Oder das hier:
Toxikokinetik von bodengebundenen Metallen/Metalloiden im Minischwein (pdf)
Die Bioverfügbarkeit von Metallen, genauer gesagt von Schwermetallen hängt von vielen Faktoren ab, u. A. von der Art des Gesteins, Minerals, Sediments, in dem das oder die Schwermetalle vorliegen.
Im konkreten Fall des Diabas, der im Eröffnungspost angesprochen wurde, können wir uns das mal näher anschauen.
Bei diesem Gestein handelt es sich im Wesentlichen um Silikate und Aluminosilikate - wobei es von diesen Vertretern eine enorme Vielfalt unterschiedlicher Varianten gibt, die sich in ihrem dreidimensionalen Struktur unterscheiden.
Silizium, Sauerstoff und Aluminium bilden ein Gitternetzwerk, das negativ geladen ist. Da das Ganze nach außen hin neutral ist, müssen zum Ausgleich positiv geladene Metallionen vorhanden sein, die an dieses Gitterwerk gebunden werden.
Das sind Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und - in kleineren Mengen und je nach Art des Gesteins unterschiedlich - zahlreiche andere chemische Elemente, z. B. die hier genannten Chrom, Nickel, aber auch Mangan, Cobalt, seltene Erden und und und.
Die Metallionen werden sehr fest in dieses Gitterwerk eingebunden und sind daraus entsprechend schwer zu lösen, eigentlich nur dann, wenn man das Gitterwerk zerstört.
Wasser reicht dazu offenkundig nicht aus - sonst wären es keine dauerhaften Gesteine.
Ihr seht das auch daran, dass Regenwasser - das schwach sauer ist, weil es natürlicherweise ein wenig Kohlensäure enthält -, aus solchen Gesteinen kaum Stoffe herauslöst. Das Wasser, das in Gegenden mit solchen Gesteinen in Quellen wieder hervortritt, ist sehr "weich", es enthält nur sehr wenig gelöste Mineralien und sehr wenige Schwermetalle.
Die genannten Aluminosilikate sind außerdem recht beständig gegenüber Säuren und erst recht gegen Laugen. Um die Metallionen wie etwa Chrom - das dort in dreiwertiger Form vorliegt, nicht als Chromat - daraus zu lösen, braucht es starke Säuren und Hitze. Zusätzlich sehr fein mahlen hilft, weil dass die Oberfläche vergrößert.
Mikroorganismen und Pflanzen können mithilfe von Säuren und so genannten Chelaten ganz allmählich Metallionen aus diesen Aluminosilikaten lösen. Das ist aber ein sehr langsamer Prozess, keine Sache von Stunden.
Wenn wir Menschen solche Stoffe zu uns nehmen, ist die Verweilzeit im Magen-Darm-System sehr kurz. Einige Minuten bis maximal ein paar Stunden im schwach sauren Milieu des Magens, einige Stunden bis maximal einen Tag im alkalischen des Dünndarms, und einige Tage im Dickdarm, wo aber kaum Stoffe resorbiert werden.
Somit ist die Bioverfügbarkeit von Schwermetallionen aus solchen oxidischen Verbindungen äußerst gering. Das ist auch gut so.
Eisen z. B. ist in löslicher Form sehr giftig - von Eisensulfat, das zum Moosentfernen im Rasen verwendet, reichen einige hundert Milligramm, um ein Kind lebensgefährlich zu vergiften.
Rotes Eisenoxid hingegen kann als Lebensmittelfarbstoff verwendet werden - es löst sich weder in Wasser noch in Magensäure oder im Dünndarmmilieu.