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[Kernobst]

Liebe Leute,

Ich suche Ideen in meinem zukünftigen Garten in der Südpfalz (Rheinebene), da kann ich nämlich jetzt schon Obstbäume pflanzen für spätere Jahre.

An der Nordseite des Hauses kommt - vielleicht - ein Spalier in Frage, jedenfalls wäre da Platz. Oder ein Stückchen davon entfernt (und somit im Sommer nicht im Dauerschatten stehend) könnte ein kleiner Baum stehen, oder auch zwei. Da wuchern jetzt noch drei seit Jahrzehnten kaum gebändigte große Kirschlorbeer-Büsche, die ich gerne so bald wie möglich beseitigen und durch etwas Vernünftiges (=Essbares und Wohlschmeckendes) ersetzen möchte.

Irgendwo las ich, dass einige (Sauer-?)-Kirschen auch mit schattigen Standorten zurechtkommen können. Vermutlich bräuchte ich zwei zur gegenseitigen Befruchtung.

Weiter habe ich gehört, dass Pfirsiche oder Aprikosen nicht unbedingt vollsonnig stehen müssen. Wenn sie im Spätwinter nicht sonnig stehen, soll das sogar Vorteile haben, da sie dann nicht zu früh blühen würden. Stimmt das so? Dann wäre das auch ein guter Ersatz für den Kirschlorbeer.

Aber man muss sich anscheinend auf die Kirschessigfliege einstellen, die womöglich ein Dauergast bei uns sein wird - also Kirschen/Pfirsiche/Aprikosen mit derber Haut? Die darf von mir aus ruhig etwas bitter schmecken.

Falls Kirschen: In dem Garten stand früher eine Süßkirsche unbekannter Art, inzwischen schon längst gefällt, aber ich weiß noch, dass die Kirschen Mitte Juni reif waren und zu 90% madig waren. Auf die Maden möchte ich gerne verzichten. Also besonders früh fruchtende Sorten? Am liebsten natürlich nicht genau gleichzeitig fruchtend.

Also meine Anforderungen: Mehr (oder weniger) schattentolerant (da auch ein Stück vom Haus entfernt möglich), möglichst keine Maden, möglichst wenig Ärger mit der Kirschessigfliege... Und nach Möglichkeit nicht besonders groß werdend oder jedenfalls durch Schneiden gut zu bändigen. Muss nicht besonders süß sein (darf aber), interessantes Aroma wäre mir wichtiger. Habt ihr da Tipps?

Und ist ein Spalier an der Hauswand realistisch? Erstens wäre es ganz im Schatten (aber nach Norden hin frei, keine enge Bebauung), zweitens bin ich Anfänger, und drittens kann ich mich in den nächsten 5-8 Jahren bestenfalls alle 4-6 Wochen darum kümmern?

Grüße von
Kernobst

[Tara2]

Na ja, so ganz ungenießbar sind Kirschlorbeeren zwar auch nicht, die geben eine schmackhafte Konfitüre und der Wein davon ist auch nicht schlecht. Aber gleich drei Kirschlorbeeren sind für den Normalverbraucher sicherlich zu viel. Ich würde Dir die Hedelfinger und die Kordia empfehlen die sind beide sehr robust und folgernd reifend, das sind für den Hausgarten nach meiner Meinung die zwei wichtigsten Eigenschaften. Die große Prinzessin und die Büttner wären auch nicht schlecht. Und als Frühsorte vielleicht die Burlat.

[Bienchen99]

Also, Kirschlorbeer-Beeren würd ich nicht essen. Meiner Meinung nach sind die giftig. Wenns jetzt eine Traubenkirsche wäre, dann würd ich sagen, okay, die Früchte kann man entsaften und Marmelade kochen. Aber Kirschlorbeer?

Ich hatte eine Kirschpflaume ziemlich schattig gepflanzt. Sie ist da gut mit zurecht gekommen und mittlerweile ziemlich groß. 

[Dietmar]

An der Nordseite des Hauses bzw. im Vollschatten wird es wohl kein Obst geben, was da gedeiht. Tut mir leid, aber das ist die Realität. Auch Blumen werden im Vollschatten nichts. Lass den Kirschlorbeer stehen.

[Kernobst]

Wenn es so ist, dass im Vollschatten kein Obst gedeiht, dann wird die Natur wohl nicht mit sich handeln lassen  Aber ein paar Meter von der Hauswand entfernt ist im Sommer, also bei hochstehender Sonne, kein Vollschatten mehr. (Und da steht der blöde Kirschlorbeer, nicht direkt am Haus.) Die genauen Verhältnisse, wo nun wieviele Sonnenstunden sind, habe ich nicht zur Hand, werde ich aber bei Gelegenheit erforschen.

Stimmt es überhaupt, dass Kirschen - oder manche Kirschensorten - am ehesten im Halbschatten gedeihen könnten?

Falls ja: Vermute ich richtig, dass es den Kirschbäumen egal ist, ob sie im Winter ganz im Schatten stehen? (Ist es womöglich sogar besser, weil es dann nicht zu Frostrissen durch Sonneneinstrahlung kommen kann?)

[Sternrenette]

Ich hab auf der Nordseite eine Quitte und eine Mirabelle und zwei kleine Äpfel - allerdings ist es da nicht ganz schattig, früh und abends kommt Sonne hin. Die Bäumchen tragen durchaus.

[Tara2]

Also, Kirschlorbeer-Beeren würd ich nicht essen. Meiner Meinung nach sind die giftig. Wenns jetzt eine Traubenkirsche wäre, dann würd ich sagen, okay, die Früchte kann man entsaften und Marmelade kochen. Aber Kirschlorbeer?

Ich hatte eine Kirschpflaume ziemlich schattig gepflanzt. Sie ist da gut mit zurecht gekommen und mittlerweile ziemlich groß. 

Die Früchte sind verarbeitet nicht giftig. Nur die Kerne, aber das sind die von Zwetschgen und normalen Aprikosen auch.  In der Türkei werden die Früchte entkernt und getrocknet zum Verzehr verkauft!

[cydorian]

Nordseiten sind unterschätzt. Während an der Südwand die Kirschen verkochen, wird im Norden gut geerntet :-)
Vollschattig geht aber nicht, also direkt an der Hauswand, womöglich noch mit Dachüberstand. Aber schon wenige Meter entfernt von der Mauer auf Nordseiten ist der Kronenraum ab Kopfhöhe und das Sommerhalbjahr selten so verschattet, dass nichts geht. In das Sommerhalbjahr fallen immerhin alle Obstsorten, die bis Anfang September reif sind, also alle Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, 90% der übrigen Kernobsts, alle Sommerbirnen und -Äpfel... du hast also viel Auswahl.

Gegen den Kirschfruchtfliege kannst du frühe Sorten pflanzen. Das Problem ist aber, dass früher Sorten in der Regel nicht die Geschmackskönige sind. Tips für Sorten hatten wir erst kürzlich im Forum: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,58174.msg2608334.html#msg2608334 Es gibt aber auch andere Massnahmen gegen Kirschfruchtfliegen, das Forum ist voll davon.

Gegen die Kirschessigfliege hilft im Hausgarten nichts. Aber so wie es aussieht, trifft die auch erst den späten Reifebereich richtig. Zum Beispiel die gewöhnlich später reifen Sauerkirschen. Eine harte Haut hilft nichts. Pfirsich, Aprikose: Freie Auswahl.

[Kernobst]

Schon mal danke für eure Antworten!

Aber schon wenige Meter entfernt von der Mauer auf Nordseiten ist der Kronenraum ab Kopfhöhe und das Sommerhalbjahr selten so verschattet, dass nichts geht.

Habe ich richtig verstanden, dass Schatten im Winter, also tiefstehende Sonne, kein Problem ist?

[cydorian]

Richtig. Besser noch: Die positiven Folgen überwiegen.

[Kernobst]

Ich habe einen Beitrag in diesem Forum gefunden, in dem von einem Spalier an Ost- und Nordseite die Rede ist. (Dem Zusammenhang nach vielleicht Marillenspalier.)

Leider braucht man als Neuling im Forum eine Mindestanzahl an bisherigen Beiträgen, bevor man anklickbare Links setzen darf. Daher kann ich euch nur bitten, die Zeile
Link entfernt!¹-Link entfernt!¹/Link entfernt!¹/topic,33944.15.html ins Eingabefeld des Browsers zu kopieren, da steht es.
¹min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht

[Kernobst]

Sorry, ich dachte, ich könnte die Beschränkung austricksen, aber es geht so nicht.

Man findet den Beitrag, den ich meine, wenn man mit der GSuche den String "ost- und nordseite unseres hauses" eingibt (und zwar in Anführungszeichen, sonst kommen auch irrelevante).