wenn einen die Sache interessiert, dann ist es sinnvoll sich den Zander anzuschaffen. Grundsätzliche Fragen zur Nomenklatur werden darin sehr gut benannt. Es reicht auch ein älteres Exemplar, man muss nicht die neueste Ausgabe, die Enzyklopädie anschaffen.
Hat man es mit englischen
plantsmen zu tun, dann gilt das minimale Regelwerk sowieso nicht. Obwohl in der
plantlist der RHS - die gibt es als print-Exemplar preiswert - ein paar einsichtsvolle Bemerkungen zur Nomenklatur stehen und eingeräumt wird, dass manches Taxon sich nicht an die inzwischen vereinbarten Regeln zur Nomenklatur hält, ist die Liste als Vergleichswerk sehr nützlich. Helleborus x hybridus ist zum Beispiel ein ganz regelwidriges Taxon.
Der
Internationale Code der Nomenklatur für Algen, Pilze und Pflanzen (ICN oder ICNafp), englisch International Code of Nomenclature for algae, fungi, and plants, bis 2011 Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur (ICBN) basiert auf turnusmäßigen Konferenzen bei denen um gemeinsame Standards gerungen wird. Es gibt deutlich nationale Interessen. Zusätzlich zum kolonialen Konflikt.
Warum zum Beispiel ordnet ein Chinese die Päonien des Kaukasus neu und beschränkt sich nicht auf die chinesische Flora? Warum werden die Spezies des Kaukasus nicht von Russen benannt und beschrieben? Wieso gibt es einen Interessenkonflikt zwischen britischen und amerikanischen Botanikern in der Trillium-Frage?
Aktuell beschäftigt mich die Frage der Mittelmeerflora. Im Grunde gibt es keine sicher indigenen Arten in dem ganzen Kulturraum. Die Suche nach Genzentren, also Diversitätszentren, mancher Arten ist ohne jedes Ergebnis.
Iris germanica ist ebenso wie
Olea europaea ein nomenklatorischer Artefakt.
Fazit: es wäre am sinnvollsten, die von Gärtnern und
plantsmen verwendeten Namen einer schon in Ansätzen vorhandenen Nomenklatur konsequent zu unterziehen und für alle Gattungen Gruppennamen von Kultivaren einzuführen.
Aconitum Arendsii,
Clematis Viticella,
Rosa Multiflora,
Lilium Martagon ...