Was für ein Wochenende!
Angefangen bei Hügin und dem beeindruckenden Schlamm-Parkplatz. Nicht nur, dass es nebst einem Franzosen- nur CH-Nummernschilder gab, nein, Rheingold und Bristlecone retteten als Erstes gleich mal eine steckengebliebene Verzweifelte (diverse Frauen begnügten sich damit, anschliessend die Gesichter der tapferen Recken zu reinigen).
Nervös zu Sarastro gehüpft, leise nachgefragt und fast umgefallen vor Freude - extra für mich qengelndes Wesen hatte er keine Mühe gescheut und eine eigentlich ausverkaufte Galega orientalis mitgebracht.
Dass er Gagagärtner-Versteher (bzw. -Beglücker) und erst in zweiter Linie Verkäufer ist, zeigte sich gleich anschliessend bei meiner Vorbestellungspanne. Sarastro, ich sage es gerne eine zweites Mal: Du bist ein Schatz!
Während Dunkleborus höchst auffällig, weil sehr langwierig um die Sarastro-Schneeglöckchen rumschlich und Tarokaja hochkonzentriert mit vorbereitetem Jägerblick zuschnappte, verzog ich mich mit Bristlecone ins deutlich angenehmere Gewächshaus, damit wir einander Blödsinn aufschwatzen konnten (sic: Romneya, Cistus und Cyclamen graecum). Um euch nicht zu langweilen: Mit zwei prall gefüllten Kofferräumen ging's weiter.
Nach einem denkwürdigen Aufwärmstopp mitten in Freiburg (gerne überlasse ich den anderen die Schilderung dieses Erlebnisses) und der Erkenntnis, dass Freiburger Parkuhren ganz anders ticken als die hiesigen Fribourger Varianten: "Dunkle, ich krieg die Münze nicht rein! ... Bristle, gut, dass du kommst! Wir kriegen die Münze nicht rein! ... Rheingold, gut, dass du kommst! Kriegst du die Münze rein?", ging's auf zum Arboretum.
(Er kriegte sie auch nicht rein.)
Und dann, ja dann ...
kam Hubertus Nimsch. 10 ha Arboretum. Unter der Schirmherrschaft dieses Mannes. Und er fand: "Nu, wenn so Verrückte sich so interessieren, dann mach ich doch freudig mit!" An seinen Lippen hing selbst ich Staudige und steuerte das Auto - Front an Popo - über die schmalen Wege hinauf und hinunter in den Dschungel, um immer mal wieder anzuhalten und was zu lernen. Ein Nachmittag, den ich nicht mehr vergessen werde.
Genau so wenig wie den Walküren-Zuschlag der Dunklen. Die Frau malträtiert Autotüren. Sollte irgend jemand, der hier mitliest, erwägen, diese Dunkleborus dereinst mitzuführen, dann kann ich nur davor warnen.
Wie der Abend endete, möchte ich lieber anderen Erzählern überlassen. Schon allein deswegen, weil ich derweil auf dem Sofa entschlummert bin.