Meristemvermehrung ist wirklich nur Teilung und nichts anderes...
Das ist mir zu einfach. Es geht um Zellen - und nicht um Pflanzenteilung!
Damit (in großen Massen hergestellt) verliert sich die genetische Vielfalt, die im übrigen evolutionär durchaus sinnvoll ist. Denn Ausgangsmaterial ist eine einzige Pflanze, die dominante und rezessive genetische Merkmale/Erbgänge hat. Das wissen wir doch alle. Darüber braucht man nun keine Vorträge: schlussendlich das Erbgut verarmt, es kommt zu Inzucht usw. usw. usw.
Ich überlege gerade mit Dir mit und kann Dir ein paar Schritte weit folgen. Die Vermehrungsrate ist bei Meristemvermehrung wesentlich größer - es werden so wesentlich mehr Klone ausgepflanzt, die sich in den Gärten dann - so sie denn fruchtbar sind - munter weiter vermehren und mit den dort bereits vorhandenen Sorten verkreuzen. Dadurch entstehen in Summe aber doch wesentlich mehr Sämlinge mit unterschiedlicher Genetik, als wenn die selbe Pflanze herkömmlich geteilt und dadurch nur in sehr wenigen Gärten landet.
Warum soll durch potentiell mehr Sämlinge eine Erbgut-Verarmung oder Inzucht entstehen? Kannst Du das bitte genauer erklären?
Gerade die dauernd wechselnden Moden und jährlich neuen Sorten sorgen doch für eine größere genetische Vielfalt - so sollte das Erbgut doch deutlich breiter aufgestellt sein.
Deine Argumentation würde sich mir nur dann erschließen, wenn über einen längeren Zeitraum (Jahrzehnte?) nur eine Handvoll Klone - immer die selben - weltweit meristemvermehrt auf den Markt gebracht werden. Welchen Aspekt übersehe ich hier offenbar?
PS: Ärger über Fehlbeschriftungen bezüglich Sorte/Art/Hybride und Winterhärte kann ich gut nachvollziehen - wenn (egal wie vermehrte) Pflanzen dann im Garten versagen, ärgere ich mich ebenso.