Sandboden hat mehrere Defizite. Zum einen versickert das Wasser samt Nährstoffen, d.h. er kann Wasser und Nährstoffe schlecht halten, zumindest wenn der Feinkornanteil sehr niedrig ist. Desweiteren ist Sandboden nahezu nährstofffrei. Nährstoffe gibt es nur in Form von Verunreinigungen.
Als Allererstes würde ich das Wasserbindevermögen verbessern. Dazu eignet sich Bentonit. Bentonit ist praktisch nur granulierter getrockneter Lehm. Bentonit gibt es in kleineren Mengen in Form von klumpfähigen Katzenstreu. Damit Dein Boden nicht auch so verklumpt, solltest Du zunächst einmal ein günstiges Mischungsverhältnis ermitteln. Ich würde da erst einmal mit etwas weniger Bentonit anfangen. Wichtig dabei ist, dass Dein Sandboden trocken mit Bentonit gemischt werden muss. Erst dann darf der Boden gewässert werden. Ich würde erst einmal mit 5 % Bentonit anfangen und dann schrittweise steigern. Wichtig ist auch das Langzeitverhalten, d.h. wie der Boden nach dem Wiedertrocknen und weiteren Befeuchtungen und Trocknungen aussieht. Wenn sich schmierige Klumpen bilden oder sich Trockenrisse im in getrocknetem Lehm bilden, war es zuviel Bentonit und so etwas kann schnell gehen.
Hast Du das beste Mischungsverhältnis ermittelt, dann kannst Du bei trockenem Boden Bentonit untermischen. Ich empfehle dazu, nur die Hälfte der im Versuch ermittelten Menge Bentonit zu verwenden, denn zu wenig ist keine Katastrophe, ein zu viel aber doch, denn einmal im Boden bekommst Du das Bentonit nicht wieder raus. Größere Mengen Bentonit gibt es z.B. in manchem Baustoffhandel, aber auch direkt beim Hersteller wesentlich billiger.
Man sollte etwa die obersten 30 cm bearbeiten.
Ist der Boden dann immer noch zu sandig, dann erst im nächsten Jahr die nächste Gabe Bentonit. Wichtig ist, gut untermischen und nicht zuviel auf einmal.
Als nächstes brauchst Du Humus. Als Gartenfreund solltest Du alles kompostieren, was möglich ist, um selbst Humus zu gewinnen. Neben Gartenabfällen zählen dazu auch Küchenabfälle (nur bei geschlossenen Kompostern), Zellstofftaschentücher, Küchenrollen aus Zellstoff, Kaffeesatz usw.). Das machst Du bestimmt schon. Wenn das nicht reicht, kann man sich mal nach kommunalen Kompost erkundigen. In vielen Kommunen werden Gehölzverschnitt, Laub und der Inhalt der braunen Tonne kompostiert. Unbedingt fragen, ob der Kompost auch für den Obst- und Gemüsebau geeignet ist. Ich hatte vor Jahren mal 40 Kubikmeter kommunalen Kompost gekauft. Das ist ein riesiger Haufen, aber bei ein paar Hundert Quadratmetern verteilt sich das.
Nun braucht der Boden noch Kalk (nicht bei Rododendren, Azaleen, Heidelbeeren ...). Pro Quadratmeter kannst Du mit 100 g bei der Erstkalkung rechnen Rasenkalk, nicht Dolomitkalk). Das sind etwa 2 Hand voll. Eine Überdüngung mit Kalk ist kaum möglich, aber Windrichtung beachten, dass Kalkstaub nicht in Richtung von Moorbeetpflanzen weht. Alles 3 Jahre ist eine Auffrischungskalkung von einer reichlichen Handvoll Rasenkalk sinnvoll, denn diese Menge wird regelmäßig aus dem Boden ausgewaschen. Dolomitkalk enthält ca. 30 % Magnesiumkalk und das Magnesium ist wichtig für das Blattgrün. Allerdings sollte Dolomitkalk nur sparsam verwendet werden, denn bei einem Zuviel von Magnesium im Boden wird die Aufnahme anderer Nährstoffe behindert.
Jetzt fehlen dem Boden noch Spurenelemente, da diese im Sandboden nicht gebunden werden konnten und Kompost weist oft einen Mangel an Eisen, Kupfer und Zink auf. Diese und weitere Spurenelemente kann man mit vulkanischen Mineralien in Mehlform zufügen und Beispiele dafür sind Vulkanasche (Tuff), Urgesteinsmehl aus Basalt oder Diabas ohne Kalkzugabe, Algenit und Ähnliches. Ich würde mal mit 50 ... max. 100 g pro Quadratmeter rechnen, also eine Handvoll. Je nach Gartenfläche kommt da einiges zusammen, so dass u.U. Apothekermengen aus der Gartenmarkt viel zu teuer sind.
Das alles nicht nur oben draufstreuen, sondern untergraben.
Da ich eher vorsichtig bin mit Sachen, die nicht wieder rückgängig gemacht werden können, würde ich zwischen den Kleinversuchen und dem ganzen Garten noch einen Pilotversuch mit nur wenigen Quadratmetern machen.