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|1|11|Hier wird viel Unsinn geschrieben. (Staudo bei den Gartenmenschen)

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Autor Thema: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."  (Gelesen 1653 mal)

Wühlmaus

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„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« am: 25. Februar 2016, 13:54:45 »

 "...allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“

So wird Paracelsus oft und gerne zitiert. Und daran musste ich auch sofort denken, als ich heute diesen Bericht über die Wechselwirkung von Diclofenac (Schmerzmittel) und der GeierPopulation in Indien las.
Diclofenac wird in Indien (wahrscheinlich nicht nur dort??)  offenbar reichlich den Milchkühen verabreicht. Die heiligen Kühe werden nicht geschlachtet sondern verenden irgendwo. Die Entsorgung der Kadaver übernehmen seit ewigen Zeiten die Geier. Aber die vertragen die Restbestände des D. offenbar ganz und gar nicht. Sie sind vom Aussterben bedroht. Daraus resultieren u.a. Ratten- und HundePlagen, von anderen hygienischen Problemen und dem finanziellen Aufwand diese Folgen auf anderem Weg in den Griff zu bekommen, ganz zu schweigen.
Müssen sich die Inder vom Vegetarismus abwenden :-X

Anderen mag diese Problematik bekannt sein, für mich waren das neu und erschreckend.
 
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"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho

lerchenzorn

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #1 am: 25. Februar 2016, 14:11:35 »

Während das Mittel in Indien für den Einsatz in der Tierhaltung alsbald wieder verboten wurde - aus dem einmal angewöhnten Gebrauch der Halter aber nicht mehr rauszukriegen sein soll, hat Spanien es vor kurzem neu zugelassen.  ???
Die für Geier tödliche Dosis scheint sehr gering zu sein. In Ornithologen-Schriften ist das Thema reichlich beschrieben und weckt verständliches Entsetzen.
« Letzte Änderung: 25. Februar 2016, 14:14:52 von lerchenzorn »
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Wühlmaus

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #2 am: 26. Februar 2016, 11:00:58 »

Die Lernfähigkeit des Menschen scheint wirklich sehr gegrenzt :-X
Den Nutzen (seine Existenzberechtigung ???)  eines Tieres für den Menschen von der pekuniären Seite her zu begründen, ist vielleicht eine wirksamere Herangehensweise :-[

Als ich den oben verlinkten Artikel als, kam sofort die Assoziation zu DDT, auch wenn die Wirkmechanismen ganz andere sind. Bei den Geiern tritt das Nierenversagen durch Diclofenac wohl sehr schnell ein  :-\
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Amur

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #3 am: 26. Februar 2016, 22:44:34 »

Das größte Problem der Geier in Spanien war das Verbot die Kadaver von verendeten Weidetieren einfach liegen zu lassen. Davon lebte ein großer Teil der Geier.
Dieses Verbot führte vor ein paar Jahren zu einem massiven Nahrungsengpass.
Dadurch tauchten plötzlich Geier in Gegenden auf, in denen man seit Urzeiten keine mehr gesehen hatte.
Schon deshalb dürfte sich diese Zulassung in Spanien nicht so auswirken wie in Indien. Ausser man ließe die verendeten Nutztiere zwischenzeitlich wieder einfach liegen.
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lerchenzorn

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #4 am: 27. Februar 2016, 14:15:15 »

Nachdem das Verbot der Kadaverplätze in Spanien zu reichlich illegaler Entsorgung in Felsspalten und anderen Winkeln geführt hat, wurden bald geordnete und gesicherte Luderplätze für Geier zugelassen. Sie müssen jetzt aufwändig unterhalten werden, wo früher die Vögel die ganze Hygiene erledigt hatten. Glücklicherweise ist Spanien noch immer DAS Geier-Land in Europa.
Mit der völlig neuen und sehr grundsätzlichen Gefährdung durch das nierenschädigende Antibiotikum wird das fahrlässig aufs Spiel  gesetzt.

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Daniel - reloaded

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #5 am: 27. Februar 2016, 16:21:12 »

...nierenschädigende Antibiotikum.....

Kleine Korrektur am Rande: Diclofenac ist ein Antirheumatikum, Antiphlogistikum und Analgetikum und hat nichts mit Antibiotika zu tun. ;)
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Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)

lerchenzorn

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #6 am: 27. Februar 2016, 16:26:26 »

Danke!  :)
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bristlecone

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #7 am: 27. Februar 2016, 16:44:01 »

Im letzten Jahr hat der Iran die veterinärmedizinische Verwendung von Diclofenac verboten (Quelle).
Sollte sich die EU bzw. Spanien ein Beispiel dran nehmen.
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dreichl

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #8 am: 07. März 2016, 19:04:40 »

Weshalb bekommen Kühe / Milchkühe denn eigentlich Diclofenac? Kann mir da leider keinen Reim darauf machen, rheumatische Beschwerden sollten da ja in der Minderheit sein.
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Sternrenette

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #9 am: 07. März 2016, 19:07:38 »

Ein Viech kann sich genauso was zerren wie ein Mensch.
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b-hoernchen

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #10 am: 07. März 2016, 20:18:22 »

Mich wundert nur, dass die Tiere so kurz vor ihrem Tod Diclofenac bekommen, dass im Kadaver noch relevante Mengen drin sind.

Meiner Meinung nach gibt es kaum ein traurigeres Los, als Rindvieh in Indien zu sein. Wenn die Kühe mal alt sind und keine Milch mehr geben, zahlt kein Schwein mehr einen Tierarzt für sie. Kostet ja Geld - und das haben die wenigsten indischen Bauern. Was da an kranken und invaliden Viechern herumvegetiert... .

Andererseits ist lebenslange Haft im EU-konformen Laufstall auch ein trauriges Schicksa, Tierarzt hin oder her. Wenn ich hierzulande die armen Kühe sehe, wie sie von ihrem Betonboden auf die grünen Weiden starren, schmeckt mir keine Milch mehr.
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Sternrenette

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #11 am: 07. März 2016, 20:29:20 »

Ich hab eine Reportage über Indien gesehen, zu genau dem Thema. Im Prinzip gibt man einem kranken Tier Medikamente, um es zu retten - wie hier auch. Es stirbt aber trotzdem. Dann schmeißt man es hinters Dorf. Da holen es die Geier.

Ein geschundenes Tier bringt keine Leistung, d. h. eine unglückliche Kuh gibt keine Milch. Ein Landwirt wird schon darauf achten, daß es den Tieren gut geht. Ausnahmen, die dann vor Gericht landen, mal ausgenommen.
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b-hoernchen

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #12 am: 08. März 2016, 13:31:13 »

Ein Landwirt wird schon darauf achten, daß es den Tieren gut geht.

Umgekehrt wird in Indien ein Schuh draus: Kein Landwirt gibt Geld aus für ein Tier, das ihm nichts mehr bringt. Wüsste auch nicht, wie Diclofenac eine altersschwache Kuh wieder leistungsfähig machen sollte.
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Dietmar

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #13 am: 08. März 2016, 14:35:11 »

Zitat
Diclofenac eine altersschwache Kuh wieder leistungsfähig machen sollte.

... wenn sie Rückenschmerzen hat.  ;)
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Dietmar

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Re: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift..."
« Antwort #14 am: 08. März 2016, 14:37:01 »

Zitat
Glücklicherweise ist Spanien noch immer DAS Geier-Land in Europa.

Nein, vor Spanien kommt noch Griechenland.
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