Ich kenn das Thema hier zur Genüge, da bei schlecht bewurzelten Steckhölzern und schlecht angewachsenen Edelreisern sowas öfter mal vorkommt.
Ich kann dir aktuell keinen Tip geben, da nicht klar ist, warum die so wenig gewachsen sind.
Stell doch bitte mal ein Foto ein, damit man auch den Triebabschluss sieht, wie sie zuletzt gewachsen sind.
Wachstumsgesetze zählen nur bei Ästen, die auch gut von der Wurzel versorgt werden. Bei nicht wachsen wollenden Ästen sind fast sämtliche Wachstumsgesetze ausgehebelt.
Umpflanzen war schonmal gut, wie gut waren da die Wurzeln entwickelt? Kanns an denen liegen oder eher an den Reisern bzw dem anwachsen derer? Wenn letzteres, wie sieht die Veredlungsstelle jetzt aus? Lags am alten Standort evtl. auch am Unkraut? Zu schattig zählt nicht, da wachsen sie gut.
Ansonsten hat noch keiner erwähnt, dass sowas der klassische Fall für Knospen ausbrechen ist. Warum Seitentriebe wachsen lassen wenn man sie nicht braucht? Die stören den ganzen Saftfluss im Reis und können so über die Hälfte an Energie für den Stamm wegnehmen. Wenn sie erst bei 2cm Länge ausgebrochen werden, wirft es den Wuchs 2 Wochen zurück, und das in der Zeit, in der 8-10 Wochen bis zum ersten Triebabschluss vor Johanni 70% vom Längenwachstum des ganzen Jahres ausmachen. Wenns dumm läuft, machen die Seitentriebe auch nur Rosettenknospen. Das bremst auch ungemein.
Wenn die Unterlagen in Ordnung gewesen wären und es am Reis und verwachsen lag, hätten sie durch den Johannistrieb eigentlich nochmal komplett durchstarten können. In etwa 10cm beim ersten Wachstumsschub, danach 30-40cm beim Johannistrieb. Bei dir nur 15cm für beide Wachstumsphasen zusammen. Deswegen stimmt was nicht, und das kann eventuell durch umpflanzen und Schnitt noch nicht behoben werden. Deswegen stell bitte Fotos ein.