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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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28. April 2024, 14:49:40
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|3|12|Das Wort, das den Mund verlassen hat, wächst auf seinem Wege. (Aus Norwegen)


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Autor Thema: Einnahme von Urgesteinsmehl um Spurenelementemangel bei Ernährung auszugleichen?  (Gelesen 23770 mal)

Natternkopf

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Sorry, dass ich ein bisschen Frech bin.

Aber sonst geht es euch gut?

Für mich könnte der Thementitel auch lauten:
Zufhilfenahme von Lehm um den Disskussionsbeiträgemangel bei Gartenpurthemen auszugleichen.

Keine Ahnung, so kommt es mir vor.

Grüsse Natternkopf der von den verschieden Gesteinsmehlen auch schon probiert hat, einfach um mal zu "Wissen" und zu Degustieren wie das so ist.
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oile

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Für mich könnte der Thementitel auch lauten:
Zufhilfenahme von Lehm um den Disskussionsbeiträgemangel bei Gartenpurthemen auszugleichen.

 ;D


Zitat
Grüsse Natternkopf der von den verschieden Gesteinsmehlen auch schon probiert hat, einfach um mal zu "Wissen" und zu Degustieren wie das so ist.

Und? Was kannst Du berichten? Oder sollte dafür besser ein Thread in der Gartenküche eröffnet werden.?
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
Luisa Neubauer

Natternkopf

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Papageno: Was ???, Steine soll ich fressen!


Und? Was kannst Du berichten? Oder sollte dafür besser ein Thread in der Gartenküche eröffnet werden.?

Nee, aber Workshop an einem Purtreffen.

Im Still von:
Diesmal keine Scherren schärfen mit Schleifstein
Sondern
Geschmackssinne schärfen mit Mehl aus Stein.

 ;D
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b-hoernchen

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Die Frage von Gartenplaner interessiert mich auch.  ???
Ich versuch mich mal mit einer Antwort:

1. Das Essen von Lehm/Ton ist bei manchen Naturvölkern verbreitet. Z. T. wird es in Hungerzeiten praktiziert, um den Magen zu füllen, z. T. sollen schwangere Frauen manchemal eine Art "Heißhunger auf Mineralien" bekommen.

 Das Essen von Lehm kann auch überschüssige Magensäure neutralisieren

2. Nicht alle Elemente in Gesteinen müssen schwer aufnehmbar sein - die meisten aber sind es. Ganz einfach, weil Gesteine meist in Wasser schwerlöslich sind (Ausnahmen Salzgesteine, Ausblühungen an Fumarolen etc...). Gut lösliche Mineralien sind in "Urgestein" im geologischem Sinne (Plutoniten wie z. B. Granit) meist nur in geringer Menge vorhanden. Bristlecone's Antwort stimmt sicherllich für einen Großteil der Mineralien in "Urgestein" - wobei der Begriff hier ja nicht näher definiert wird. Was hier für den Gärtner als "Urgestein" verkauft wird soll angeblich auch gemahlene Sedimente enthalten können. Calcium und Magnesium sind z. B. als Carbonate in Magensäure gut löslich.

3. Gesteine können auch Erze enthalten - Schwermetalle wie Blei, Zink, Kupfer kommen meist (aber nicht immer) in Form ihrer schwerlöslichen Sulfide vor und sind häufig mit noch unangenehmeren Elementen wie Arsen, Cadmium, Quecksilber, Uran vergesellschaftet.  Ich würde so etwas, selbst wenn es angeblich noch so schwerlöslich ist, nicht schlucken wollen (aber auch nicht im Garten düngen wollen).
Ich hoffe(!), die als Dünger verkauften Urgesteinsmehle sind darauf analysiert... .

Es kommt immer auf die Herkunft des Gesteins an, was drin ist.

Anders gesagt: Man kann durch das Essen feingemahlener Gesteine (Lehm oder Tongestein wäre auch als solches zu betrachten) evtl. einen Mineralstoffmangel kompensieren, v. a. Calcium, Magnesium. In Betracht kommen hierbei vor allem entsprechende Sedimentgesteine. "Echte Urgesteine" (erstarrte Magmen wie Granit, Basalt, Diabas) sehe ich da weniger vielversprechend, durch einen eventuellen Gehalt an Schwermetallen sogar kritisch.




« Letzte Änderung: 21. Dezember 2017, 20:28:25 von b-hoernchen »
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Ahornblatt

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hm... ist Boden nicht auch aus verrotteten Steinen entstanden? Also er besteht nicht "nur" aus Humus vom Komposthaufen? Sondern auch aus zerfallenden Steinen - aber dann sind diese "Gifte" ja sowieso im Boden drin.

Irgendwo hab ich mal gelesen, es sei gut für den Boden, wenn man kleine Steinchen im Garten verrotten lässt....
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Piccolina

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Danke b-hoernchen für Deine Antwort. Das Thema ist echt umfangreich.

Ahornblatt, meinst Du nicht eher "verwittern" statt "verrotten"?

LG Piccolina
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Bei jedem Schritt in die Natur bekommt man weit mehr als man sucht. (John Muir)

b-hoernchen

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hm... ist Boden nicht auch aus verrotteten Steinen entstanden? Also er besteht nicht "nur" aus Humus vom Komposthaufen? Sondern auch aus zerfallenden Steinen - aber dann sind diese "Gifte" ja sowieso im Boden drin.

Irgendwo hab ich mal gelesen, es sei gut für den Boden, wenn man kleine Steinchen im Garten verrotten lässt....
Beim Verwittern von Tiefengesteinen wandeln sich sehr schwerlösliche Schwermetallmineralien (meist Sulfide) in leichter lösliche (z. B. Carbonate) um, welche dann ausgewaschen werden - ein Vorgang der in "geologischen Zeiträumen" natürlich abläuft. Was an der Oberfläche von "ausbeissenden" Erzadern übrig bleibt, sind meist die schwerlöslichen Eisenoxide - man sagt, die Lagerstätte hätte einen "eisernen Hut". Trotzdem bin ich froh, dass mein Garten nicht über einer Blei-, Kobalt- oder Quecksilberlagerstätte liegt.
Und ja - nicht überall ist es gut zu gärtnern. In Südamerika sind manche Böden derart reich an Selen, dass man nicht einmal Tiere darauf  weiden lassen kann (obwohl Selen in der richtigen Menge ein wichtiges Spurenelement ist).

« Letzte Änderung: 23. Dezember 2017, 11:18:39 von b-hoernchen »
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bristlecone

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Danke, b-hoernchen für deine ergänzenden Erläuterungen für andere Mineralien.
(Mit dem Borax hast du's wirklich)

Ja, Carbonate sind meistens in Magensäure relativ gut löslich, wie die von dir genannten Calciumcarbonat (kohlensaurer Kalk) und Magnesiumcarbonat (Magnesit), insbesondere in zermahlener Form.

Allerdings gilt das für Dolomit = Calciummagnesiumcarbonat schon nicht mehr uneingeschränkt.

Andere Carbonate spielen für Gärtner keine Rolle, und als zweifelhafte "Nahrungsergänzung" schon gar nicht.

Sulfidische Erze, d. h. Verbindungen, in denen Schwermetalle an Sulfid gebunden sind, zeigen im menschlichen Körper recht unterschiedliche, im Allgemeinen aber recht geringe Bioverfügbarkeit.
Das Extrem ist Quecksilbersulfid, das in seiner roten Form als Zinnober früher in jedem Tuschkasten vertreten war. Aufgrund seiner extremen Schwerlöslichkeit, auch in konzentrierten Säuren, ist es beim Verschlucken völlig ungiftig.
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thuja thujon

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Ich möchte Natternkopf zustimmen.

Von Mineralogie und Bindungsstabilität von Kristallgittern oder gealterten Kristallmodifikationen haben wir wenig Annung. Ich fordere Studien mit radioaktiv markiertem Urgsteinsmehl zur Bioverfügbarkeit und gleichzeitig eine Definition, für was das Ur eigentlich steht. Gibts etwa auch Neogestein? Also aus der Tüte, für die Mikrowelle etwa, falls man mal schnell so ein Gestein braucht?

Lasst uns lieber über den Unterschied des Einflusses von indirektem und direktem Blitzlicht bei Makoraufnahmen auf Internodienabstände und Bewurzelungsverhalten von laublosen Zierkirschensteckhölzern mit 6mm² frischer Schnittfläche diskutieren.
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Gartenplaner

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Vielen Dank für die weiteren Infos!!
Eine letzte Frage treibt mich aber immer noch um:

...
Die Spurenelemente, die über Nahrung aufgenommen werden, sind die an andere Moleküle - Proteine, Kohlehydrate? - gebunden, so daß sie einfach aufgenommen werden können?
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela

bristlecone

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Ja, die sind nicht wie in Gesteinen gebunden.
Sie können als Komplexe mit Aminosäuren oder anderen organischen Verbindungen vorliegen oder tatsächlich auch einfach als mehr oder weniger wasserlösliche salzartige Verbindungen.
Andere Bestandteile der Nahrung können die Bioverfügbarkeit erhöhen, indem sie resorbierbare Komplexe mit Metallionen bilden, oder sie vermindern, indem sie schlecht lösliche Verbindungen bilden. Letzteres z.B. die Phytinsäure.
Cobalt ist übrigens ein Spezialfall: Es ist nur in Form von Vitamin B12, einer kobalthaltigen komplizierten organischen Verbindung, für Menschen und Tiere essentiell, nicht als einfaches Cobaltion.
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thuja thujon

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Das Cobalt sitzt dabei als Zentralatom in den Enzymen, und ist somit verantwortlich für die Umsetzung der Substrate, also macht die Reaktion/den Stoffwechsel erst möglich.
So sitzen in vielen Enzymen auch die anderen Metalle wie Eisen als Zentralatom im Protein.

Cobalamine
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b-hoernchen

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OT:
(Mit dem Borax hast du's wirklich)
Das steht stellvertretend für eine ganze Reihe von verfassungswidrigen Rechtsbeschneidungen der Bürger.
Im Moment frage ich mich, warum ich Madex- (Granulosevirus-) Präparate nur mehr in 5ml Fläschchen kaufen kann, zum etwa 7-fachen Preis gegenüber der 100 ml Gebinde.

Wie ist das mit dem Grundsatz der Gleichheit zu vereinbaren?

Und warum soll ich für einen Jahresbedarf von 20 - 30ml € 80 bis 120 ausgeben, zumal es in Jahren wie diesem nichts bis kaum was zu ernten gibt, während gewerbliche Anbauer die gleiche Menge für ein Bruchteil bekommen?

Wie ist das mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu vereinbaren?

Schädige ich mit meinem Madex die Umwelt um ein 7-faches gegenüber den gewerblichen Obstanbauern?

Sulfidische Erze, d. h. Verbindungen, in denen Schwermetalle an Sulfid gebunden sind, zeigen im menschlichen Körper recht unterschiedliche, im Allgemeinen aber recht geringe Bioverfügbarkeit.
Das Extrem ist Quecksilbersulfid, das in seiner roten Form als Zinnober früher in jedem Tuschkasten vertreten war. Aufgrund seiner extremen Schwerlöslichkeit, auch in konzentrierten Säuren, ist es beim Verschlucken völlig ungiftig.
Wobei die auch für Lagerstättenkundler (zumindest mir konnte noch keiner eine zufriedenstellende Antwort darauf geben) nur schwer zu beantwortende Frage aufkommt, wie der Zinnober in hydrothermale Lagerstätten transportiert wurde. Da er in Wasser, auch in heißem Wasser so gut wie unlöslich ist, kann ich da nur spekulieren.
Jedenfalls war er irgendwie mobil... .
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2017, 22:25:46 von b-hoernchen »
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thuja thujon

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Es gibt einige lösliche Quecksilberverbindungen. Die sind auch durchaus mobil im Boden und sonstwo. Wenn Hg irgendwo Schwefel sieht, fühlt es sich zu ihm hingezogen und will nicht mehr loslassen, fällt aus weil unlöslich und der Käse ist gelutscht.
Ein bisschen anaerobe Bedienungen und deswegen etwas mehr H2S und das Quecksilber ist schon zum Zinnober geworden. Kein unbekanntes Gas in hydrothermalen Quellen. Dazu brauchts nichtmal die Schwefelblüte, welche man streut, wenns Thermometer mal wieder runtergefallen ist, das geht alles wässrig und ist damit sowas von transportfähig.

Kleinpackungen für was auch immer, wird regelmäßig mit höheren Verpackungskosten begründet. Unterm Strich soll damit wohl finanziert werden, dass man für diesen extrem kleinen Markt trotzdem die recht teuren Zulassungen beantragt. So ätzend wie das auf der einen Seite ist, sollte man vielleicht auch froh sein, dass es die Möglichkeit überhaupt noch gibt. Wenn sie demnächst noch den Düngerverkauf für HuK einstellen, weil sich die unbelehrbaren HuK´s nicht an die für andere gültige Düngeverordnung halten, wirds auch keine Lobby/Verbände geben, die mal sagen, das sowas eigentlich Murks ist.
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2017, 23:07:17 von thuja thujon »
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b-hoernchen

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Du meinst es gab zuerst einen Transport von löslichem Hg in die Lagerstätte und erst danach kam, sozusagen in einer zweiten Welle, der Schwefel dazu?
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