Bordünger ist sehr teuer und nur wenige Nutzpflanzen haben einen hohen Borbedarf bzw. reagieren auf Bormangel sehr empfindlich.
Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, alle 5 bis 7 Jahre eine Bodenanalyse zu machen. Dann weiß man, welcher Dünger wirklich gebraucht wird. Außerdem vermeide ich so eine Überdüngung. Bei mir brachten Bodenanalysen einige Überraschungen. Beim Bor ist mein Boden gut versorgt.
Ursprünglich hatte ich eine Bordüngung ins Auge gefasst, da Reben negativ auf Bormangel reagieren. So hat sich das erübrigt.
Bei Zimmerpflanzen ist das anders. Da lohnt sich eine Bodenanalyse nicht. Für gewöhnlich stehen Zimmerpflanzen beim Kauf in der billigsten Erde, die es gibt - in Torf. Torf ist praktisch nährstofffrei. Blumenerde im Gartenmarkt in mit billigen NPK-Dünger für ein Jahr aufgedüngt. Nach ca. einem Jahr ist der Dünger aufgebraucht. Spurennährstoffe sind fehl am Platze, weil Dünger mit Spurennährstoffen deutlich teurer sind.
Es gibt aber auch preiswerte Alternativen, die aber bei den beiden Anbietern nur sporadisch im Sortiment sind. Wahrend Amazon(as) im Jargon der große Fluss ist, gibt es einen Bau- und Gartenmarkt, der einen kleinen Fluss im Namen hat. Dann gibt es einen von den beiden Marktführern bei den Discountern, zu dem auch eine Kette von großen Supermärkten gehört.
Leider sind diese Flüssigdünger mit Spurennährstoffen pro Jahr nur wenige Tage im Angebot und da muss man zuschlagen, auch wenn man im Moment keinen braucht. Dafür kostet der Liter weniger als 1,5 ... 2 EURO. Sonst bezahlt man ein Mehrfaches bis Vielfaches dafür. Außer Bor sind z.B. auch Eisen und Zink als Chelate, Kupfer und Mangan enthalten. Damit kann man bei Zimmerpflanzen sehr preiswert auch mit Spurennährstoffen düngen.
Für die Reben nutze ich Phosfik, natürlich zur Blattdüngung mit Kalium.
Ich bin sehr unglücklich darüber, dass das Zeug auch gut gegen falschen Mehltau hilft. (Krokodilträhnen)
Das ganze ist nicht ganz billig, aber man braucht für eine Blattdüngung nicht viel und billiger als viele Fungizite ist es allemal. Auch in Phosfik sind eine Reihe von Spurenelementen enthalten.
Zur Düngung mit Kupfer: Lt. Bodenanalyse leidet mein Boden unter Kupfermangel. Den bekämpfe ich mit einer Blattdüngung mit speziellen Kupfermitteln und nehme die Wirkung gegen falschen Mehltau schmollend in Kauf.
Obwohl ich seit vielen Jahren meine Reben 1 bis 2 mal im Jahr mit Kupfermitteln spritze, hat sich am Kupfermangel im Boden nichts verändert. Also wird das Kupfer vom Spritzen entweder mit den Niederschlägen aus dem Boden wieder ausgewaschen oder von den Reben verbraucht.
Fazit: Wenn man nicht gerade ein ganzes Feld hat und bormangelempfindliche Pflanzen anbaut, ist der Kauf von Bohrdüngern nicht nur sehr teuer, sondern eine kleine Flasche reicht auch Jahrhunderte. Zudem ist die Gefahr groß, dass man überdüngt.
Für Gärten und Zimmerpflanzen sind die oben beschriebenen Flüssigdünger in 1l-Flaschen besser, da auch andere Spurenelemente enthalten sind. Außerdem lässt sich dieser Flüssigdünger besser dosieren, z.B. 1 Kappe in eine 5l-Gießkanne. Man muss nur auf Zack sein, wenn es diesen Dünger gerade mal gibt und sich eindecken.
Eine Bordüngung ist ohnehin nur bei einigen Nutzpflanzen sinnvoll, falls die Bodenanalyse einen Bormangel zeigt. Welche Pflanzen das sind, kann man hier lesen:
http://www.lebosol.de/produkt/lebosol-bor/, aber Vorsicht, der Hersteller will möglichst viel sauteuren Bordünger verkaufen. Nur sehr wenige Sorten von dieser Liste benötigen wirklich etwas mehr Bor und ein Teil davon steht eher selten im Garten.
Für Landwirte gilt die Düngemittelverodnung. Das bedeutet, Landwirte dürfen nicht nach Gefühl oder Ideologie düngen. Zunächst müssen von einer unabhängigen Stelle einige Bodenproben entnommen werden. In Abhängigkeit der Ergebnisse und der anzubauenden Pflanzenart wird dem Landwirt dann vorgeschrieben, welche Nährstoffe er in welcher Menge düngen darf. Das soll eine unnötige Belastung des Grundwassers verhindern. Nach Auskunft eine Düngemittelvertreibers ist dabei eine Bordüngung eher selten erforderlich.
So eine statistische Aussage hilft natürlich im konkreten Einzelfall nicht. Deshalb hatte ich ja eine Bodenanalyse in größeren Zeitabständen empfohlen.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass Bordünger sauteurer ist und es nur größere Gebinde gibt ( 5 l oder 10 l oder größer)- für einen Garten viel zu viel. Manchmal ist ein Discount-Chemikalienversand billiger und außerdem gibt es kleinere Mengen. Man muss nur wissen, welche Chemikalie im Bordünger enthalten ist. Das steht im Sicherheitsdatenblatt, welches man im Internet finden kan.
Bezüglich Borax empfehle ich Vorsicht. Borax ist ein Reinigungsmittel und enthält oft gar keine Borverbindungen mehr (nur noch Markenname) oder es sind weitere reinigungsaktive Substanzen drin (z.B. Tenside), die im Boden nichts zu suchen haben - also vor dem Kauf genau die Inhaltsstoffe auf der Verpackung lesen.