Eine Phosphatüberdüngung durch Kompost ist nur eine dumme Legende. Wenn man eigene "Abfälle" kompostiert, dann gelangt mit den Pflanzen aus dem Garten nur soviel Phosphat in den Kompost, wie vorher dem Boden entzogen wurde und wenn der Kompost wieder zurück in den Garten kommt, ist der Kreislauf wieder geschlossen. Nun kommt mit Küchenabfällen etwas zusätzliches Phosphor in den Kompost, dafür wird an anderer Stelle Phosphor durch die Ernte von Gemüse oder Obst entnommen und einiges ins Grundwasser ausgeschwemmt. Es ist also im Groben ein P-Kreislauf im Garten. Es kommt kein P dazu, es sei denn, man glaubt an Wunder oder düngt mit P-haltigen Düngern. Kompost hat ohnehin nicht allzu viel P, es sei denn, tierische Abfälle sind in größeren Mengen auf den Kompost gelangt. Da P ein strategisch wichtiges Mangelmineral (als Verbindung) ist, forscht man in D schon seit mindestens 2 Jahrzehnten daran, wie P aus Klärschlamm und Gülle zuruck gewonnen werden kann, denn da ist viel P drin.
Die meisten Böden in D haben einen großen Phosphorüberschuss (außer Sandboden). Der rührt aber nicht vom Kompost her, sondern vom ungehemmten Düngen mit P-Düngern vor dem 2. Weltkrieg, z.B. in Form von Thomasphosphat aus der Hüttenindustrie. Diese Hüttentechnologie wird jedoch seit vielen Jahrzehnten nicht mehr verwendet. Wenn man nun z.B. mit Blaukorn im Garten düngt, vergrößert man damit zwangsweise die Überversorgung des Bodens mit P, was die Bodenfruchtbarkeit verschlechtert. Phosphor wird nur in geringen Mengen durch Niederschläge ausgewaschen, wenn man Boden mit Lehmanteilen hat. Der Verbrauch der Pflanzen an P ist viel geringer als man denkt, wo hingegen in vielen Kombidüngern viel P enthalten ist.