1000 Tonnen, das hört sich ja dramatisch viel an. Seit Januar 2021, also in fast 2 Jahren.
Zur Eindordnung: Pro Tag (!) werden von den Deutschen Einwohnern rund 800 Tonnen Salz ausgeschieden und über die Kläranlagen in die Flüsse eingeleitet.
In fast 2 Jahren, sagen wir rund 600 Tage, da kommen wir auf fast eine halbe Millionen Tonnen Salz nur durchs pinkeln. Da hat noch keiner Nudelwasser abgeschüttet.
Wie sich der Salzeintrag hier im Verhältnis zum Salzeintrag durch den Urin der deutschen Bevölkerung verhält ist doch sekundär. Wie viele Menschen leiten denn ihr geklärtes Abwasser in den erwähnten Einzugsbereich der niedersächsischen Erdgasförderung? Die Frage ist, auf welches Fließvolumen in der Zeit? Dann kann ich im Schnitt etwas über die Erhöhung der Salzkonzentration des Gewässers sagen, saisonal Spitzen etc. außen vor gelassen.
also ich befürworte einen kritischen Blick auf die Berichterstattung jedweder Medien - und hier fehlen tatsächlich konkrete Zahlen für den Beitrag der genannten Industrieabwässer - aber diese Kritik, Thuja, macht es nicht wirklich besser.
Wenn der NDR gut recherchiert hätte, dann hätte er etwas dazu gesagt, um wie viel die Einleitung der Abwässer in den kritischen Phasen die Chloridlkonzentration hochgetrieben hat. Aber wahrscheinlich existieren diese Zahlen nicht... sie schaffen es ja nicht mal zu sagen, um welche Gewässer es geht... Elbe? da kommt wahrscheinlich viel an, aber es verdünnt auch stark. Könnte mir denken, dass kleinere Gewässer stärker betroffen sind.
Und das Beispiel der Oder: ich glaube kaum, dass so ein starker Anstieg des Salzgehalts/der Leitfähigkeit, wie es im Sommer zur Vermehrung der Goldalgen geführt hat und damit konsekutiv zum Fischsterben, nur durch die Urinmenge der Oderbewohner zusammen kam. Die Industrie trägt hier klare Verwantwortung! Und die Medien tragen die Verantwortung dafür sauber zu recherchieren und brauchbare Zahlen jenseits von Schlagwörten zu liefern.