Eigentlich sehen die Bäume auf den Fotos schon lebensfähig aus, hatten halt im ersten Jahr etwas zu kämpfen, aber das wird schon.
Kannst diesen Winter mal mit Mist auf der Baumscheibe düngen (1 Schubkarre pro Baum).
2017/18 nicht mehr schneiden, erstmal abwarten, wie die Bäume im kommenden Jahr wachsen, bevor man wieder zur Schere greift.
Pflanzschnitt ist eigentlich um so wichtiger, je schlechter bewurzelt die Setzlinge sind. Nützt gar nichts, wenn die eine tolle Krone haben und aus tausend Knospen Blätter treiben, wenn das Wurzelwerk diese Blätter nicht versorgen kann. Im Ernstfall treibt der Baum aus und vertrocknet unterm Austrieb oder kurz danach.
Du sagst Wühlmausschutz sei vorhanden. Hmm - darüber, was ein guter Wühlmausschutz ist, gehen die Meinungen auseinander. Die meisten Bauern hier geben den Wurzeln nur einen Minimalkorb, oft nur 1m² Sechseckgeflecht in die Pflanzgrube getreten und um den Ballen geschlagen, das sind effektiv kaum ein paar Liter geschützter Raum um den Wurzelballen. Bei hohem Befallsdruck kann der Baum nie Wurzeln aus dem Drahtkorb hinaus bilden - der kümmert dann ewig.
Noch was - du forscht doch am Wurzelwachstum. Bei ganz wenig Wurzeln hilft es den Setzling vor dem Pfanzen mit angeschnittenen Wurzeln für ein paar Stunden in lauwarmes Wasser mit ein paar ppm Heteroauxin einstelllen, zumindest schadet es nicht. Ich hab' die Hypothese: In die Pflanzgrube eingebrachtes tierisches Eiweiß (olle Eier, Schlachtabfälle) fördern die Bewurzelung durch Zersetzung von Tryptophan zu Indol-3-essigsäure... .