Noch immer hänge ich Meisenknödel auf und befülle das Futterhäuschen. Ca. 1 l Streufutter und 3 Knödel werden täglich verputzt. Die Futterstellen werden auch ständig von Kohl-, Blau-, Sumpf- und Tannenmeisen, Buntspecht, Buchfinken, Amseln, Dompfaffen und seit kurzem immer mal wieder vom Kernbeißer besucht. Hin und wieder finden sich noch weitere Arten ein. Doch sind sie zu schnell weg, um besondere Merkmale für eine Indifikation zu erkennen. Über die Dompfaffen freue ich mich besonders. Über 30 Jahre sah ich sie selten mal übers Grundstück fliegen oder in einem Gehölz sitzen. Die Futterstellen haben sie zuvor nie aufgesucht. Und nun kommen täglich mehrmals 2 Pärchen. Zuerst waren sie immer zu zweit, dann kamen sie einzeln, meist die Männchen. Ich vermute, das war während der Brüterei. Jetzt sind auch die Weibchen wieder öfters am Futter.
Während den letzten kalten und nassen Tagen konnte ich auch beobachten, dass Amseln, Spechte und Meisen Futter aufsammelten und mit gefülltem Schnabel davon flogen. Klar, um die Jungen damit zu füttern. Auch wenn es nicht das richtige Aufzuchtfutter war, so hoffe ich doch, dass es für das Überleben des Nachwuchses wichtig war. Der Flugbetrieb an und das Gepiepse aus den Nistkästen machen mich zuversichtlich.
Zu den Meisenknödeln muss ich noch was erzählen. Seit die Waschbären hier aufgetaucht sind bleibt mir nichts anderes übrig, als sie abends abzuhängen. Die ganze Suche nach sicheren Stellen hat nichts gebracht. Egal wo ich sie aufgehängt hatte, nach wenigen Tagen hatten diese Lumpen auch diese Plätze erspät und geräubert. Wenns nur die Knödel gewesen wären, 3 Knödelhalter sind spurlos verschwunden.
Nachdem es keine Knödel zum Klauen mehr gibt, holt sich der Waschbär die Reste, die er im Gras und im Futterhäuschen findet. In letzter Zeit ist es nur einer. Eine Zeitlang waren sie zu zweit da. Junge? Eine Wildkamera habe ich nicht. Aber ich schaue immer mal wieder nachts mit der Taschenlampe bewaffnet zum Fenster raus. Das muss schnell gehen. Mit der einen Hand am Fenstergriff und in der anderen die Taschenlampe mit dem Finger auf dem Einschaltkopf. Fenster auf, Taschenlampe an und den Leuchtkegel auf das Futterhäuschen gerichtet muss gleichzeitig passieren. Nicht immer, aber meistens verzieht sich der Bursche sehr schnell unters Gebüsch.
Heute Nacht klappte es nicht mit dem schnellen Verschwinden. Der Waschbär steckt im Futterhäuschen fest. Das Häuschen hat an der Stirnseite eine ca. 24 cm breite Öffnung, an den Seiten ist sie nur etwa 12 cm breit. Als ich ihn erwischte, befand er sich mit Kopf und Vorderpfoten an der Stirnseite im Futterhäuschen. Flüchten wollte er durch die kleinere Öffnung an der Seite. So steckte er eine ganze Weile fest, die eine Körperhälfte zur Seitenöffnung raus und das Hinterteil hing noch in der Vorderseite. Das Taschenlampenlicht reichte leider nicht für ein brauchbares Foto. Zeit war genügend da, bis er es doch tatsächlich durch die kleine Öffnung raus schaffte.
Das Futterhäuschen ist auf ein 1,5 m langes Wasserrohr montiert.