Ein hundertjähriger Kirschbaum hört sich gewaltig an. Ist er noch vital?
Das genaue Alter weiß ich nicht, aber mein Vater (75) kennt ihn auch aus seiner Kindheit nur als großen Baum.
Es sind schwarze Knorpelkirschen, die so früh reifen, dass sie fast frei von Maden sind. Teilweise sind sie Ende Mai schon reif, das müsste die zweite Kirschwoche sein (ein paar Bäume dort sind noch früher dran).
In der Gegend wurden früher viel Kirschen für Schnaps angebaut, entsprechend gibt es noch relativ viele alte Bäume.
Ob es sich überhaupt um eine Sorte oder um einen Sämling handelt, weiß ich auch nicht. Eine Veredelungsstelle ist nicht erkennbar. Bis vor ein paar Jahren war der Acker nebenan verpachtet und der Bauer muss beim Pflügen die Wurzeln verletzt haben, denn es gibt einige Wurzelausläufer. Bei denen warte ich noch auf die ersten Früchte, dann wird definitiv klar, ob er veredelt ist. Falls nicht, muss ich mir um die Sicherung keine Gedanken machen
(zwar habe ich die letzten Jahre immer mal wieder veredelt, aber die Bäume fielen diversen Widrigkeiten zum Opfer
)
Und ja: er ist immer noch vital und versorgt uns jedes Jahr zuverlässig mit Kirschen, seit vier Generationen jetzt schon