine kleine Matschstrecke direkt im Durchgang, da kann ich am wenigsten meinen Weg variieren.
Ich überlege, ob ich im Zuge der Terrassenerneuerung dort vielleicht einige größere Steinplatten schonmal verlege, um das Problem zu beheben.