Das Gelände, welches ich bewirtschafte ist sandig, trocken und sonnenexponiert hat außerdem keinen Wasseranschluss, so dass ich von Anfang an, also seit 20 Jahren, auf trockenheitsverträgliche Pflanzen setze.
Hin und wieder probiere ich auch mal eine andere Pflanzung aus, welche ich dann mit Bentonitbeigaben versuche abzupuffern.
Was ich erkannt habe ist, dass Pflanzen von von Jahrsbeginn an wenig gegossen werden müssen, damit sie sich anstrengen und tief wurzeln um an dortige Wasserreserven gelangen. Es machen die Kollegen schon mal ab Mittag den Schlappmann und lassen die Öhrchen hängen. Da darf man aber nicht zu weichherzig sein und nicht gleich gießen. Über Nacht erholen sie sich meistens wieder. Wenn nicht ist natürlich Wässerung angesagt, insbesondere bei Neuanpflanzung oder bei Schätzchen. Wässerung dann aber nicht häufig und flächig sondern gezielt und tiefgründig.
Ich forme meist einen Gießrand mit der tiefsten Stelle bei der Pflanze. Manchmal stecke ich auch einen Trichter bei der Pflanze in den Boden und wässere über ihn.
Auch alle Neuanpflanzungen erhalten einen Gießrand und werden selbstverständlich gegossen. Die müssen ja erstmal lernen mit der Umgebung zurecht zu kommen. Beim Lernen hilft ihnen auch, dass ich die Wurzeln soweit als möglich vom Topfsubstrat befreie und bei der Pflanzung sorgfältig einschlämme, um so besten Kontakt mit dem Boden zu ermöglichen.
Blöd ist natürlich ein feuchtes Frühjahr mit nachfolgender langer Trockenheit. Dann sind die Pflanzen verwöhnt, machen flache Wurzeln und kommen in der Trockenheit nicht schnell genug nach. In solchen Fällen habe ich die meisten Verluste.
Rhododendren vertragen übrigens überraschend viel Trockenheit, wenn sie schattig stehen. Ich habe vier Rhododendren, geerbt bzw. geschenkt unter ein 70 jährigen Birke stehen. Jeder von ihnen bekommt sommers einmal in der Woche 10 Liter Wasser, das reicht. Eine andere Azalee steht beim Gartenhaus, die kriegt immer das Spül- und Handwaschwasser und ist damit zufrieden.
Die Wiese ist grün im Mai und Juni dann vertocknet sie und viele anderen Pflanzen wachsen rückwärts, auch trockenheitsverträgliche wie Thymian oder Hauswurze. Das muss ich dann aushalten können. Ab September gibt es dann durch die Kälte in der Nacht wieder Morgentau und die meisten Pflanzen bauen wieder auf, auch ohne Gießen.
In einem Punkte habe ich Glück durch den Südosthang liegt der Garten im Hochsommer ab 15:00 teilweise im Schatten um 18:00 ist die Sonne weg. Das bedeutet für die Pflanzen eine erhebliche Erholung.
Für meinen Garten sind Jahre mit viel Regen kritisch, da werden Pfanzen aufmüpfig die sich ansonsten zivil verhalten, machen sich dicke und bedrängen ihre Nachbarn. Oder sie wachsen in den Himmel ohne sich um ihre Grundversorgung zu kümmern und sind dann abhängig von mir und meinen Wassergaben wenn es wieder trocken wird. Manch ein Schätzchen fault im Dauerregen auch plötzlich weg, da nützt die beste Dränage nichts.
lg Lilo