Nein, wie beschrieben. Die Haltung der Herdenschutzhunde ist Folge, nicht Ursache des Raubtierbestandes.
Mufflons sorgen in mitteldeutschen Felsrevieren dafür, dass endemische Streifenfarne komplett zu verschwinden drohen. Eine Einzelerscheinung, mag sein. Was die Mufflons z. B. im Bodetal für schwachwüchsige Felsspalten-Pflanzen wie Pfingst-Nelke oder Alpen-Aster bedeuten, weiß ich nicht. Schafe, vermutlich auch Wildschafe, sind bekannt dafür, dass sie Knospen und Blüten herauspicken. Ihre permanente Anwesenheit ist für viele Arten der konkurrenzschwachen Vegetationsformen heikel, wenn diese nur noch in geringer Ausdehnung vorhanden sind. Sinnvoll für die Landschaftspflege ist die stossweise Abweidung der Flächen unter Berücksichtigung bestimmter Ziele. Alternativ die Ganzjahresweide in sehr weiten Arealen, in denen empfindlichere Teilbereiche fehlen oder separat behandelt werden.
Dass der Wolf das Aus für das Mufflon bedeutet, ist wohl so. Daraus aber einen dramatischen Verlust an Artenvielfalt zu konstruieren, trifft die Sache nicht. Bei der Einführung in vielen Teilen Mitteleuropas ging es meistens darum, ein zusätzliches, attraktives Jagdwild im Revier zu haben.