Aus gegebenen Anlass drehen sich meine Gedanken sehr energisch um den Gemüseanbau im Winterhalbjahr.
Müssen wir ernsthaft umdenken?
.............trocken trocken trocken.
Nicht mal das "Unkraut" wächst.
Giessen hilft nicht mehr............
Schimpfen hat noch nie etwas geändert.............
und Jammern bringt zwar im ersten Moment vielleicht etwas Erleichterung, aber Lösungen sehen anders aus.
Den Gemüsegarten habe ich inzwischen aufgegeben, denn die Hauswasseranlage bzw. der Brunnen sagt nichts mehr - auf den 5 Hektar Spargelfeld auf der anderen Strassenseite, laufen die Dieselpumpen. Hauptsache die Spargelernte fürs nächste Jahr ist optimiert.
nun, da muss ja auch betriebswirtschaftlich gedacht werden.
- Schon unter normalen Umständen fallen unsere Grundwasserspiegel hier im Sommer auf unter 10 Meter unter Bodenniveau im Sommer und im Winter steht das Grundwasser etwa 1 Meter unter 0.
Derzeit "herbsteln" die Strassenbäume und die Sträucher retten sich durch Blattfall - nur die wilden Brombeeren scheinen noch etwas Feuchtigkeit zu finden, wobei der diesjährigen Austrieb der Triebspitzen inzwischen auch schon zurücktrocknet. Na ja, die Brombeeren werden es wohl überleben.
Ich sollte mich endlich vom Altbekannten und Gewohnten lösen:
- In Anbetracht der sich wiederholenden Dramen im üblichen *März-Oktober*-Gemüsegarten, kann ich wohl besser endlich konsequent das Gemüsegärtnern im *September-April*-Winterhalbjahr umsetzen.
......................wobei es bezüglich der typischen Sommerkulturen -Tomaten, Zucchini, Gurken und Bohnen - echt schade wäre .........aber das sind ja nur 4 Kulturen, die würde ich wohl beibehalten.
Aber vielleicht ist das mit der Wintergärtnerei wirklich eine ernsthafte Überlegung wert:
Wenn ich mir die Gesamtmenge an Gemüseernte in 12 Monateschnitt anschaue und wieviel davon inzwischen in den nicht tauglichen Sommermonaten, wegen Daueregen oder Dauertrockenheit an Verlust ist, also nicht zustande kommt, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Gesamtmenge an brauchbarem Gemüse, bei einer Verschiebung der Gemüsekultivation auf das Winterhalbjahr, duchaus vergleichbar mit einer Misserfolgs-Sommerbewirtschaftung sein könnte, wenn nicht sogar besser.
Ja, ich müsste mich vielleicht von dem einen oder anderen Gemüse verabschieden, bzw. es gäbe nicht mehr so viel davon, aber unterm Strich kann ich mir duchaus vorstellen, dass die Gesamtmenge an gesundheitlich relevanten Vitalstoffen, Mineralien, Vitaminen und Ballaststoffen vergleichbar hoch wäre, wenn man/frau den Gemüseanbau auf die andere Jahreshälfte legt und umschwenken würde............
- Dann sehne ich also nicht mehr dem Frühling entgegen um endlich mit dem Gemüsegarten beginnen zu können, sondern kann mich entspannt zurücklehnen und unberechenbare Frühjahrswetterkapriolen und den heissen Sommer in Ruhe "aussitzen" und besser zum Spätsommer/Anfang Herbst wieder loslegen, dann die diversen Salate, Möhren und Rüben aussäen.
- Wenn die Beete übers Frühjahr und Hochsommer mit Gründüngung (also über die heisse Jahreszeit geschützt wären) dürfte sich ja eigentlich auch kein Beikraut so extrem ausbreiten, so meine Überlegung.
- Ob ich dann über das Winterhalbjahr tatsächlich etwas ernten werde, wissen nur die Mäuse (als meine Konkurrenten). Aber das Risiko für eine spektakuläre Missernte ist beim sonst üblichen "Frühjahrsanbau mit Sommerkultur" und dem dabei fast üblichen Sommerverlust, sicherlich (durch die Wetterkapriolen durch Extremhitze oder Dauerregen) ähnlich hoch.
Sehr inspirierend zu diesem Thema fand ich diese Gärtner hier:- Wolfgang Palme leitet die «City Farm Schönbrunn» und hat auf dem
"Zinsenhof" (beides Österreich) über viele Jahre ausführliche Versuche zur Winterkultur von Gemüse gemacht. (es gibt ein Buch darüber)
-
Eliot Coleman gärtnert in Nordamerika.
Sein Buch mit Sortenlisten und vielen interessanten Aspekten, ist für mich eine Schatzkiste und hat meine Blickwinkel deutlich geändert. Sein Schwerpunkt ist auch die 4Jahreszeitengärtnerei und die Wintergärtnerei und hier insbesondere die Nutzung von kleinen und mittleren
unbeheizten mobilen Folietunneln. Auch die Entwicklung seiner 4 "Beete-Wirtschaft mit dem mobilen Gwächshaustunnel" ist im Buch beschrieben.
Ja und Mr. Charles Dowding habe ich an anderer Stelle bereits vorgestellt - so wie
hier bei ihm hätte ich meine Wintergärtnerei auch gerne - Grünzeug satt!
und
hier mal eine Übersicht einiger YT- WintergemüsegartenVideos da kann mir dieser Sommer doch gestohlen bleiben