Fehlversuch bei der Bildung der zweiten Zuchtgruppe. Normalerweise laufen ja ganz sicher die alten Schafe zuerst in den Hänger und die Jungzibben schauen sich unschlüssig an. Heute waren akurat alle Jungzibben im Hänger und nur ein Alttier, das ein spätes Lamm führt. Inklusive Lamm. Muss ich nicht verstehen.
Pauline am Rande der Verzweiflung: Eine ihrer diesjährigen Zwillinge hat sie schamlos verraten und schunkelte mit.
Nun muss die Zuchtgruppe morgen gebildet werden.
Mir bescherte das auch noch eine abendliche Zäunung in der nun großen Jungzibbengruppe, in der auch noch ein paar Muttern stehen. Die standen sozusagen auf Golfrasen
Zwar bin ich pitschepatsche nass geworden... hatte aber dennoch mein Vergnügen, da eben jene Paula mit der frech dreisten Thea schon gezielt zwecks Zaunöffnung ungeduldig neben mir wartete. Das ist die zweite Pauline Tochter, die geschaffen wurde um Freude zu machen. Wenn ich an die ersten durchgeknallten Lämmer von ihr denke... Jesses! Und irrer Weise werden die nicht nur vom Charakter her neuerdings so solide, sondern wunderhübsch und irre groß! Muss ich nicht verstehen (zwei verschiedene Skuddenböcke haben das produziert. Der erste war auch für den "Schrott" verantwortlich und brachte zuletzt die zutrauliche große Nightmare). Wie oft wollte ich Pauline schon in die Schlachtung geben! Das Transportpapier war schon ausgefüllt. Und immer hat sie irgendwie Glück gehabt. Metzger nicht mehr erreicht ect. Das sollte wohl nicht sein. Ich freue mich darauf, dass die Skudden diesen Winter ins Vorherdbuch gehen. Mein Ziel ist klar formuliert: Es ist gegen den Trend, aber meines Erachtens mindestens aus genetischen Gründen sehr wünschenswert: Ich möchte weiter weibliche Skudden mit Hörnern in der Zucht haben. Die Rassebeschreibung sagt dazu: Das weibliche Tier kann kleine Hörner tragen. Übersetzt: Klammer auf: nicht gewünscht, weil oft klein und krüppelig. Und ich schwöre... meine haben wunderschöne Hörner.
Mir ist das mittlerweile so wichtig, dass ich dafür den ganzen Bürokratiekram und die Kosten der Herdbuchzucht tragen will. Skudden sind finanziell zweifelsohne eh ein kleines Fiasko. An denen ist und bleibt nicht viel dran. Sicher gut für den kleinen Haushalt: Keule in Minirömertopf (gibt es) und das Ehepaar wird satt.
Skudden sind wunderhübsch und herrlich unkompliziert. Es gab Zeiten, da hat mein Freund über die Skudden gewitzelt. Auch der schätzt sie mittlerweile richtig. Viele dieser Eigenschaften zeigen sie:
SkuddeNur eine Eigenschaft trifft nicht zu.... sind Skudden mit ihrem Besitzer vertraut - und da rede ich nicht von vier Wochen Eingewöhnung - sind sie nicht scheu und suchen sehr wohl die Nähe. Berühren indes... no thanks. Das schätzt einzig das bisher einzige Flaschenlamm all der Jahre: Mina.
Es wurde wieder mal eine Ode an die Skudde. Vermutlich wiederhole ich das so gebetsmühlenartig, weil Weidetierhaltung so sehr in Vergessenheit gerät und sie dabei doch so viel Freude machen kann.
Und nehmen wir es mal praktisch
: Gestern musste ich nach dem Dienst eine kleinere Fläche abzäunen. Meine Kollegin stöhnte: Dein Leben möchte ich nicht haben.
Auch für mich war das eine Überwindung. Der Arbeitstag ist lang, der Arbeitsweg auch. Dennoch... 25 Minuten Fitness... eh, da zahlen andere auch viel Geld für. Aber nicht an der frischen Luft und einem schönen Sonnenuntergang am Horizont
Zufrieden die Aufgabe noch vor der Dunkelheit erledigt zu haben, ging auch der Heimweg leichter...