... und die, die es auf staatlicher Ebene tun, hatten wir schon: Spanien erlaubt erwiesenermaßen für Geier tödlich giftige Entzündungshemmer in der Rinderhaltung, wenn Iran und Indien sie gerade verbieten.
... Leute ... , die in und mit der Natur aufgewachsen sind und sie gut kennen ...
Glaubst Du wirklich, dass das einander bedingt, etwas gut zu kennen, nur weil man "nah dran" ist? Oder: Wer darf bestimmen, was es heißt, "mit der Natur" zu leben? Der, der auch bestimmen darf, wer oder was fachlich gut ist? Letztlich zählt das Ergebnis und das ist auch bei vielen, die "ganz nah dran" sind, recht bescheiden.
@staudo: Die bisher strikte Weigerung, laufende Pflege als Ausgleich oder Ersatz anzuerkennen, hat ihre vernünftige Wurzel: Wo akuter Schaden an der Natur eintritt, soll dieser funktionsgleich oder -ähnlich an anderer Stelle ausgeglichen werden. Das aber geht nur, wenn bisher in ihrer (Naturchutz-)Funktion minder wirksame Flächen in eine deutlich bessere Funktionsfähigkeit versetzt werden. Dass dieser konsequente Weg ganz langsam verlassen wird, liegt an der prekären Wirklichkeit, in der die gute Grundidee der Macht wirtschaftlicher Einzelinteressen schlicht nicht standhalten kann. Nicht aber daran, dass die Idee von Beginn an und von Grund auf falsch gewesen wäre.
Ein bisschen Profitgier bis Gewinnstreben liegt schon in der vorherrschenden Weigerung, ausreichend große und dadurch erst wirksame Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu beschaffen und in der ebenso beharrlichen Weigerung, langfristige Pflege abzusichern. Denn genau da wird es schwierig und, wenn es nicht gut vorbereitet wird, richtig teuer. Dieses Problem wird aber nicht durch "beschränkte" Behörden(mitarbeiter) verursacht.
Wenn jetzt doch A+E-Maßnahmen unter bestimmten Bedingungen zur Pflege vernachlässigter Biotope eingesetzt werden, ist auch das ein Abrücken von sinnvollen und notwendigen Grundsätzen. (Es kann im Einzelfall sinnvolle Wirkung haben.)
Im Ergebnis haben wir also einen zweifachen Rückzug des Naturschutzes: 1. Verzicht auf neue, in bessere Naturschutzwirkung gebrachte Flächen und 2. Verzicht auf die Verpflichtung von Eigentümern und Nutzern auf eine biotopgerechte Nutzung und Pflege ihrer noch wertvollen Flächen. Um den drohenden Verlust des noch vorhandenen Reichtums in 2. abzufangen, werden dann irgendwann die Mittel aus 1. dafür locker gemacht. Wer rechnen kann, sieht, dass für die Natur unterm Strich ein Minus bleibt.
Wirklich gut organisierte Flächenagenturen, die geeignete Flächen erwerben, für Maßnahmen vorbereiten und langfristig pflegen, können in der Hinsicht vieles verbessern. Inzwischen gibt es gute Beispiele, leider auch schlechte. Die schlechten sind wieder eine andere Geschichte.