Hallo, Markus,
auf die Gefahr hin, dass Clematis-Freunde mir die Augen auskratzen
: Mit solchen Situationen kommen Waldreben – Tiefwurzelei hin oder her – unter gewissen Umständen gut zurecht.
An unserem Haus entlang verlaufen betonierte Pflanzrinnen, wie du sie vermutlich auch hast. Knapp 30 cm breit und ebenso tief, allerdings korrekt angelegt in Sachen Gefälle & Drainage, Staunässe kann nie entstehen. Unsere Haus-Vorgänger haben eine Clematis hineingepflanzt. Die Baustahlmatte, die sie als Rankhilfe an der Wand befestigt haben (unschöne, wacklige Angelegenheit, wird demnächst ersetzt), war und ist jeden Sommer üppig begrünt und beblüht. Und seit ich die Pflanze jährlich schneide und dünge, sie im Hochsommer mit Hilfe eines Gießstabs wässere und ihr ca. alle zwei Jahre eine frische Portion Komposterde zu Füßen lege, wächst und blüht der mindestens 15, eher 20 Jahre alte Kletterer noch großzügiger als zuvor.
Das hat mich ermutigt, den Betonrinnen weitere Gehölze anzuvertrauen. Ergebnis: Auch einer zweiten großblumigen Clematis-Hybride und einer C. viticella geht es glänzend (wobei ich vorsichtshalber Sorten gewählt habe, die für Kübel-Kultur empfohlen werden; die "geerbte" Clematis gehört auch in diese Kategorie). Wenn die Pflanzen in der Breite genug Platz für ihre Wurzeln haben und etwas Pflege kriegen, geht’s offenbar mit eigentlich unpassenden Standorten – ich habe auch schon herrliche Kletterrosen aus handtuchschmalen Erdstreifchen wachsen sehen
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Versuch macht kluch. Und schöner (vor allem weniger riskant!) als Knöterich sind Clematis allemal.
Schöne Grüße
Querkopf