Ablenkungsfütterung ist eine Überlegung wert, so könnte ich mir Restblätter vom geerneten Salat zwischen Jungpflanzen gut vorstellen!
Ob wissenschaftlich oder nicht, ich möchte hier einen Erfahrungsbericht zum Thema aufschreiben.
Solange ich noch Salat und anderes Gemüse angebaut habe, habe ich die äußeren Blätter immer abgeputzt und an Ort und Stelle fallen lassen. Nicht zwischen den jungen Pflanzen, sondern am Beetrand. Am nächsten Tag waren diese verputzt oder zumindest stark angefressen, während die Pflanzen daneben verschont wurden.
Irgendwo hatte ich mal aufgeschnappt, dass Schnecken lieber welkes Zeug fressen. Also habe ich es getestet und war mit dem Ergebnis ausreichend zufrieden.
Jetzt habe ich nur noch ein paar Erdbeeren, Tomaten, Paprika und ein paar Kleinigkeiten zum wegnaschen. Zarte Salatblätter fehlen in meinem Garten. Und damit auch das scheinbar beliebteste Schneckenfutter überhaupt. Hin und wieder nascht mal eine Schnecke von den Erdbeeren, aber das hält sich in Grenzen.
Die Schneckenpopulation in meinem Garten hat über viele Jahre hinweg eine erstaunliche Wandlung durchgemacht.
Im ersten Jahr bin ich nur sehr ungern durch den Garten gelaufen. Bei jedem Schritt knackte es mehrfach unter den Füßen. Wenn ich wieder ins Haus wollte, habe ich mit einem Schaber erst den Schneckenmatsch unter der Schuhsohle abgekratzt. In dieser Zeit konnte ich nur 2-3x im Jahr das meterhohe Gras mähen.
Später wurden die Gehäuseschnecken weniger, dafür waren Massen von den spanischen Wegeschnecken da. Nach 2 Jahren tauchte plötzlich der Tigerschnegel auf. Ich entdeckte, dass der die zertretenen spanischen verspeiste und war ganz froh darüber.
Jetzt sehe ich nur noch wenige Schnecken, aber unter den Büschen finde ich seit 2 oder 3 Jahren plötzlich große dicke Weinbergschnecken.
Wie haben sich die Pflanzen/der Garten in der Zeit entwickelt?
Zu Beginn war der Garten ein undurchdringlicher Dschungel aus Holunder- und Sauerkirschsämlingen, die etwa 15 Jahre ungestört vor sich hin wucherten. Nachdem ich das gerodet hatte wuchs auf der ganzen Fläche meterhoch die Quecke. Da knirschten die Gehäuseschnecken unter den Füßen.
Dann konnte ich etwas regelmäßiger mähen und die Quecke kürzer halten und schon kamen (komischerweise) die Nacktschnecken. Selbst auf dem gepflasterten Hof bin ich regelrecht ausgerutscht.
Ich fing an Bäume und Sträucher zu pflanzen und aus Schnittresten von Gehölzen Gestrüpptipis zu bauen. Vermutlich sind die Igel, die sich von meinen Rodungsaktionen gestört fühlten ziemlich schnell wieder da gewesen.
Jetzt hat sich ein Gleichgewicht eingependelt mit dem ich zufrieden bin.
Schneckenkorn habe ich in der Zeit kaum verwendet. Lediglich im Saatbeet habe ich den Boden vorbereitet, Schneckenkorn gestreut und Folie drüber gezogen. Darunter ist spontan das Unkraut gekeimt und die Schneckengelege sind geschlüpft (Wärme und Feuchtigkeit). Nach 10-14 Tagen habe ich die Folie abgenommen und hatte ein sauberes Saatbeet ohne Unkrautsämlinge und ohne verfressene Jungschnecken. So verfahre ich auch heute noch bei Freilandsaaten.