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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt  (Gelesen 2601 mal)

Waldgärtner

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1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« am: 21. Januar 2017, 14:07:25 »

Ich habe einige Apfelveredelungen aus letztem Jahr, die nur relativ wenig Zuwachs haben (ca. 15cm).
Wahrscheinlich war der Standort nicht so optimal.

Ende letzten Jahres habe ich sie an den (vorerst) endgültigen Standort verpflanzt.
Jetzt bin ich mir aber unsicher, ob ich die überhaupt anschneiden soll.

Einerseits reagieren sie wahrscheinlich mit stärkerem Austrieb auf den Anschnitt, anderseits will ich nicht, dass sie sich jetzt schon verzweigen (ist noch zu niedrig).
In meinem Fall scheint mir deshalb die Apikaldominanz genau richtig: Die sollen einfach weiter "geradeaus" wachsen ohne Verzweigung.
Aber "verschenke" ich quasi potentiellen Höhezuwachs, wenn ich nicht anschneide?
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b-hoernchen

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #1 am: 21. Januar 2017, 14:58:13 »

Die Formel lautet meines Wissens: Starker Rückschnitt = starker Austrieb
Ich denke, du hast da nicht viel zum Wegschneiden, weshalb du auch kaum mit verstärktem Austrieb rechnen kannst.
Andererseits wird der Baum durch das Wegnehmen der Spitzenknospe zur Verzweigung angeregt - auf 15cm Höhe - und Seitenäste nehmen der Spitze nur Wachstumskraft, zumindest bis du sie wegnimmst.

Ich hab' auch einige Veredelungen, die nur wenig gewachsen sind und lass die erst mal aus der Spitzenknospe weiterwachsen. Das hat sich in der Verghangenheit durchaus bewährt. Wichtiger wäre, den Baum in gute Erde zu bringen (Düngung), damit er besser wächst. Vielleicht einfach auch an einen anderen Platz setzen, manchmal weiß man nicht, was dem Baum an einer bestimmten Stelle nicht passt.
Tipp: Olle, kaputte Eier (du kannst auch gute nehmen, wenn die dir nicht zu schade sind...) ins Pflanzloch - hab' ich schon mit Erfolg praktiziert und wird dieses Jahr auch von einer Versandbaumschule empfohlen... . Eine Birne hat nach dem Umsetzen wie wild zu treiben begonnen und gut 1 Meter zugelegt.

Bin aber gespannt, was die Experten hier sagen
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floXIII

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #2 am: 21. Januar 2017, 15:09:13 »


Tipp: Olle, kaputte Eier (du kannst auch gute nehmen, wenn die dir nicht zu schade sind...) ins Pflanzloch - hab' ich schon mit Erfolg praktiziert und wird dieses Jahr auch von einer Versandbaumschule empfohlen... . Eine Birne hat nach dem Umsetzen wie wild zu treiben begonnen und gut 1 Meter zugelegt.

Hat zwar nichts mit dem Thread zu tun, aber das mit den Eiern find ich ja witzig. Hab glaub ich auch den Artikel gefunden, den du angesprochen hast. Legst du die Eier umgeschädigt rein, oder brichst du sie auf, damit der Stickstoff der Pflanze schneller zur Verfügung steht?
Dann muss ich wohl doch nochmal darüber nachdenken mir ein paar Hühner anzuschaffen  ;D
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b-hoernchen

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #3 am: 21. Januar 2017, 15:15:36 »

Ich hab' keine Hühner, krieg die Eier von einer Bekannten (frag' einmal bei einem Bauernhof, der Eier ab Hof verkauft, die haben meistens auch Bruch).
Ich mach die Eier kaputt, die haben ohnehin schon einen Knacks - dann kommen gleich die Mikroben und Würmer und fressen die - und was die dann ausscheiden, das denke ich, enthält das Wundermittel für die Pflanzen (ich tipp' auf Indolessigsäure aus Tryptophanabbau).
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Waldgärtner

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #4 am: 21. Januar 2017, 15:27:08 »

Zitat von: b-hoernchen
Die Formel lautet meines Wissens: Starker Rückschnitt = starker Austrieb
[...]
Andererseits wird der Baum durch das Wegnehmen der Spitzenknospe zur Verzweigung angeregt - auf 15cm Höhe - und Seitenäste nehmen der Spitze nur Wachstumskraft, zumindest bis du sie wegnimmst.


Genau, deshalb bin ich mir ja unsicher ;)

Zitat
Ich hab' auch einige Veredelungen, die nur wenig gewachsen sind und lass die erst mal aus der Spitzenknospe weiterwachsen. Das hat sich in der Verghangenheit durchaus bewährt.

Tendiere auch dazu, dass dieses Jahr so zu testen. Aber wollte nochmal abwarten, ob jemand was anderes empfiehlt.

Zitat
Wichtiger wäre, den Baum in gute Erde zu bringen (Düngung), damit er besser wächst. Vielleicht einfach auch an einen anderen Platz setzen, manchmal weiß man nicht, was dem Baum an einer bestimmten Stelle nicht passt.

Die sind ja mittlerweile alle umgesetzt an bessere Standorte.
Im Frühjahr gibts ordentlich Kompost, das muss reichen ;)
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Rib-Johannisbeere

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #5 am: 21. Januar 2017, 15:34:26 »

Ja, je stärker der Schnitt, desto stärker die Reaktion bzw. der Wuchs. Ich würde den Trieb um 5cm kürzen. Da die Endknospe fehlt, kann sich der "Baum" zwar verzweigen, aber durch die "Höhenförderung" und dem relativ starken Rückschnitt, wird er wahrscheinlich stark in die Höhe schießen. Die möglichen Seitentriebe kannst du als "Versicherung" dran lassen und später weg schneiden. Sollte eine Verzweigung sich als Schlitzast oder als Konkurrenz zum Mitteltrieb entwickeln, wird er eben entfernt.

Die Seitentriebe werden dann komplett entfern, wenn sie einen Durchmesser von etwa 1/3 der Strammdicke haben. Dieses verhältnis ist am Anfang schnell erreicht, kann daher vernachlässigt werden. Später, wenn sich die Dicken-Differenzen zwischen Ast und Stamm stärker herausbilden, kann man nach der obigen Regel verfahren. Damit die Seitenäste nicht zu schnell dick werden, kannst du sie auch pinzieren.
« Letzte Änderung: 21. Januar 2017, 17:44:23 von Rib-Esel »
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Rib-Johannisbeere

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #6 am: 21. Januar 2017, 17:40:58 »

Einen Apfelbaum, der keinen vernünftigen Zuwachs machen wollte, habe ich relativ stark beschnitten und mit einem Späteren die Wurzeln gekürzt. Im nachfolgenden Jahr wuchs er wieder ordentlich. geht abee nicht mit Jungbäumen
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dmks

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #7 am: 21. Januar 2017, 21:45:44 »

Der Beschreibung nach würde ich ihn um mindestens zwei Drittel des Austriebes oder sogar im Maximum auf das erste brauchbare Auge kürzen - das ganze im Wechsel "über Zapfen"; was heißt entgegen dem letzten Austrieb (wäre mit Foto leichter zu erklären)
Verzweigungen stellen kein Problem dar, da sich diese einfach beseitigen lassen. Einfach wenn der dominante Austrieb erkennbar ist die übrigen pinzieren (also einkürzen - oder gleich ganz entfernen)
Wichtig ist eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung damit der Austrieb nicht stockt und entsprechend kräftig ausfällt.

Sieht dann im Idealfall so aus:
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Waldgärtner

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #8 am: 21. Januar 2017, 22:43:21 »

Der Beschreibung nach würde ich ihn um mindestens zwei Drittel des Austriebes oder sogar im Maximum auf das erste brauchbare Auge kürzen - das ganze im Wechsel "über Zapfen"; was heißt entgegen dem letzten Austrieb (wäre mit Foto leichter zu erklären)
Verzweigungen stellen kein Problem dar, da sich diese einfach beseitigen lassen. Einfach wenn der dominante Austrieb erkennbar ist die übrigen pinzieren (also einkürzen - oder gleich ganz entfernen)
Wichtig ist eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung damit der Austrieb nicht stockt und entsprechend kräftig ausfällt.

Sieht dann im Idealfall so aus:

Krass, sind das einjährige? Welche Unterlage?
Bei dem kleinen Topfvolumen haben die aber wahrscheinlich gut "Futter" bekommen, oder?
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Rib-Johannisbeere

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #9 am: 21. Januar 2017, 23:02:40 »

Der Beschreibung nach würde ich ihn um mindestens zwei Drittel des Austriebes oder sogar im Maximum auf das erste brauchbare Auge kürzen - das ganze im Wechsel "über Zapfen"; was heißt entgegen dem letzten Austrieb (wäre mit Foto leichter zu erklären)
Verzweigungen stellen kein Problem dar, da sich diese einfach beseitigen lassen. Einfach wenn der dominante Austrieb erkennbar ist die übrigen pinzieren (also einkürzen - oder gleich ganz entfernen)
Wichtig ist eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung damit der Austrieb nicht stockt und entsprechend kräftig ausfällt.

Sieht dann im Idealfall so aus:
Ich würde keinen so extremen Schnitt ausüben. Es handelt sich um eine Jungpflanze, die einen so starken Schnitt erst verkraften muss. Die Faustregel je stärker der Schnitt, desto stärker das Wachstum, läuft nicht linear oder exponentiell. Die Pflanze wird also nicht doppelt oder mehrfach so viel wachen, wie geschnitten wird.

Des weiteren sinkt damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanze austreiben kann, denn es gibt keine Garantie, das ein Auge austreibt. Mehrere Augen als Versicherung zu belassen, bei einer so jungen Pflanze, halte ich hier für klüger.
« Letzte Änderung: 21. Januar 2017, 23:04:32 von Rib-Esel »
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dmks

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #10 am: 21. Januar 2017, 23:19:19 »

Krass, sind das einjährige? Welche Unterlage?
Bei dem kleinen Topfvolumen haben die aber wahrscheinlich gut "Futter" bekommen, oder?

Ja, klar - die haben ein gutes Substrat und Depotdünger. Topf hat 4 Liter. In diesem Fall stehen sie auf Sämling, entsprechende M7 oder M9, M26, B9... sind aber nur unwesentlich kürzer (ca. 20cm weniger) Wer genau hinschaut sieht auch unten das Veredlungsreis. Ist professionell in der Baumschule gezogen. ;)
Natürlich gibt es auch Pflanzen, die aus welchen Gründen auch immer mal nicht so wachsen - da erfolgt der Rückschnitt dann entsprechend radikal und in den meisten Fällen ist der Trieb dann im zweiten Jahr entsprechend stark.
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dmks

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #11 am: 21. Januar 2017, 23:28:23 »

Ich würde keinen so extremen Schnitt ausüben. Es handelt sich um eine Jungpflanze, die einen so starken Schnitt erst verkraften muss. Die Faustregel je stärker der Schnitt, desto stärker das Wachstum, läuft nicht linear oder exponentiell. Die Pflanze wird also nicht doppelt oder mehrfach so viel wachen, wie geschnitten wird.

Des weiteren sinkt damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanze austreiben kann, denn es gibt keine Garantie, das ein Auge austreibt. Mehrere Augen als Versicherung zu belassen, bei einer so jungen Pflanze, halte ich hier für klüger.

Sorry, wollte Dich nicht übergehen! Klar - oftmals ist es von Pflanze und Bedingungen abhängig, manchmal auch sinnvoll durch die Terminale wachsen zu lassen. Ein bißchen Gefühl für die Pflanze braucht es halt immer ;) Der Beschreibung nach bleib ich bei Rückschnitt. Ein Foto wäre wahrscheinlich hilfreich ;)
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Rib-Johannisbeere

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #12 am: 21. Januar 2017, 23:41:17 »

Nein, du hast mich nicht übergangen und ich bin auch für eine Kürzung des Triebes (Schnittregel sind bekannt ;)). Ich würde ihn, wie oben beschrieben, aber nur um 1/3 einkürzen und nicht wie du es beschrieben hast, um 2/3 oder auf Zapfen. Ich sehe da ein zu großes Risiko, welches den Nutzen nicht vergelten kann. (Shakespeare LOL). Ein Foto könnte hilfreich sein aber wenn der Trieb sowieso nur 15 cm zu gelegt hat, bleibt da nicht viel Spielraum.
« Letzte Änderung: 21. Januar 2017, 23:47:28 von Rib-Esel »
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Waldgärtner

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #13 am: 22. Januar 2017, 10:30:50 »

Zitat von: dmks

Ja, klar - die haben ein gutes Substrat

Was bedeutet das konkret? Einfach gute Erde oder was "künstliches"?

Sehr gut, jetzt hab ich mehrere unterschiedliche Meinungen:
Nicht einkürzen u. auf die Apikaldominanz setzen;
etwas einkürzen;
stark einkürzen.

Passenderweise betrifft das mehrere Veredelungen (wenn auch unterschiedliche Sorten).
Vielleicht mache ich einfach einen Vergleich ;)

Die Schnittregel "Anschnitt = stärkerer Austrieb" ist mir schon auch bekannt.
Meine Befürchtung war aber, dass sich dieser stärkere Austrieb auf mehrere Äste (neue Spitze + Verzweigungen) verteilt.
Während bei keinem Anschnitt die obere Knospe alleine den Saft bekommen würde.

Aber Rib Esel und dmks, ihr meint, dass dem nicht so wäre? Bzw. dass die Anregung durch den Anschnitt so stark ist, dass die neue Spitze trotz Seitenverzweigungen (die ja auch Saft ziehen) dennoch höher ist, als wenn ich nicht anschneide?
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Rib-Johannisbeere

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Re: 1jährige Veredelungen M9 – Anschnitt
« Antwort #14 am: 22. Januar 2017, 11:34:26 »

Wer viele fragt bekommt viele Antworten. ;)
 Die pflanze wird sich auf das Höhenwachstum konzentrieren. Dabei werden die Knospen, die am höchsten stehen, gefördert. Die Seitentriebe spielen, solange sie nicht zu dominant werden, keine große Rolle.

Hier ist etwas über die Wachstumsgestze:

http://www.obstbauberatung-baden-wuerttemberg.de/praxis/wuchsgesetze.html
« Letzte Änderung: 22. Januar 2017, 11:43:52 von Rib-Esel »
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