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News: Und wie dick das Fell ist, das ich heut trag, entscheid ich immer morgens vorm Kleiderschrank - heut ist es eher aus der Collection "nacktmull". (Zitat aus einem Fachthread)

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|18|7|Wenn ich über Sterbehilfe rede, will ich nicht, dass da jemand was von Geranien bewässern dreinfunkt.  ;D (anonymes Zitat)
 

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Autor Thema: Räuchern  (Gelesen 21871 mal)

amrita

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Räuchern
« am: 17. Mai 2005, 13:21:59 »

Räuchern – also das langsame Verglühen von Kräutern – ist uraltes Brauchtum, das angeblich bis in die Jungsteinzeit zurückgeht. Diverse Pflanzen (Wurzeln, Blätter, Blüten, Harze, Rinde, Früchte) wurden geräuchert, um Göttern zu huldigen, Kontakt mit der „Anderswelt“ aufzunehmen, böse Geister zu vertreiben, sich in Trance zu versetzen, Stimmungen zu beeinflussen und aus vielen anderen Gründen sowie auch zu medizinischen Zwecken oder auch einfach um des guten Geruchs Willen.

Ich bin noch damit aufgewachsen, dass unser Haus und Garten mehrmals im Jahr zu bestimmten Anlässen/Feiertagen geräuchert wurde. Meine Großtante ging dann mit einer profanen Metallschaufel, auf der glühende Kohlen und Kräuter lagen, murmelnd durch’s Haus und durch den Garten – und ich hinten nach.
So ist auch mein Interesse am Räuchern geweckt worden und seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiver damit und baue auch eine Menge Räucherkräuter im Garten an bzw. sammle sie in der freien Natur.

Manchem Räucherwerk wird eine bestimmte Wirkung nachgesagt, die sich zum Teil mit der Wirkung deckt, die in medizinischen Kräuterbüchern zur jeweiligen Pflanze zu finden ist. Dann gibt es aber noch ganz andere, z.T. „magische“ Aspekte von Pflanzen, die auf uraltem, überliefertem Wissen basieren und einfach als traditionelles Wissen gelten, z.B. dass eine Räucherung mit Salbei reinigend auf Häuser, Räume und die Aura wirkt. Für viele ist das dann eine reine Glaubensfrage und nicht mehr nachvollziehbar. Noch weniger nachvollziehbar wird’s für viele, wenn es um Pflanzenenergie, Pflanzengeister, die sog. Devas, geht und um ihre Koexistenz mit bzw. ihr Wirken auf die Menschen.

Tatsache ist, dass das Räuchern in unserer Kultur lange Zeit eher in Vergessenheit geraten war oder als Hokuspokus galt. Seit einigen Jahren gibt es aber einen regelrechten „Räucher-Boom“. Die Gründe für das Räuchern heute sind wohl genauso vielfältig wie früher.

Mich würde interessieren, ob es hier im Forum auch noch andere Leute gibt, die sich mit dem Thema beschäftigen – eure Erfahrungen mit bestimmten Räucherpflanzen, Gründe für euch, überhaupt zu Räuchern und alles andere zu diesem spannenden Thema.

Liebe Grüße
amrita
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Aella

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Re:Räuchern
« Antwort #1 am: 17. Mai 2005, 18:34:32 »

beschäftigt habe ich mich noch nicht damit, würde mich aber sehr interessieren!

ich hatte mal im zarten teeniealter mein zimmer mit sandelholz-räucherstäbchen eingenebelt.
das ergebniss war unerträgliches kopfweh und "schüssel küssen" ::)

seit dem kann ich räucherstäbchen nicht mehr riechen...

aber kräuter richtig räuchern würde mich interessieren...

wie geht das, wenn man keinen kohleofen hat?
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Eigentlich kennen wir uns nur vom säen.

Feder

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Re:Räuchern
« Antwort #2 am: 17. Mai 2005, 19:13:20 »

Räucherstäbchen stinken oft penetrant, das ist nicht vergleichbar mit dem Verglühen von Kräutern.
Man kann einfach in eine feuerfeste Schale (z.B. grosse Muschel) die Kräuter geben und mit dem Feuerzeug anzünden bis sie glimmen. Ein bisschen mit einer Feder fächeln, damit es weiterglimmt.
Am leichtesten geht Räuchern mit speziellen Räucherkohlen, die zündet man an bis sie glühen, dann kann man die Kräuter darauflegen. Das geht auch gut für Harze, etwa Weihrauch.
Auf den Griller gebe ich gerne nach dem Grillen Salbei. Salbei ist überhaupt meine Lieblingsräucherpflanze, momentan bin ich auf der Suche nach Salvia apiana , indianischem Räuchersalbei. Riecht extrem gut finde ich und die befreiende Wirkung spürt man unmittelbar.
(@Amrita: Ich habe gerade gesehen, du hast Salvia apiana, Neid, ;). Wie macht er sich denn im Garten? Soll nicht winterhart sein, soviel ich weiss.)
Man muss ein bisschen aufpassen, was man räuchert, die Wirkung ist stark und es gibt viele psychogen wirksame Pflanzen.
Räuchern kann man Blätter (auch von Nadelbäumen), Blüten (z.B. Lavendel), Harze, Rinden, Wurzeln. Alles natürlich möglichst gut trocken.
Ich bin auch sehr interessiert an Tipps für das Räuchern. Manche Pflanze, die man im Garten hat, kann sich gut dafür eigenen.
« Letzte Änderung: 17. Mai 2005, 19:26:06 von Feder »
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  Pat Parelli

max.

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Re:Räuchern
« Antwort #3 am: 17. Mai 2005, 19:21:00 »

mein lieblingsrauchwerk-außer marlboro- ist lärchenharz im winter.
es tritt aus den wunden verletzter bäume aus (etwa beim holzrücken) und läßt sich bei waldspaziergängen bequem ernten, wenn man ein altes taschenmesser und eine blechdose oder schraubglas dabei hat.auch das harz anderer nadelbäume läßt sich verwenden.
an winterabenden kann man es in besagter blechdose oder einer alten pfanne auf dem ofen -nicht zu- heiß werden lassen
udn sich an dem würzigen duft laben.
gruß
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Günther

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Re:Räuchern
« Antwort #4 am: 17. Mai 2005, 19:48:23 »

Räucherkohlen sind speziell behandelt - alles Chemie ;D
Wer's anders will, kauft gröbste Grillkohle, nimmt Brocken heraus, , heizt diese auf geeigneter Unterlage mit einer Gaslötlampe zur Glut an, wartet ein bisserl, und streut dann sein Räucherwerk drauf. Räucherstäbchen und -kegel sind spezielle Mixturen, meist mit etwas Salpeter, damit das Zeug gut glimmt. Beim Anzünden von Räucherzeug und anschließendem Auslöschen gibts ziemliche Verluste.
Ob die Neolithiker schon geräuchert haben - man weiß es nicht. Im alten Babylonien und Ägypten wurde jedenfalls geräuchert, auch, weil die Tieropfer fürchterlich gestunken haben. Und die alten Skythen haben sich an Hanfrauch berauscht...
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amrita

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Re:Räuchern
« Antwort #5 am: 17. Mai 2005, 21:39:28 »

Hallo Aella,

ich hatte mal im zarten teeniealter mein zimmer mit sandelholz-räucherstäbchen eingenebelt.
das ergebniss war unerträgliches kopfweh und "schüssel küssen" ::)

Räucherstäbchen, zumindest die billigen, sind meistens stark parfümiert - reine Chemie. Davon bekommen viele - ich eingeschlossen - Kopfschmerzen.

Das Verräuchern von natürlichen "Zutaten" wie Blätter, Blüten, Stängel, Harze, Rinde etc. ist mit Räucherstäbchen nicht zu vergleichen.
Kopfschmerzen kannst du davon aber auch bekommen, wenn du zu lange quasi mitten im Qualm sitzen bleibst und nachher nicht ordentlich lüftest.

wie geht das, wenn man keinen kohleofen hat?

Wie hier schon jemand geschrieben hat, gibt es spezielle Räucherkohle in runder "Tablettenform" mit 3, 4 cm Durchmesser. Die "zündest" du an indem du sie z.B. über eine Kerzenflamme hältst (Räucherkohle-Tabletten sind mit Kaliumnitrat versetzt, was den Schnellzündereffekt ermöglicht). Dann glimmt die Kohle richtig durch und ist bereit, wenn die Oberflächle weißlich wird.
Die Kohle in ein feuerfestes Gefäß legen (darauf achten, dass der Untergrund auch feuerfest ist oder Sand unten ins Gefäß geben und darauf die Kohle legen) und das gewünschte Räucherwerk drauflegen.
Von der Chemie in den Kohletabletten hab ich noch nie Kopfweh bekommen, vertrag ich anscheinend.
Wer einen offenen Kamin hat, kann natürlich auch ein paar glimmende Stückchen dort rausholen und als Unterlage für das Räucherwerk verwenden.
Harze lassen sich auch gut in einer kleinen Metallschüssel über einer Teelichtflamme verräuchern.

Liebe Grüße
amrita
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amrita

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Re:Räuchern
« Antwort #6 am: 17. Mai 2005, 21:45:02 »

mein lieblingsrauchwerk-außer marlboro- ist lärchenharz im winter.
es tritt aus den wunden verletzter bäume aus (etwa beim holzrücken) und läßt sich bei waldspaziergängen bequem ernten, wenn man ein altes taschenmesser und eine blechdose oder schraubglas dabei hat.auch das harz anderer nadelbäume läßt sich verwenden.

Ich sammle in der kalten Jahreszeit auch immer Harz von Nadelbäumen. Bevorzugt Kiefer und Fichte. Gereinigtes Fichtenharz wird unter dem Namen "Burgunderharz" in Esoterikläden verkauft, ich verwende aber immer das selber gesammelte. Man muss beim Harz absammeln nur darauf achten, die Wunden der Bäume nicht wieder zu öffnen, sondern nur so viel wegnehmen, wie dem Baum auch gut tut. Das Sammeln von Harz verbunden mit einem ruhigen Spaziergang hat für mich schon fast was Meditatives - und Fichtenharz gehört eindeutig zu meinen Lieblingsräucherungen.

Liebe Grüße
amrita
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amrita

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Re:Räuchern
« Antwort #7 am: 17. Mai 2005, 21:55:38 »

Auf den Griller gebe ich gerne nach dem Grillen Salbei. Salbei ist überhaupt meine Lieblingsräucherpflanze, momentan bin ich auf der Suche nach Salvia apiana , indianischem Räuchersalbei. Riecht extrem gut finde ich und die befreiende Wirkung spürt man unmittelbar.
(@Amrita: Ich habe gerade gesehen, du hast Salvia apiana, Neid, ;). Wie macht er sich denn im Garten? Soll nicht winterhart sein, soviel ich weiss.)

Das kann ich leider bestätigen. Meiner hat den Winter nicht überlebt, ich musste ihn neu aussäen.
Samen gibt es bei Rühlemann.

Salbei mag ich auch sehr gern und gehört neben Fichtenharz zu meinen Lieblings-Räucherdüften, die beiden kombiniert räuchere ich oft, wenn ich mich einfach nicht richtig wohl fühle, lasch und antriebslos bin. Das macht mich irgendwie ruhig, ich finde wieder zu mir und fühle mich einfach nur wohl.

Man muss ein bisschen aufpassen, was man räuchert, die Wirkung ist stark und es gibt viele psychogen wirksame Pflanzen.

Stimmt. Man sollte keinesfalls einfach uninformiert drauf los räuchern, es gibt ganz besonders unter den "klassischen Hexenkärutern" einige nicht ungefährliche.

Ich hatte mein erstes diesbezügliches Erlebnis schon beim Ernten - und zwar bei der Ernte von Bilsenkraut. Ich habe ganz behutsam und völlig versunken Bilsenkrautblätter von den großen Pflanzen abgepflückt und das drauf herumlaufende Getier abgestreift und nach ca. 10 Minuten ist mir dann etwas eigenartig geworden... Leichtes Schwindelgefühl verbunden mit sowas wie Abheben...
Ich hab dann aufgehört, weil ich mich nicht mehr konzentrieren konnte und mir einfach sehr eigenartig war - und später nachgelesen, dass der Wirkstoff von Bilsenkraut auch schon über die Haut aufgenommen wird...

Liebe Grüße
amrita
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bea

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Re:Räuchern
« Antwort #8 am: 17. Mai 2005, 22:16:23 »

Zum Räuchern kann man auch ein einfaches Stövchen mit einem Teelicht darunter verwenden. Darüber legt man ein Räuchersieb oder ein engmaschiges Metallnetz. So braucht man nicht warten, bis die Kohlen durchgeglüht sind. Der Abstand zur Kerze muss gross genug sein, damit sich Harze bzw. getrocknete Kräuter nicht entzünden.

Ich räuchere viel mit verschiedenen Harzen und auch Kräutern. Mit eigenem Patchouli, den getrockneten Blättern, riecht es ganz anders als mit allen gekauften Patchouli-zubereitungen - viel milder und mehr nach Pflanze.

Den indianischen Räuchersalbei habe ich auch und habe vor 2 Wochen Stecklinge gesetzt. Wenn ihr zum forumstreffen kommt, könnte ich ja was mitbringen.

Beifuss ist auch ein altbekanntes Räucherkraut, Erdrauch, Mariengras, Rosenblüten, Rosmarin - ach es gibt soo vieles, was man dafür verwenden kann.

Ein ganz exotisches Pflänzchen dafür habe ich aber noch im Garten: die Räucherlobelie, Lobelia inflata, ein ganz zartes Pflänzchen. Sie wird von Schamanen für rituelle Zwecke verwendet und kam früher bei den Indianern in der Friedenspfeife zur Anwendung.

Zitroneneukalyptus und Nashia riechen auch fein.

Zu allen Kräutern gebe ich entweder eine Sorte Weihrauch oder/und Styrax dazu. Das ist mein momentaner Favorit beim Räuchern.
Pure Kräuterräucherei riecht mir irgendwie zu streng.

LG, Bea
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Feder

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Re:Räuchern
« Antwort #9 am: 18. Mai 2005, 08:42:56 »

@Amrita: Bilsenkraut? :o Das ist ziemlich giftig, soviel ich weiss.
Verwendet ihr auch Alantwurzel oder Artemisia cana?
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

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Re:Räuchern
« Antwort #10 am: 18. Mai 2005, 08:57:07 »

Räuchern - wer's mag, bitte. Ich mag den Geruch von kalter Räucherware nicht, der dann noch stunden- oder tagelang in der Wohnung hängt.
Und was ich gar nicht mag, ist esoterisch aus anderen Kulturen zu leihen, weil es gerade hip ist. Dann wird indianisch geräuchtert, weil es der spirituellen Seele gut tut, feng-shui-geräuchert, um negative Energien zu beseitigen, ayurvedisch geräuchert um die Energien auszugleichen usw, je nachdem, was gerade Mode ist.

Aber draussen, um den Tag ausklingen zu lassen, noch (getrocknete) Kräuter auf dem Grill verglimmen zu lassen - das ist Sommer!
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amrita

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Re:Räuchern
« Antwort #11 am: 18. Mai 2005, 11:02:21 »

Und was ich gar nicht mag, ist esoterisch aus anderen Kulturen zu leihen, weil es gerade hip ist. Dann wird indianisch geräuchtert, weil es der spirituellen Seele gut tut, feng-shui-geräuchert, um negative Energien zu beseitigen, ayurvedisch geräuchert um die Energien auszugleichen usw, je nachdem, was gerade Mode ist.

Das seh ich ganz genau so. Deshalb beschäftige ich mich in erster Linie mit Räucherwerk und dessen Verwendung, das in unserer Gegend wächst bzw. in unserer Kultur Tradition/Geschichte hat. Und davon gibt's eine ganze Menge.
So wurde z.B. auch Weihrauch hier nicht vom "gemeinen Volk" verwendet, weil er einfach nicht "von hier" ist und es sich nur ganz, ganz wenige leisten konnten, ihn zu importieren bzw. zu kaufen. Statt dessen wurde meist Fichtenharz verwendet, das selber gesammelt werden konnte.

Liebe Grüße
amrita
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Re:Räuchern
« Antwort #12 am: 18. Mai 2005, 11:27:24 »

@Amrita: Bilsenkraut? :o Das ist ziemlich giftig, soviel ich weiss.
Verwendet ihr auch Alantwurzel oder Artemisia cana?

Bilsenkraut ist giftig und kann aufgrund der muskelerschlaffenden Eigenschaften in ganz starker Dosierung zu Atemlähmung führen. Aber wie bei allem, macht's die Dosis. Wer glaubt, das ausprobieren zu müssen, muss sich des Risikos bewusst sein, und sich ganz, ganz langsam an die Pflanze und ihre Wirkung herantasten.

Bilsenkraut gilt ja als eines der klassischen magischen Kräuter der Kelten, aber nicht nur. Es wurde in vielen Kulturen auf der ganzen Welt aufgrund seiner haluzinogenen Wirkung in erster Linie zum Orakeln verräuchert. Als wahrscheinlich gilt, dass Bilsenkraut das Räucherwerk war, mit dem sich die Orakelpriesterin von Delphi in Trance versetzte, um ihre Prophezeiungen zu machen.

In der chinesischen Medizin wird Bilsenkrautrauch gegen Husten, Asthma und Bronchitis eingesetzt. In unserer Kultur wurde es bis ins 20. Jahrhundert hinein Asthmatikern verordnet - entweder als Räucherung oder direkt zum Rauchen und war in Apotheken erhältlich.

Verwendet ihr auch Alantwurzel oder Artemisia cana?

Artemisia cana (den sog. amerikanischer Salbeistrauch) verwende ich nicht. Wie ich in einem anderen Beitrag schrieb, verwende ich in erster Linie Kräuter, die aus unserer Kultur stammen bzw. hier schon lange heimisch geworden sind. Andere mag ich zwar ab und zu aus reiner Neugier auf den Duft gern ausprobieren, aber zu denen, die ich wirklich regelmäßig für mich verwende, gehören sie nicht.

Alant habe ich letztes Jahr ein paar Pflanzen angebaut, die haben schon eine beträchtliche Größe erreicht. Aber bis zur Ernte der Wurzel soll man mindestens zwei Jahre warten, hab ich gelesen. Somit habe ich Alant noch nicht verräuchert, da werde ich mich noch ein wenig gedulden müssen.

Liebe Grüße
amrita
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Günther

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Re:Räuchern
« Antwort #13 am: 18. Mai 2005, 11:50:11 »

Als wahrscheinlich gilt, dass Bilsenkraut das Räucherwerk war, mit dem sich die Orakelpriesterin von Delphi in Trance versetzte, um ihre Prophezeiungen zu machen.
Liebe Grüße
amrita

??????? Eher unwahrscheinlich. Die Gegend ist auch nicht sehr bilsenkrautträchtig. Der Lorbeer steht da eher im "Geruch" des prophetischen Räucherwerks, wenn es nicht (glaub ich weniger) Gase aus der zugehörigen Erdspalte waren. Ich kenne die einschlägige Literatur und glaub trotzdem nicht, daß der Rauch sehr wirksam ist - wenn überhaupt. Sicher wirksam, SEHR wirksam, ist Bilsenkraut oral oder perkutan, das ist bekannt, überliefert, und bewiesen. Der Zusatz zu Räuchermischungen sagt nicht viel.
Als Bierzusatz hat sich's angeblich mehr bewährt 8)("Pils"....).
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amrita

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Re:Räuchern
« Antwort #14 am: 18. Mai 2005, 12:05:52 »

??????? Eher unwahrscheinlich. Die Gegend ist auch nicht sehr bilsenkrautträchtig.

Aha, in der gesamten Literatur zum Thema, die ich gelesen habe, steht was anderes, nämlich dass gerade in Griechenland Bilsenkraut auch heute noch sehr häufig wildwachsend zu finden ist, während es z.B. in Deutschland und der Schweiz mittlerweile zu den seltenen, geschützten Pflanzen zählt.

LG
amrita
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