Heute Mittag fand ich dieses Federbällchen auf dem Balkon.
Gimpel Jungvogel Der kleine Gimpel plusterte sich auf gegen den kühlen Wind, wurde von jeder Böe geschubst, atmete sehr rasch, guckte mich verdattert an. Und war offenbar nicht imstande, sich auch nur einen Zentimeter vom Fleck zu rühren. Drama, Baby, Drama
...
Ich hab ihn, wie man sieht, mit Wasser und Stärkung versorgt. Und in Ruhe gelassen, damit er sich ungestört bekrabbeln kann, falls er zuvor gegen die Scheibe geflogen ist.
Nach einer Stunde saß er noch genau so da wie zu Anfang.
Nach anderthalb Stunden auch noch.
Nach zwei Stunden: Federbällchen weg.
Fünf Minuten später: Federbällchen doch noch da, ganz langsam von der Holztruhe weghüpfend (es hatte wohl zwischenzeitlich Schutz gesucht untendrunter). Federbällchen beschleunigt, hüpft schneller, auf die Balkonkante zu. Stürzt sich mit Anlauf von Selbiger, fliegt etwas ungeschickt los, Richtung Garten.
Dort habe ich den Kleinen dann nicht mehr wiedergefunden. Nicht erstaunlich, da gibt's im grünen "Dschungel" Deckung satt.
Mama und Papa (?) Dompfaff verlustierten sich kurz drauf an der Körner-Futtersäule, die immer noch im Pflaumenbaum hängt. Auch Herr Dompfaff 2 tauchte auf. Im Nachbarbaum flog Frau Dompfaff 2 rum. Keiner der Altvögel benahm sich, als vermisse er Nachwuchs.
Frage an die Vogelkundigen: Können junge Gimpel im Alter meines Federbällchens noch auf elterliche Hilfe zählen, oder müssen die schon ganz alleine klarkommen?