Na gut
Habe eben nochmal mit meiner anderen Freundin gesprochen, die einer uralten Gärtnerfamilie entstammt und selbst eine solche Ausbildung hat. Danach - ich muss da lubuli zustimmen: diese künstliche Massenvermehrung trifft die kleineren Gärtnereien. Und das ist einfach sehr schade. Gerade die geben sich unendlich viel Mühe, kennen jede ihrer Pflanzen "persönlich", kaufen nichts dazu, vermehren selbst, säen aus, pflegen - zumeist ohne Kunstdünger, ohne Chemie.
Eine kleine Gärtnerei hier in der Nähe hat ihr Stammpublikum - es gibt dort eher keine Hellis bis auf foetidus. Dafür aber eine Vielzahl von tatsächlich wüchsigen Stauden in Naturfaben - ein unbeschreibliches Farbenmeer im Sommer, alle selbstgezogen - man wandelt wie durch einen Park mit viel Liebe zum Detail gemacht. Manchmal denkt man: ha, das ist doch Unkraut - nein, ist es nicht, sondern wunderbare Stauden. Man fährt dorthin, um zu genießen... und man trifft Leute, die dies ebenfalls tun. Insofern..
Meine Freundin gab mir jedenfalls in diesem Punkt ad "Verarmung" recht. Das beisst die Maus keinen Faden ab. Diese Vermehrung wird nicht deshalb gemacht, um gefährdete Arten zu erhalten oder dem Kunden freundlich gleichförmige Sorten anzubieten - dahinter steht leider nur der Profit, nicht die Liebe zur Pflanze.
Und noch etwas: gerade diese Pflanze zeichnet sich aus durch ihre lebendige Vielfalt. Diese Fähigkeit hat sie sich erhalten und glänzt genau deshalb allen anderen voran.
Wie oft wird hier im Forum gestaunt über diese oder jene Besonderheit von Helleborus???
Oft, sehr oft - die Helleborusthreads sind mit die längsten... und das nicht deshalb, weil es austauschbare Blüten sind, sondern weil jede einzelne Blüte anders ist und jeder stolz ist auf genau seinen individuellen Sämling.