Wann immer Angler- oder Jagdverbände überbordenden Naturschutz beklagen, lese ich das zweimal.
Da ich von der dortigen Gegend so gut wie nichts weiß, kann ich auch nichts dazu sagen.
Aber mich würde Lerchenzorns Ansicht dazu interessieren.
Ich bleib mal beim Storch und den Wiesenbrütern, um mich nicht dazu zu verleiten, die Leistungen von Anglern im Naturschutz würdigen zu müssen.
Der Wiesenbrüter-Schutz stellt auf den Erhalt der Gelege und Jungvögel ab und der ist an eine späte Mahd gebunden. Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Die späte Mahd nutzt allerdings nichts, wenn keine Wiesenbrüter mehr da sind, weil das Gras regelmäßig zu hoch und zu dicht ist, so dass das Grünland von den betreffenden Arten als Brutstätte gar nicht erst angenommen wird oder, wenn doch, geschlüpfte Jungvögel darin verklammen oder sich strangulieren oder im Gräserdickicht schlicht totlaufen.
Wenn man Grünlandprogramme von seiten der Landwirtschaft so zurechtstutzt, dass eine den Zielen angemessene Terminregelung nur in seltensten Fällen mit einer Düngunsbeschränkung UND hoher Wasserhaltung zusammen realisierbar ist, muss man sich über solche Zustände nicht wundern. Frühzeitig trocken liegendes, nährstoffreiches Grünland kommt um Wochen schneller und um Größenordnungen üppiger ins Wachstum und ist zur Schlupfzeit allzu oft eine Todesfalle für die Jungvögel. Was den Storch angeht, findet er in solchen üppigen Grasbeständen natürlich weniger Nahrung als in geschichteten, strukturreichen mageren Feuchtwiesen. Das ist aber nicht die Schuld des Wiesenbrüterschutzes.
Der Mann tut, was man tun muss, wenn man einen klaren Feind erkannt hat. Undifferenziert draufhauen und bloß nicht komplex denken.