Wenig los hier für Erdbeerhochzeit
Ich hatte/habe dieses Jahr eine gute Erdbeerernte. Ist vielleicht aber auch eine Sortenfrage.
Da es immer wieder hieß, die Senga Sengana sei verbessert worden, habe ich vor-voriges Jahr mal welche davon gekauft.
Ich fand sie sowohl im ersten als auch jetzt im zweiten Jahr enttäuschend, wie früher viele kleine Früchte und dieses Jahr hochanfällig für Botrytis. Allerdings sehr schön dunkelgrünes Laub. Ich kann keine Verbesserung entdecken, alles wie früher. Die fliegen jetzt wieder raus.
Ältere Erdbeerpflanzen machen nicht so reichlich und vor allem nicht so früh Ausläufer wie Einjährige. Dadurch wirst du zu zur Pflanzzeit im Frühherbst eher kleine und zierliche Setzlinge haben, die im kommenden Jahr erstmal wenig tragen werden.
Wenn du sicher bist, nächstes Jahr neu pflanzen zu wollen, könntest du schon dieses Jahr ein paar Ausläufer aufpflanzen, denen im nächsten Frühjahr die Blüten ausknipsen und sie dann über Sommer zur Jungpflanzenproduktion verwenden. Das Ergebnis wird vermutlich besser als wenn du drauf wartest was von den alten Pflanzen noch kommt, möglicherweise gar nichts, falls es ein trockener Sommer wird.
Botrytis (Grauschimmel) ist als Krankheitserreger allgegenwärtig, da er auf jeglichem geschwächten und abgestorbenen Pflanzenmaterial gedeiht. Bei Feuchtigkeit bildet er die namensgebenden Schimmelrasen.
Wenn eine unreife Beere an so ein Schimmelpaket anstößt, wird sie sehr schnell ebenfalls infiziert. Es ist also sinnvoll, diese aus der unmittelbaren Umgebung der Pflanze zu entfernen. Ebenso sicher wird bei Feuchtigkeit eine Frucht infiziert die auf dem Boden aufliegt. Botrytis braucht mehrere Stunden um durch die Pflanzenhaut durchzudringen. Bei den Früchten auf dem Boden hat er die Zeit da die unterseits nicht abtrocknen. Bei Früchten die frei hängen oder auf Stroh liegen reicht es dagegen an Tagen wo es nicht dauerregnet oft nicht.
Ich ernte angefaulte Früchte daher immer mit und schmeiße sie hinter mich an den Wegrand, weg vom unmittelbaren Umfeld der jungen Früchte, das reicht.
Die Überwinterung erfolgt auf lebenden Pflanzen, Botrytis macht keine Dauersporen. Dazu reichen abgestorbene Blattreste oder Blattstiele. Fruchtmumien funktionieren natürlich auch. Deshalb werden die Pflanzen die man behalten will nach der Ernte geputzt und zurückgeschnitten. Die größere Bedeutung haben aber die Bedingungen während der Blüte und der Fruchtentwicklung, da Botrytis eben aus derr Umgebung immer reichlich angeweht wird.