Nemi,
einesteils eine schöne Geschichte,
aber auch eine traurige...
Abschied nehmen...
ja, Abschied ist wohl häufig schwierig für die, die zurückbleiben. Aber die, die nach einer schweren Krankheit endlich gehen dürfen, sind dann frei und von allem Leid erlöst.
Weisst Du Dornröschen, wir haben Luna's Zustand, der Zustand in dem sich ihr Herz befand, ja am vergangenen Montag mit eigenen Augen im Ultraschall gesehen. Die Herzrhythmusstörungen waren so deutlich selbst von uns Laien zu erkennen, die enorme Vergösserung des gesamten Herzens wurde uns von der Kardiologin verdeutlicht und dargelegt.
Sie hatte uns unmissverständlich die Szenarien erklärt und sehr deutlich gemacht, das wir sie unbedingt gehen lassen sollten, wenn sie noch einmal eine Herzattacke haben sollte. "Im Idealfall stirbt sie im Schlaf an einem Herzstillstand" hatte sie gesagt.
"Evtl. hat sie noch etwas Zeit mit einer annehmbaren Lebensqualität, wenn die zusätzlichen Medikamente anschlagen sollten." und sie sagte weiter: "Bei Katzen ist es nicht nur von Befund abhängig, ich habe schon Katzen gesehen mit einem deutlich besserem Befund, die sehr schnell verstorben sind, sie müssen auch Lebenswillen haben, brauchen ihre Medikamente sehr regelmässig, also zuverlässige Pflege durch die Bezitzer. Ich schreibe ihnen die Rezepte und sie entscheiden in den nächsten 24 Stunden, wie sie es handhaben wollen."
Wir hatten uns für einen letzten medikamentösen Versuch entschieden und am Mittwoch die neuen Medikamente hinzu genommen. Und ja, sie wirkte wacher, beweglicher und auch ihre Körpertemperatur war wieder gestiegen. Auch ihre Atemfrequenz hatte sich ganz eindeutig beruhigt, sie bekam viel besser Luft.
Nur so mochten wir ihr auch eine ausführlichere Kontaktaufnahme am Freitagnachmittag mit den anderen Katzen zumuten - ich hatte ja darüber geschrieben - es verlief so ruhig und schön, so schön wie ein letzter Lebenstag sein sollte. Sie muss sich wohl gefühlt haben, wie sonst hätte sie mir ihre Zuwendung durch das Treteln zeigen können.
War sie bei Bewußtsein an ihrem Ende?
..............ich denke ja. Ich kann nur sagen, dass sie noch auf der Fahrt zum TA mehrfach ihre Pfote auf meine Finger, die ich ihr in die Box geschoben hatte, gelegt hat. Immer wieder war sie auch wegen der Luftnot unruhig und drehte sich in der recht grossen Transportbox, aber mehrfach suchte sie meine Finger und legte ihre Pfote erst daneben und dann darauf. Ich mochte es erst gar nicht glauben. ich war sehr verwundert darüber. Aber weil es mehrmals geschah, kann es eigentlich kein Zufall mehr gewesen sein.
Beim TA in der Praxis hat sie ihr Bewustsein verloren.
Er hat sie abgehört und bestätigt, dass Luna's Herz nur noch sehr schwach zu hören ist.
"Dieser Zustand kann sich aber durchaus noch 2 oder 3 Stunden hinziehen."sagte er.
Und genau das wollten wir ihr ersparen.