Wie ich schon sagte, viele schützenswerten Biotope sind erst durch die menschliche Nutzung entstanden. Sie können auch nur durch ebensoeine Nutzung erhalten bleiben.
Aufgabe des Naturschutzes ist es meinesermessens nicht, neue Nutzungsarten vom Schreibtisch aus zu bestimmen oder gar irgendwelche gutgemeinten Wiederansiedlungsversuche von Biber und Co. zu starten. Das wird eh nix. Wir sollten uns gezielt um die wenigen Biotope kümmern, die wir noch haben. Und die Leute fördern, die sowas pflegen. Das sind nicht nur die selbsternannten Naturschützer, die letztendlich die nicht mehr vorhandene bäuerliche Nutzung (z.B. Beweidung) durch Freihalten der Landschaft in sporadischen Aktionen nachahmen müssen, sondern auch einzelne private Landbesitzer oder Kleinbetriebe, welche mit viel Engagement noch solche alten Weiderassen halten, in kleinen Stückzahlen. Zum Naturschutz gehört es daher auch, solches Fleisch zu kaufen, auch wenn es teurer ist. So schütze ich gleichzeitig alte Haustierrassen, die Landschaft mit all ihrer Artenvielfalt und gleichzeitig die Umwelt, weil ich regional einkaufen kann. Viele Treffer mit einer Klappe.
Aber unserem Umweltschutz scheint Biber, Wolf und Co. weitaus wichtiger zu sein, zumindest hier wird die Wiederansiedlung der Biber vom Naturschutz gefeiert. Das ist sehr publikumswirksam. Die Bewirtschaftung der kleinräumigen, ungedüngten Talwiesen mit all ihren alten Streuobstbäumen, Orchideen, Schachbrettblumen und all ihrer Tierwelt rückt in den Hintergrund, wird immer schwerer gemacht, Hauptaugenmerk liegt jetzt beim Biber. Ein Viech wird gefördert, Hunderte bleiben dafür auf der Strecke.
Tja, man kann nicht alles haben.