Die Ansprüche an den Boden, insbesondere den PH-Wert, für Zitruspflanzen hängen davon ab, auf welche Unterlagen veredelt wurde. Die Unterlage Poncirus trifoliata liebt saure Böden, aber andere Unterlagen nicht. In Italien wachsen bekanntlich diverse Arten von Zitruspflanzen, auch in Spanien. Saure Böden dürften dort eher eine Ausnahme sein. Italien hat vorwiegend vulkanischje Böden und die sind bekanntlich eher kalkreich und basisch. Das Gleiche gilt für die Kanarischen Inseln, die bekanntlich auch vulkanischem Ursprung sind. Auch auf den Kanaren wachsen diverse Zitrusfrüchte, z.B. Orangen und Zitronen. Nun gibt es ja bei einigen dortigen Vulkanen auch saure Lava, aber die ist nicht sauer vom PH-Wert her, sondern enthält viel Kieselsäure in Form von SiO2 (also wie Sand). Da Si=2 praktisch wasserunlöslich ist, kann es keine nennenswerte echte Säure bilden, die damit auch nicht dissoziieren kann und somit nicht sauer ist. Wer das nicht glaubt, könnte ja mal seinen Salat mit Sand (Kieselsäure) statt Essig würzen und testen, wie sauer dann der Salat schmeckt. Diese saure Lava ist dann meist schwarz und glasartig und da wächst auch nach Jahrhunderten nicht viel darauf, höchstens Flechten.
Um hier im konkreten Fall eine Empfehlung aussprechen zu können, müsste man die Unterlage kennen.
Wenn man sich die Böden in Italien oder den Kanaren ansieht, dann sind diese eher humusarm und mineralisch. Einen solchen Boden müsste man für eine Kultur in D nachvollziehen.
Nur für die Unterlage Poncirus trifoliata würde ich dem Boden ca. 30 ... 40 % "gut gegarten" Rindenmulch und Torf zufügen. Mit "gut gegart" meine ich einige Jahre feucht gelagert. In der Regel ist die Feuchtigkeit in Rindenmulchsäcken groß genug und nach einigen Jahren Lagerung ist der Rindenmulch ankompostiert. Der Rindenmulch gibt Huminsäure ab, die den Boden sauer macht. Eine Säuerung des Substrates mit Essig oder Zitronensäure ist Schwachsinn. Wenn die Huminsäure den PH-Wert nicht ausreichend senkt, dann etwas Schwefelpulver ausstreuen.
Für andere Unterlagen empfehle ich:
1 Teil gute gesiebte Gartenerde
1 Teil reifer gesiebter Kompost
2 Teile Sand oder Blähtonkügelchen (Seramis o.ä.) oder Lavasubstrat 0-2 mm oder 0-4 mm
etwas Kalk, eine Handvoll pro 2 Eimer Substrat
eine Handvoll Lavamehl Eifelgold pro ein Eimer Substrat o.ä. für die Spurenelemente
Große Zurückhaltung bei der späteren Düngung!