Wenn man sich das "echte" Urgesteinsmehl ansieht, dann sind Siliziumdioxid und Alumiumoxid für uns verzichtbar. Wichtig für uns sind m.E. nach vor allen die 1 bis 2 % Phosphoroxid, die Kalziumverbindungen, für eisenarme Böden die Eisenverbindungen und in erster Linie die Spurenelemente, welche aus älteren Böden quasi ausgewaschen sind.
Davon interessiert mich praktisch garnichts. Phosphor ist zuviel drin, Alu, Silizium und Eisen sind die Grundsubstanz von meinem Boden. Kalziumverbindungen interessieren mich nicht, mir wäre schnell verfügbares Calcium lieber als gespeicherte Claciumformen. Ich baue mehr Gemüse an, das schnell wächst und in kurzer Zeit viele Nährstoffe aufnehmen muss, als Kulturen, die gemächlich vor sich hinwachsen. Auch Trauben wachsen hier in vielen Jahren so schnell, dass die Nährstoffe aus dem Boden so schnell nicht nachgeholt werden können und deswegen Mangel ensteht. Deswegen dünge ich aber nicht noch mehr über den Boden. Auch Spurenelemente, ich betreibe Kompost und Pseudokreislaufwirtschaft, da ist mehr als genug drin.
Huminsäuren werden durch Calcium abgebunden, ja. Das was die Rotte allerdings beschleunigt, ist das abbinden von niedermolekularen Säuren. Calcium stabilisiert so den pH-Wert auf ein für Bakterien erträgliches Niveau. Die wollen es eher basisch, Pilze eher sauer. Calcium hat hier die Eigenschaft zu puffern. Je besser gepuffert ein Lebensraum ist, desto ergiebiger, produktiver kann er sein.
Deswegen fördert Calcium die Umsetzung organischer Substanz zu Fulvosäuren und/oder Huminsäuren.
Jetzt muss der Gärtner entscheiden:
Stickstoff und Calcium fördern die Umsetzung. Damit erreicht man schnell Humus. Der ist aber leider oft nicht sonderlich langlebig. Fulvosäuren werden ausgewaschen und stickstoffreiche Huminsäuren oder Humate zersetzen sich wieder eher recht schnell.
Will man langlebigere Huminsäuren, sollte man auf Kalk und übermäßigen Stickstoff im Kompost verzichten. Auch wenn dann die Rotte nicht klappt und sehr viel Mulm dabei rauskommt, die Huminsäuren die dabei entsehen, die sind deutlich langlebiger.
Im Prinzip ist das der Unterschied zwischen Dauerhumus und Nährhumus.
Mit dem einen düngt man, mit dem anderen verbessert man den Boden.