Meiner Freundin kam eine Dame mit riesigem freilaufenden Hund entgegen. Schon von weitem schrie die Dame: der macht nix....
von wegen- Freundin gebissen dass sie zum Arzt musste. Sie hatte lange mit den Verletzungen zu kämpfen. Die Halterin wurde auch noch unverschämt. Meine Freundin hat sie dann angezeigt damit sie bezahlen durfte.
Hunde erkennen sehr gut, wenn jemand sich fürchtet. Und viele Hunde können schlecht damit umgehen, insbesondere, wenn sie Besitzer haben, die es nicht abraffen. Bei meinem Hund ist es definitiv so, dass sie (auch wenn die Leute körpersprachlich alles richtig machen) der Meinung zu sein scheint "der fürchtet sich, der muss was angestellt haben, also muss ich auch schimpfen". Scheißpeinlich für mich
. Zum Glück zeigt sie solche Sachen sehr deutlich und geht viel lieber weg als nach vorn. Und sie nimmt Hilfe (in Form von "ich kümmere mich um den, du brauchst dich nicht sorgen" auch recht gern an.
Viele Leute, die sich fürchten, machen die Sache für Hunde noch schwerer, weil die typische Menschenreaktion bei Furcht leider so ist, dass Hunde das ganz falsch verstehen, weil es "unter Hunden" ganz was anderes bedeutet.
Typische Furchtreakton des Menschen:
- den Hund wie gebannt anstarren (das machen Hunde gegenüber anderen Hunden als Drohverhalten)
- ganz steif vor Angst werden (steif und staksig gehen ist bei Hunden häufig auch eher Drohen, bei "ich fürcht mich, tu mir nix" machen sich Hunde ganz welpig schlotterig, oft bis zum Fragezeichen verbretzelt)
- wegrennen (leider für etliche Hunde ein Auslöser für Hetzverhalten)
- Kinder/Jugendliche, die sich fürchten sind manchmal total ätzend, die machen nämlich so "Scheinangriffe" also auf den Hund drohend zugehen, oder mit Stecken Richtung Hund hauen - und wenn dann die Angst zu viel wird quietschend wegrennen. Da hab ich echte Probleme meinen Hund ruhig zu halten, weil ich selbst am liebsten die Gfraster anbrüllen würde, dass sie nicht so einen Blödsinn machen sollen
. Das hilft dem Hund aber nicht beim Coolbleiben
. Wenn da Erziehungspersonen dazu greifbar sind, red ich aber schon mal ein deutliches Wort.
Je mehr man sich fürchtet, um so schwieriger ist es, seine Körpersprache bewusst zu steuern. Besser wäre: Körper und Kopf/Blickrichtung leicht seitlich drehen, durchschnaufen, Arme und Schultern locker hängen lassen. Bewegungen langsam, eher seitlich weggehen oder mit abgewandtem Blick rückwärts weggehen.