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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Welche Pflanzen für die Nutzhecke  (Gelesen 11808 mal)

Aromasüß

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #30 am: 24. Februar 2018, 18:30:44 »

Für die Obsthecke empfehle ich Myrobalane - Kirschpflaume!

Die kann viel, VIIIIEL besser als ihr Ruf sein! Von der Obstanbauindustrie wird sie seit Jahrzehnten runtergemacht! Dafür gibt es einen guten Grund: ihre Früchte sind lecker! Es gibt sehr wohlschmeckende, aromatische und steinlösliche "Typen" (zur Sorte hat es wegen der allgemeinen Verunglimpfung kaum eine Kirschpflaume gebracht).
(Nicht verwechseln mit der allgemein verwendeten Steinobst-Unterlage: Deren "Typen" sind selbstverständlich nicht wegen der Früchte selektiert; die schmecken daher nicht so gut.)

Unsere Vorfahren hatten gute Gründe, warum sie der Frucht den Namen der Kirsche gaben! Es gibt rote wie die Süßkirsche, gelbe ähnlich der Mirabelle und blauschwarze wie leckerste Sauerkirschen (nur dass die Schale der Kirschen noch stärker glänzt).
Ich kenne Myrobalanen, für die lasse ich viele andere Pflaumen - deren meiste Edelsorten außerhalb der Weinbauzonen ohnehin nichts richtiges werden - in der Ecke stehen.
Unsere Vorfahren wußten, was sie von diesen pflegeleichten und kerngesunden Kirschpflaumen hatten. Sie wachsen auch auf eher steinigen, schweren oder sandigen und/oder etwas trockeneren Standorten, sind frosthart, bekommen keine Pflaumenwickler (Maden) und zur Reifezeit lassen sie sich einfach runterschütteln (mit einer Stange). Die Bäume brauchen ungefähr 6 x 6 x 6 Meter Platz und müssen die ersten Jahre Erziehungsschnitte bekommen. Oder als Hecke einfach wachsen lassen (wenn eine Begrenzung gewünscht ist, dann eine Wurzelsperre einbauen oder alle paar Jahre den zu weit hinauswachsenen Wurzelaustrieb ausgraben und abschneiden).

Wer eine leckere Kirschpflaume kennt (blühen im Frühling als allererstes Gehölz, noch vor dem allgemeinen Blattaustrieb, gern an den Rändern früherer Bauernhöfe): wurzelecht aus- und wieder eingraben. Oder bestellen bei: Ritthaler (auch Reiser), Baumschule Walsetal (auch wurzelechte!) - nur definierte und beschriebene Typen nehmen (nicht die allseits erhältlichen Steinobst-Unterlagen ohne genauere Beschreibung!).
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cydorian

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #31 am: 24. Februar 2018, 19:24:15 »

Die wird halt recht gross und strebt nach dem Schnitt wieder schnell und stark nach oben. Für Früchte muss man sie wachsen lassen, als geschnittene Hecke gehalten geht dann nicht.
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Aromasüß

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #32 am: 25. Februar 2018, 09:23:25 »

Für Früchte muss man sie wachsen lassen, als geschnittene Hecke gehalten geht dann nicht.

Das ist soweit richtig: Wer oben schneidet, bringt sich um die Früchte.

Es stimmt, dass die Bäume Myrobalanen/Kirschpflaumen höher streben. Aber sie streben nicht sehr hoch (denn 6 Meter Höhe entspricht ungefähr dem Halbstamm), und sie streben nicht breit hinaus!
Seitlich schneiden geht ohne weiteres: Wer Platz begrenzen will, erzieht sie zum Baum und beschneidet sie alle paar Jahre seitlich. Die Wuchsform entspricht ungefähr dem Besen: unten ein stabiler Stamm (gern mehrere eng zusammen), oben an ziemlich dünnen Ästen aufgefächert. Und die Breite dieses Fächers lässt sich durch einfachen Schnitt beeinflussen.

Zum Beispiel in Eichenalleen Brandenburgs (an Gemeinde- und Feldwegen, in der sonst ausgeräumten Agrarwüste): da stehen Kirschpflaumen manchmal in Lücken (und verschaffen sich neben den viel höheren Eichen und Kiefern ihren Platz). Sie können dort gedeihen, weil eine verständige Alleebaum/Heckenpflege, die es gelegentlich noch gibt (der Gemeinde oder Agrar-GmbH/Genossenschaft), sie mit beschneidet.

Myrobalane/Kirschpflaume ist wüchsig und benötigt ungefähr so viel Platz wie andere selektierte Wildobstarten in "Obsthecken". Statt des Namens Wildobst passte besser Bauernkulturobst - aber in diesem Fall kein Bauerngarten-Obst (wie die unverwüstliche Zwetschge und ihre zahlreichen lokalen "Typen"), sondern Obst im Knick, der Hecke in der Landwirtschaft (untersucht z. B. von Peter Schlottmann: Gattung Prunus).

Pflegeleichtes Bauernkulturobst in halbwilden Hecken, so wie in den Knicks Nord- und Nordostdeutschlands:
Einfach stehen lassen, wachsen lassen, irgendwann runterschütteln (trug sogar im vergangenen spätfrostgeschädigten Jahr 2017), fertig!
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Tara2

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #33 am: 25. Februar 2018, 09:36:20 »

Für die Obsthecke empfehle ich Myrobalane - Kirschpflaume!
Das kommt ganz darauf an wo die Nutzhecke hin soll! Ich habe eine Hecke zu einer Straße hin und habe dort auch zwei Kirschpflaumen in der Hecke. Und die machen soviel Sauerei, das ich wegen der zwei Bäume mehr Arbeit habe als mit dem Rest der Hecke! Wenn die Hecke hingegen zu einem anderen Gartengrundstück geht, so kann das ganz gut gehen.
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Aromasüß

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #34 am: 25. Februar 2018, 18:50:13 »

Für die Obsthecke empfehle ich Myrobalane - Kirschpflaume!
zu einer Straße hin machen die soviel Sauerei, dass ich wegen der zwei Bäume mehr Arbeit habe als mit dem Rest der Hecke!

Meinst Du die Sauerei durch die Früchte?
Ich kenne es so, dass die Früchte folgernd reifen, aber lange hängen bleiben. Sie lassen sich im reifen Zustand gut runterschütteln und alle zusammen aufsammeln. Ihr Fruchtfleisch ist so fest, dass sie dann mindestens 3 Wochen im Kühlschrank zum Frischessen lagern können.
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cydorian

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #35 am: 25. Februar 2018, 21:53:55 »

Auch wenn sie vielstämmig wachsen kann, entwickelt sich ein Baumhabitus mit rundlicher Krone und eher dichter Belaubung. In einer Hecke wird sie deshalb kleinere Gehölze stark schattieren, die Kombination mit Büschen erschweren. Ich würde eher versuchen, Pflanzen ähnlicher Wuchsgrössen nebeneinander zu setzen.

Es gibt übrigens auch Zwergformen davon, das sind Hybriden mit der Sandkirsche Prunus pumila. Noch einfacher sind die ebenfalls sehr früh blühenden Schlehen, eigentlich eine schöne, robuste und überaus heckentaugliche Pflanze, aber sie wachsen recht langsam. Die Früchte erfordern mehr Verarbeitungsaufwand, aber sind durchaus brauchbar.
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landfogt

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #36 am: 26. Februar 2018, 15:20:50 »

wenn Myrobalane dann muss man mit einem starken Wachstum rechnen.die werden groß und haben eine überhängende krone.die oft weiden ähnlichen d.h.lange,peitschenartige äste,sind dornig und wachsen meistens senkrecht nach oben.erst durch den ertrag neigen sich die oft übervollen aste zur seite.
ich würde vom Geschmack her,die rote bevorzugen
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Tara2

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #37 am: 26. Februar 2018, 16:03:30 »

Die werden meist als Hochstammunterlagen von Pflaumen und ähnlichem benutzt, also kann man davon ausgehen, dass die Stark nach oben treiben und als Hecken eher weniger geeignet sind.
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landfogt

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #38 am: 27. Februar 2018, 21:34:29 »

so ist es.sehr oft treiben die als unterlagen verwendeten Myrobalanen aus dem boden wie Unkraut.bei einer meiner hauszwetschgen ist das so.
alle paar Wochen mähe ich die triebe mit dem Rasenmäher weg.das nervt echt.da bilden sich richtige hölzerne platten leicht unter der Grasnarbe.die hab ich schon mit dem pickel rausgehauen.das hat aber nur bedingt was gebracht.bin mal gespannt wie das weitergeht :P
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mycorrhiza

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #39 am: 12. Mai 2018, 08:26:28 »

Hallöchen,

ich wollte mal ein kurzes Update geben. Ich bin bald wieder bei meiner Streuobstwiese und habe für die Nutzhecke gerade eine Bestellung aufgegeben:

   Sambucus nigra Aurea - Goldholunder
   Lycium halmifolium - Teufelszwirn, Bocksdorn, Gojibeere
   Lonicera caerulea Atut - Maibeere Atut
   Amelanchier ovalis - Einheimische Felsenbirne
   Corylus avellana - Haselnuss
   Rubus illecebrosus - Erdbeer-Himbeere
   Cornus officinalis - Kornelkirsche, Japanische Kornelkirsche
   Crataegus monogyna - Weißdorn, Eingriffeliger Weißdorn
   Prunus spinosa - Schlehdorn
   Prunus domestica insititia - Haferschlehe

Ein paar Sachen davon habe ich von euch hier in diesem Thread empfohlen bekommen, ein paar andere Sachen haben mich einfach so angelacht. Alles als Containerware und ziemlich günstig. Insgesamt komme ich auf ca. 100€.
Eigentlich sollte man ja den heimischen Gärtner bzw. Baumschule unterstützen, aber zumindest bei mir daheim gibt es nur eine sehr sehr kleine Auswahl zu horrenden Preisen, und das, obwohl auch nur alles aus Tschechien und Polen geliefert wird und dann für ein paar Wochen bis Monate in den Verkaufsraum gestellt. Also lieber gleich online, immerhin kenne ich den Verkäufer und habe davor schon gute Ware bekommen.

Wenn ich dran denke, dann lade ich ein paar Bilder hoch sobald alles in der Erde ist.
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mycorrhiza

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #40 am: 22. Mai 2018, 08:28:34 »

So, nun war ich auch wieder aktiv in meiner Streuobstwiese und kann euch auch mal ein paar Bilder zeigen, vielleicht interessiert es den einen oder anderen ja.
Erstmal ein Bild von den bestellten Pflanzen, bin sehr überrascht über die Größe. Gerade bei dem Preis dachte ich doch, dass der Topfdurchmesser nur halb so groß wäre oder so.
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mycorrhiza

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #41 am: 22. Mai 2018, 08:30:06 »

Und dann ein etwas unschönes Bild bei meiner Streuobstwiese. Wahrscheinlich hat ein Rehbock es geschafft den Rindenschutz runterzuziehen und hat sich daran zu Schaffen gemacht. Habe nun alle mit Draht befestigt (aber so, dass der Draht nicht in den Baum einwachsen kann).
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mycorrhiza

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #42 am: 22. Mai 2018, 08:31:15 »

Und die Kokosstricke habe ich nun mit einem Nagel festgemacht und eingeklemmt. Die können nun nicht mehr am Anbindepfahl runter rutschen oder sich seitlich bewegen.
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mycorrhiza

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #43 am: 10. Juni 2018, 10:15:38 »

Also ich dachte vielleicht interessiert es ja jemanden:
Hier hat es nun schon den ganzen Frühling nicht richtig geregnet. Der Mais hat nicht mehr als 10 cm Länge und man sieht noch komplett in den Boden rein. Tja, anderswo ersaufen sie in den Sturzfluten, hier tut sich gar nichts.

Wir sind dann auch öfters rausgefahren um die Apfelbäume und natürlich auch die neu gepflanzten Hecken zu gießen. Dabei eine Zapfwellenpumpe an den Traktor geschnallt und ein 800 Liter Regenwassertank auf die Erdschaufel raufgetan. Dann noch eine kurze Halterung um den Schlauch zu halten und man kann gemütlich vorbei fahren. Wasserquelle haben wir direkt an der Wiese in Form von einer Drainage.

Einziger Knackpunkt ist, dass Zapfwellenpumpen nicht gerade für ihre Förderleistung bekannt sind. Also zumindest unsere (hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel) braucht für die 800 Liter ca. eine halbe Stunde. Deswegen haben wir nun einen Diesel-Stromgenerator angeschafft und dann wird in Zukunft die 2 kW Tauchpumpe benutzt und das alte Güllefass vollgemacht. Das Güllefass bekommt auch noch eine ähnliche Vorrichtung, damit man einfach vorbei fahren kann.
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mycorrhiza

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Re: Welche Pflanzen für die Nutzhecke
« Antwort #44 am: 10. Juni 2018, 10:16:22 »

Einmal Regen bitte.  :)
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